Jeden Donnerstag laden das Städtische Museum und das Stadtarchiv zum Blick durch das „Bruchsaler Kulturfenster“ ein. In dieser Woche ein Beitrag von Dr. Tamara Frey vom Stadtarchiv über die früher übliche Schreibschrift Kurrent
„Das kann man ja gar nicht lesen!“, stellten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4a und 4b der Markgrafen-Gemeinschaftsschule Kraichtal fest, als sie die ausgelegten Archivalien zum Thema „Schule vor über 100 Jahren“ anschauten. Tatsächlich sind Aufsatzheft, Grußkarte, Fibel und Zeugnis in der damals üblichen Schreibschrift, der Kurrentschrift, verfasst. Und diese lernten die Klassen im Laufe der nächsten Stunde kennen. Zuerst wurden Buchstaben verglichen: Welcher Buchstabe sieht aus wie in unserem Alphabet, welcher unterscheidet sich ganz besonders von unserer heutigen Schreibweise? Welche Buchstaben sehen sich zum Verwechseln ähnlich und wo liegen die kleinen Unterschiede, die dann doch ein kleines „n“ von einem kleinen „e“ und einem „u“ unterscheiden? Während diese Übung noch ziemlich theoretisch war, taten sich die Kinder schon bedeutend leichter damit, ganze Wörter oder Namen zu entziffern – hier können auch ein oder zwei rätselhafte Buchstaben durch den gesamten Wortzusammenhang erraten werden. Zum Schluss durften alle selbst versuchen, ihren Namen in Kurrent zu schreiben. Das klappte im Großen und Ganzen schon recht gut. Und sollten in naher Zukunft Zeitreisen möglich werden, werden wir sicher auf den einen oder anderen kleinen Paläographen zurückkommen.
Die Klassen der Markgrafen-Gemeinschaftsschule Kraichtal waren im Rahmen eines Ausflugs anlässlich des Welttag des Buches in Bruchsal und besuchten nacheinander das Stadtarchiv, dem aufgrund der Größe der Klassen die Gastfreundschaft der Stadtbibliothek gewährt wurde.
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