Kraichtaler Klimatag gab Anregungen und Impulse
Loslegen und ernst machen mit dem Klimaschutz
Der erste Kraichtaler Klimatag in Münzesheim in der Markgrafen-Gemeinschaftsschule rief großes Interesse hervor und hatte einen erfreulich guten Besuch. Er stand unter dem Thema „Klimaneutral leben – Wir in Kraichtal legen los. „Es war ein toller Erfolg", konnte das Projektteam „Klima“ am Ende zufrieden feststellen. Es hatte sich gegründet bei einem Bürgerprozess, den die Stadt Kraichtal angestoßen hatte.
Klimaschutz, ein Thema, das „unter den Nägeln brennt“
Offensichtlich brennt das Thema „Klimaschutz“ vielen unter den Nägeln. Die Veranstaltung war eine Kombination von Fachvorträgen und Informationsständen auf dem Schulhof und in der Sporthalle. Bei den Vorträgen ging es unter anderem um Energiekonzepte für Neubauten und wie man aktuell im Haushalt Energie und Ressourcen spart, es ging um nachhaltige Investitionen und Geldanlagen, um klimafreundliche Mobilität. Aufhorchen ließen Themen wie Solidarische Landwirtschaft oder nachhaltige Mode und klimaschützende Ernährung.
„Königsweg der Energiewende“
Zur Energieerzeugung informierte ein Vortrag über Mini-Solarstromanlagen, die man am Balkon anbringen kann und die Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau erläuterte den „Königsweg der Energiewende“, wie es die Vertreter der Genossenschaft nannten. Im Ausstellungsbereich zeigten sich Firmen und Initiativen, die sich für den Klimaschutz engagieren. Beim KVV, der mit einem großen Infobus gekommen war, konnte man über dessen Nahverkehrsangebot diskutieren und Anregungen äußern, wo man neue Strecken wünschte und eine Verdichtung der Fahr-Takte. Am Aktionsstand mit drei Fahrrädern, mit denen man sich den Strom für eine Tüte Popcorn erradeln konnte, staunten manche nicht schlecht, wie lang man braucht, bis der notwendige Strom zusammenkam.
„Verspielt nicht die Zukunft unserer Kinder!“
Ein Zeitstrahl auf dem Asphalt des Schulhofs zeigte, wie sich die Klimaveränderung fortsetzt und zuspitzt. „Verspielt nicht die Zukunft unserer Kinder“ lautete die daraus abzuleitende Formel. Dazu sollte der Klimatag dienen, die Ist-Situation zu erfassen, die dramatisch negativen Folgen des Klimawandels zu erkennen und über Wege zu diskutieren, diese Folgen noch zu verhindern. Der Klimatag war die passgenaue und Praxisorientierte Fortsetzung der Klimawerkstatt mit Gemeinderatsmitgliedern kurz vorher. „Wir versprechen uns von derartigen Veranstaltungen weiterführende Impulse für unser Leben in Kraichtal“, sagte Bürgermeister Tobias Borho. Er dankte allen Beteiligten, die mit großem Engagement den Tag vorbereitet hatten. Umfangreiches Fachwissen, ein sorgfältig ausgestaltetes Programm und interessante Aussteller, ließen den ersten Kraichtaler Klimatag zum Gewinn für alle Besucher werden. Birgit Schwegle, Geschäftsführerin der Umwelt- und Energieagentur im Landkreis Karlsruhe (UEA), wies darauf hin, dass Klimaschutz immer unten an der Basis beginne. Sie rief alle dazu auf mitzumachen und eigene Ideen zu entwickeln.
Ideen entwickeln und dran bleiben
„Die UEA unterstützt Sie gerne mit Rat und Tat, durch Beratung, durch unsere Initiativen und unser Netzwerk. – Bleiben Sie dran.“ Knut Bühler, Erster Landesbeamter vom Landratsamt Karlsruhe, sagte, dass die Politik die Rahmenbedingungen schaffen müsse, aber die konkrete Ausgestaltung erfolge vor Ort. „Ich denke, Sie sind auf dem besten Weg“, sagte Bühler.
„Herr Borho, legen Sie los!“
Die Stadt Kraichtal hatte das Projekt unterstützt mit dem Einsatz der neuen Klimaschutzbeauftragten Eva-Maria Heckert, einem Infostand und mit der Zurverfügungstellung der Markgrafen-Gemeinschaftsschule. Pfarrerin Stefanie Nuss aus Menzingen wies in ihrem Schlusswort darauf hin, dass Gottes gute Schöpfung den Menschen anvertraut sei, zu Nutzen und sorgsamem Umgang, aber nicht zur Ausbeutung. Besucher und Veranstalter gaben dem Bürgermeister noch eine Botschaft mit auf den Weg in Form eines großen Plakates mit vielen Unterschriften und den Worten nach dem Motto des Klimatages „Herr Borho, legen Sie los!“
Autor:Martin Stock aus Bruchsal |
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