Bruchsaler Bürgerstiftung stellt eine leicht modifizierte Planung vor
"Kein historisierender Nachbau"

Die Bruchsaler Bürgerstiftung ist den Kritikern noch in einigen Gestaltungsdetails entgegen gekommen und hat die Planungen modifiziert. So sieht der Entwurf aus, den die Bürgerstiftung heute vorgestellt hat und nach dem jetzt gebaut werden soll. | Foto: Dill + Hauf
  • Die Bruchsaler Bürgerstiftung ist den Kritikern noch in einigen Gestaltungsdetails entgegen gekommen und hat die Planungen modifiziert. So sieht der Entwurf aus, den die Bürgerstiftung heute vorgestellt hat und nach dem jetzt gebaut werden soll.
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Bruchsal.  Viele Diskussionen gab es in Bruchsal in den vergangenen Wochen zum geplanten Bau eines Wohn- und Geschäftshauses in der Huttenstraße 15. Bauherrin ist die Bürgerstiftung Bruchsal, die über künftige Mieteinnahmen in Niedrigzinszeiten versucht, langfristig ihre Projekte am Laufen zu halten. Heute haben der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums, Bruchsals früherer Oberbürgermeister Bernd Doll, und Stiftungsvorstand Gilbert Bürk zum Pressegespräch geladen, um eine leicht modifizierte Planung vorzustellen, aber auch um mit einigen Gerüchten aufzuräumen, die in der Stadt, aber auch in den sozialen Medien kursieren.

"Es war uns wichtig, zu prüfen, ob wir etwas falsch gemacht haben", sagt Bernd Doll. Nicht zuletzt sei es ihm wichtig, dass die Stiftung, die in Bruchsal viel Gutes bewirkt, nicht in ein schlechtes Licht gerate. Die Stiftung habe in der Huttenstraße ein Grundstück bekommen; der Stifter wolle nicht genannt werden. Für den Bau auf diesem Grundstück würden keinerlei Projektspenden oder andere Stiftungserträge verwandt, vielmehr habe man dafür eigens ausgewiesene Gelder gesammelt. Niemand - außer denjenigen, die die Stiftung mit dem erwirtschafteten Geld unterstützt - habe einen Vorteil von dem Bau.

Gilbert Bürk lässt keinen Zweifel daran, dass es für ihn nicht um das Haus geht. "Es geht um das Geld, das wir damit erwirtschaften können und um die Projekte, die damit möglich sind", sagt er. Fast 90.000 Euro hat die Stiftung zum Beispiel in mehr als 40 Projekte mit Kindern investiert. "Wir wollen uns einfügen", sagt Bernd Doll über das geplante Gebäude. Die Planung richte sich nach den charakteristischen Gestaltungsmerkmalen im Gesamt-Ensemble in der Huttenstraße, solle aber "kein historisierender Nachbau eines Barockgebäudes" sein. Vielmehr spreche der geplante Bau die Formensprache der heutigen Zeit. Gegenüber der ursprünglichen Planung hat die Stiftung Anregungen der Historischen Kommission aufgenommen. So ist man den Kritikern zum Beispiel bei der Optik des Sockels entgegen gekommen, die an die Höhe der Nachbarbebauung angepasst wird, der alte Torbogen wird innen aufgestellt und mit einem Schild versehen und das Dach wird um zirka 60 Zentimeter vorgezogen.

Als gar nicht beratungsresistent hat Thomas Vogel den Vorstand der Bürgerstiftung erlebt. Mit der allerersten Planung der Stiftung war der Leiter des Baurechtsamtes der Stadt Bruchsal nämlich gar nicht glücklich. Damals sei noch eine große Dachgaube eingeplant gewesen, die seiner Meinung nach nicht in die Huttenstraße gepasst hätte. Das sei kein Problem gewesen; Architekten und Bauherrin hätten die Pläne entsprechend geändert.

Barocke Satteldachgauben, wie sie die Nachbarbebauung in der Huttenstraße aufweist, genießen zwar Bestandschutz, sind aber aus Gründen der Sicherheit (zweiter Rettungsweg) und der Wärmedämmung heute nicht mehr genehmigungsfähig. Der Wechsel zur Drei-Geschossigkeit in der Huttenstraße sei in den 60er Jahren entschieden worden. In Zeiten von Wohnungsnot und innerstädtischer Nachverdichtung sieht Vogel keinen Grund, diese Entscheidung jetzt zurückzunehmen. Überhaupt ist er der Meinung: "Es hätte alles viel schlimmer kommen können." Auch ein Flachdach sei an dieser Stelle genehmigungsfähig gewesen. 

Ob und wie künftig die Historische Kommission in Planungen miteinbezogen werden könnte, darüber hat die Politik zu entscheiden.

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Cornelia Bauer aus Speyer

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