Holz als Grundlastversorgung
Holz als Grundlastversorgung
Ergebnisse der vertieften Untersuchungen zum „Nahwärmekonzept Schulzentrum Ubstadt“ dem Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt
Bereits im Jahr 2016 war im Rahmen des sogenannten Quartierkonzeptes „Schulzentrum Ubstadt-Weiher“ die Thematik Wärmeerzeugung des Schulkomplexes durch regenative Energien angegangen worden. Hintergrund war die frühzeitige und ohne Umsetzungsdruck abzuklärende Frage, welche Heizungstechnik, hinsichtlich Wirtschaftlichkeit sowie Klimaschutz, sich nach Abgang der bestehenden Anlage anbieten würde. Diese wurde zuletzt im Jahr 2000 saniert. Bereits im Oktober vergangenen Jahres waren dem Ausschuss für Umwelt und Technik verschiedene Varianten einer möglichen Heizanlage für das Schulareal inkl. der Sporthallen und der Schwimmhalle vorgestellt worden. Damals war man übereingekommen die bevorzugte Variante, eine Kombination aus Holzheizkessel, Erdgas-BHKW und Erdgas-Spitzenlastkessel näher zu betrachten. Insbesondere war auch die Fragestellung zu klären, ob man im Zuge der anstehenden Schulsanierung auch gleich die Heizanlage mitmachen sollte respektive müsste, oder ob dies auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich wäre. Ende September nun konnte dem Ausschuss für Umwelt und Technik die Ergebnisse dieser vertieften Untersuchungen durch zwei Ingenieurbüros vorgestellt werden. Die Grundlast des jährlichen Wärmebedarfs von rund 1.374 MWh soll ein Holzheizkessel bereitstellen, welcher durch ein Erdgas-BHKW, sowie einen Erdgas-Spitzenlast-Kessel Unterstützung erfährt. Interessant war die Frage, welche Art von Holz zur Befeuerung verwendet werden soll. Betrachtet worden waren die drei Holzfraktionen Pellets, genormte Hackschnitzel und Straßenbegleitgrün. Die Vor- und Nachteile in Bezug auf Energiegehalt, Ascheanteil, Herstellungsaufwand, Transport, Lagerung und Beschickung waren miteinander verglichen worden. Mitentscheidend war hier selbstverständlich die bereits vorhandene Bausubstanz. So können z. B. ehemalige Tankräume zukünftig als Lagerfläche des Holzheizmaterials dienen. Genau hier sehen die Planer klare, wirtschaftliche Vorteile bei der Verwendung von Pellets hinsichtlich der Anlieferung (Einblasen statt Abkippen), sowie der Lagerung und Beschickung gegenüber der Verwendung von genormten Hackschnitzeln. Die Mehrkosten etwaig notwendiger Umbaumaßnahmen bei einer Hackschnitzelverwendung lägen unverhältnismäßig höher gegenüber denen einer Pellet-Verwendung. Auch das notwendige Raumvolumen spricht für Pellets. Da der Platzbedarf für Hackschnitzel 3,5 Mal höher ist als der von Pellets wären anstatt der ca. 12 LKW-Ladungen pro Jahr mit Pellets während der Heizperiode rund 42 Fuhren mit Hackschnitzeln im gleichen Zeitraum notwendig.
Erfreulich war die Information, dass es bei der bestehenden Heizungsanlage keinen akuten Handlungsbedarf gibt. Die beiden vorhandenen Gaskessel funktionieren noch gut und deren Austausch kann separat zu den anstehenden Umbaumaßnahmen an verschiedenen Gebäuden des Schulzentrums erfolgen.
Nach Bürgermeister Löffler soll nun das vorgestellte Konzept sukzessive weiter in die Umsetzungsphase gebracht werden, um schlussendlich bei Ausfall der bestehenden Heizanlage ein fertiges Heizungskonzept parat zu haben, welches nach Fertigstellung rund 70 % der Wärmeerzeugung über eine regenerative Energiequelle gewinnen und immerhin jährlich 300 Tonnen CO2 einsparen würde.
Autor:Laura Böser aus Bruchsal |
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