„Gemein, dass ich nicht mehr im Kindergarten bin“
Neue Natur-Erlebnis-Spiellandschaft im evangelischen Kindergarten Unteröwisheim eröffnet
„Die Wasserpumpe“, „das neue Spielhäuschen“, „der ganze Spielplatz“ – das antworteten Kinder auf die Frage, was ihnen denn am neuen Außengelände am besten gefalle. Die evangelische Kirchengemeinde in Unteröwisheim hatte am vergangenen Sonntag die neue Natur-Erlebnis-Spiellandschaft ihres Kindergartens „Unter den Kastanien“ eröffnet. Zu dem „ganzen Spielplatz“ gehören noch eine Rundbahn für Roller und Kinderfahrzeuge mit eigener „Tankstelle“, „Ampel“ und Verkehrszeichen; ein Wasserspiel- und Matschbereich, eine große Sandfläche, eine Kugelbahn, ein Bewegungsbereich mit Kletterbäumen sowie Büschen zum Verstecken.
"Mir gefällt der ganze Spielplatz"
In Monatelanger Arbeit hat die Spezialfirma Bagage-Art aus Freiburg das Außengelände nach den Vorstellungen der Kindergartenleitung und des Kirchengemeinderats geplant und gestaltet – „Und es ist sehr schön geworden“, sagen Ingrid Motzer und Karin Däschner aus dem Kindergartenausschuss der Kirchengemeinde. „Gemein, dass ich nicht mehr im Kindergarten bin“, bedauert Theo, der seit September in die erste Klasse geht und sich „seinen“ neugestalteten Kindergarten angeschaut hat. Hier würde er gerne auch noch ein Jahr spielen. Der Außenbereich war seit 35 Jahren unverändert geblieben bis auf notwendige Unterhaltungsmaßnahmen. Schon Theos Mutter hatte dort als Kind gespielt. Diese vielen Jahre und unzählige Kinder hatten am Gelände und an den Geräten ihre Spuren hinterlassen. Kindergartenleitung und Kirchengemeinderat beschlossen deshalb eine grundlegende Sanierung mit neuem pädagogischem Konzept – Und die Stadt Kraichtal ließ sich darauf ein. Der Gemeinderat stimmte zu in dem Wissen, dass die Kosten nicht gering sein würden. Es sollte kein Spielplatz werden mit dem „klassischen Dreiklang“ Sandkasten, Rutsche, Klettergerüst“ und einer Schaukel als Ergänzung. 120.000 Euro waren geplant. Daraus wurden durch die Materialverteuerung in den zurückliegenden Monaten rasch 140.000 Euro und eine Reduzierung der Fläche des zu gestaltenden Außenbereichs. Dennoch sind Eltern, Kinder und Erzieherinnen mit dem Ergebnis zufrieden.
Viel Geld von der Stadt, hohe Spenden und große Eigenleistung
70 Prozent der Kosten trägt die Stadt Kraichtal und 30 Prozent hat die Kirchengemeinde aufgebracht. Eltern und Kirchengemeinderat haben sich um Spender und Sponsoren bemüht. Dabei haben sich gerade die Eltern mit kreativen Aktionen ins Zeug gelegt und auch viele Stunden an Eigenleistung erbracht. „Das ist gelebte Gemeinschaft für unsere Kinder“ betonte der Elternbeirat. So hat die Kirchengemeinde fast 24.000 Euro an Spenden eingeworben, das angestrebte Ziel. „Und das überwiegend von Privatpersonen“, betonte Pfarrer Henning Harde.
Natur unmittelbar erfahren
„Das neue Konzept stellt die Möglichkeit in den Mittelpunkt, Natur unmittelbar zu erfahren“, sagt Rita Wolf, die Kindergartenleiterin. Die Kinder lernten von selbst, die verschiedenen Elemente zu nutzen und entsprechende Erfahrungen zu machen. Dies fördere ihre Entwicklung und ihr Sozialverhalten. „Der neue Außenbereich ist ein sinnlicher Lernort, an dem die Kinder vieles entdecken und erforschen können“, sagen die Erzieherinnen übereinstimmend. Bürgermeister Tobias Borho und Jacqueline Huggenberger, die zuständige Sachgebietsleiterin im Rathaus, waren sehr erfreut über das Ergebnis der Umgestaltung und lobten die Initiative sowie das Engagement der Eltern zusammen mit der Kirchengemeinde.
Fröhliche Lieder und lautes Juchhu
„Hier ist etwas entstanden, das wohlüberlegt geplant ist und richtungsweisend für die Zukunft“, sagte Borho. „Die Investition hat sich gelohnt.“ Dies bestätigten auch die anwesenden Kraichtaler Stadträte, froh über ihre seinerzeitige Entscheidung für das Projekt. Die Kinder begrüßten den neuen Spielbereich mit frischfröhlichen Liedern, bevor sie den Platz mit lautem Juchhu in Besitz nahmen.
Der Eröffnung war ein Familiengottesdienst in der vollbesetzten Kreuzkirche vorausgegangen bei dem auch schon die Kinder die Hauptakteure gewesen waren.
Autor:Martin Stock aus Bruchsal |
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