Tag des offenen Denkmals
Vielseitiges Programm am 12. September

Die kleine Kapelle „Heiliges Grab“ in der Huttenstraße ist ein seltenes Beispiel für Malerei zwischen Jugendstil und Art déco in Bruchsal. | Foto: Thomas Adam
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  • Die kleine Kapelle „Heiliges Grab“ in der Huttenstraße ist ein seltenes Beispiel für Malerei zwischen Jugendstil und Art déco in Bruchsal.
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Bruchsal (PM) | Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 12. September, bietet Bruchsal wieder – wie stets seit fast 20 Jahren – ein umfangreiches ganztägiges Veranstaltungsprogramm von 11 bis 18 Uhr mit zahlreichen kostenfreien Besichtigungsmöglichkeiten und eigens zu diesem Anlass ausgearbeiteten Führungen. Dabei wird auch das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorgegebene diesjährige Schwerpunktthema „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ aufgegriffen.

Programm in der Kernstadt

In Bruchsal lassen sich auf dem fußläufigen Weg zwischen Belvedere und Peterskirche insgesamt fünf verschiedene Baudenkmale kennenlernen. Informationen und Kurzführungen werden vor Ort angeboten. Die Öffnungszeiten sind bewusst einheitlich.

Von 12 bis 18 Uhr zu besichtigen sind das im Stil der damaligen China-Mode ausgestaltete barocke Schießhaus „Belvedere“ am Stadtgarten (Adolf-Bieringer-Straße, nahe Hausnr. 18) und die Kapelle „Heiliges Grab“ (neben Huttenstraße 42 A), ein seltenes Beispiel für Malerei zwischen Jugendstil und Art déco in Bruchsal. Ebenso Tür und Tor öffnen am 12. September das sehenswerte kleine Schuhmacherhaus mit historischer Werkstatt und Ausstellung (Klosterstraße 32) und als vielleicht winzigstes Museum im Land das Graf-Kuno-Museum im neugotischen Weinberghäuschen am oberen Ende der Andreasstaffel (Adolf-Bieringer-Straße, nahe Hausnr. 18).

Fünftes im Bunde der fußläufig erreichbaren Baudenkmale ist die eindrucksvolle Barockkirche St. Peter (Peter-und-Paul-Straße 59). Nach einem Brandanschlag im Januar 2017 müssen Raumschale, Ausstattung und Orgeln gereinigt werden. Die besondere Situation dieser umfassenden Renovierung stellt der Förderverein zur Erhaltung von St. Peter in den Mittelpunkt seines diesjährigen Angebots. Ebenfalls von 12 bis 18 gibt es hier Informationen zu dieser denkmalpflegerischen Großaufgabe, und jeweils zur vollen Stunde ab 13 bis 17 Uhr bietet Diplom-Restaurator und Projektleiter Georg Schmid Sonderführungen für Kleingruppen bis 15 Personen. Die Einlasskarten sind vor Ort erhältlich. Auch Getränke werden angeboten, die Bruchsaler Museums-Drehorgler bieten musikalische Umrahmung.

Zu einer Entdeckungstour ebenfalls zum Thema „Sein und Schein“ lädt die Bruchsaler Gästeführerin Gertrud Brückmann in die Hofkirche St. Damian und St. Hugo (Schlossareal, Schönbornstraße, Treffpunkt am Haupteingang der Kirche) und deren Außenbereich ein. Um 11.30 und 16.30 Uhr wird bei dem Rundgang die restaurierte Fassade entlang des Kirchenflügels mit den beiden „vorgetäuschten“ Nischen der Patrone Damian und Hugo ebenso erläutert wie die moderne Konzeption im Innenraum mit monumentalem Bronzekreuz und achteckigem Leuchter.

Schloss Bruchsal

Jeweils einstündige Kostümführungen unter dem Titel „Mehr Schein als Sein“ finden um 13 und 15 Uhr im Barockschloss Bruchsal (Schönbornstraße) statt – war doch das diesjährige Motto des Denkmaltages schon die Devise des 18. Jahrhunderts. Optische Täuschungen führen zu besonderen visuellen Eindrücken. Tickets für die Teilnahme an den beiden kostenfreien Führungen (jeweils 20 Personen) sind am Tag des offenen Denkmals an der Schlosskasse erhältlich und ermöglichen neben der Teilnahme an der Führung den Besuch des Deutschen Musikautomaten-Museums und des Städtischen Museums. Vorherige Kartenabholung ist nicht möglich. Außerhalb der beiden Sonderführungen ist der Eintritt zum Schloss kostenpflichtig und es gelten die üblichen Eintrittspreise.

Programm in den Stadtteilen

Büchenau

Auch sämtliche Stadtteile sind in diesem Jahr wieder mit attraktiven Angeboten vertreten. So ist in Büchenau im Zeitraum von 13 bis 17 Uhr die im Alten Schulhaus (Gustav-Laforsch-Straße 27) eingerichtete und durch den engagierten Arbeitskreis Ortsgeschichte betreute Heimatkundliche Sammlung zu besichtigen. Als private Sammlung orts- und handwerksgeschichtlicher Objekte ermöglicht sie eine Begegnung mit alten Kulturtechniken aus Landwirtschaft, Haushalt und Gewerbe.

Heidelsheim

Von 14 bis 17 Uhr ist das 1970 gegründete Heimatmuseum Heidelsheim im barocken Stadttor (Merianstraße 9, Ostseite Marktplatz) zur Besichtigung geöffnet. Von 15 bis 16 Uhr bietet Regina Bender, Leiterin des Städtischen Museums, unter dem Titel „Wer bin ich?“ ein Exponate-Raten im Außenbereich vor dem Stadttor an. Thema sind Werkzeuge aus Haushalt und Landwirtschaft, die früher wohl in jedem Haus zu finden waren, heute aber rar sind.

Um 17 Uhr startet am Brunnen auf dem Heidelsheimer Marktplatz ein Rundgang zum Thema „Verborgene Schätze in der ehemaligen Reichsstadt“. Der Stadtkern von Heidelsheim ist in seiner Gesamtheit in einem Denkmalpflegerischen Werteplan erfasst, er gilt als bedeutende bauhistorische Anlage. Der Rundgang führt zu wichtigen Punkten der Altstadt, geplant ist eine Route vom Marktplatz durch das sogenannte "Linsenviertel" zur Lutherkirche, vorbei an Diebsturm, Martinskapelle, Verwaltungsstelle und Stadttor.

Helmsheim

Im direkt benachbarten Helmsheim lädt Stadtführer Maic Lindenfelser um 14 Uhr zu einem Ortsrundgang ebenfalls unter dem Titel „Schein und Sein“ ein (Treffpunkt: Dorfplatz bei der Verwaltungsstelle, Kurpfalzstr. 58). Dabei nimmt er mit seinen Besucher/-innen neben den Besonderheiten des Dorfes vor allem die barocke Sebastianskirche in den Blick, ihren prunkvollen Hochaltar und die ansonsten nicht begehbare Sakristei mit bemerkenswerten gotischen Fresken.

Obergrombach

Ein kunstgeschichtliches Kleinod ist die spätgotische Burgkapelle Obergrombach (Brunnenstraße 7) mit ihren Wandfresken zur Heils-, Passions- und Märtyrergeschichte aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert diente sie zeitweilig der jüdischen Gemeinde als Synagoge. Unter dem Titel „Die Edukation der Christen zwischen Himmel und Hölle“ bieten Mitglieder des Heimatvereins Obergrombach in der Zeit zwischen 13 und 17 Uhr Führungen im Halbstundentakt an. Um eine Spende wird gebeten.

Untergrombach

Von 11 Uhr bis 17 Uhr das Firstsäulenständerhaus und Heimatmuseum Untergrombach geöffnet (Obergrombacher Straße 32), Mitglieder des örtlichen Heimatvereins bieten Führungen nach Bedarf. Das denkmalgeschützte zweigeschossige Fachwerkhaus – ältestes seiner Art im Kraichgau –, dessen Ursprünge auf das Jahr 1428 zurückreichen, birgt im 2017 neu konzeptionierten Heimatmuseum zahlreiche Exponate über die Michelsberger Kultur in der Steinzeit, den Bauernführer Joß Fritz, zur Tabakindustrie und zu Lebensgewohnheiten im 19. Jahrhundert.

Weitere Infos

Gemäß der aktuellen Corona-Verordnung gelten beim Betreten sämtlicher Baudenkmale – auch kirchlicher Räume – am Tag des offenen Denkmals einheitlich Maskenpflicht und „3G“-Regel (Impfung, Testung oder Genesung). Entsprechende Bescheinigungen sind den Aufsichtskräften vorzulegen. Während Vorträgen, Vorführungen und Rundgängen im Freien ist ohne Maske der Mindestabstand von 1,50 Meter zu gewährleisten. Zur möglichen Kontaktnachverfolgung werden Name, Adresse und Telefonnummer der Besucher/-innen dokumentiert sowie der Zeitpunkt der Anwesenheit.

Weitere Informationen: Stadt Bruchsal, Hauptamt, Abt. Kultur, E-Mail: kultur@bruchsal.de.

Aktuelle Infos und Pressemeldungen gibt es auch auf der Homepage der Stadt Bruchsal sowie auf Facebook.

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