Geänderte Aufgaben in Corona-Zeiten
Was macht eigentlich das DRK Untergrombach in der Pandemiezeit?
Seit Monaten ist das DRK- und Feuerwehrhaus für den Ausbildungsbetrieb des DRK Untergrombach wegen Corona geschlossen. Die örtliche Hilfsorganisation hofft auf die Rückkehr zu einem normalen Vereins- und Ausbildungsbetrieb nach einem Jahr der Kontaktbeschränkungen. Sanitätsausbildung lebt von der Nähe zum Menschen, vom direkten Kontakt von Hilfe und den Patienten. Helfen und Üben auf Distanz ist nur bedingt möglich. Ohne regelmäßige Ausbildung geht Wissen verloren, das in echten Not- und Einsatzfällen zuverlässig vorhanden sein muss. Etwa wenn die örtliche Notfallhilfe alarmiert wird. Zu Beginn der Pandemie wurden alle ehrenamtlichen Notfallhilfen stillgelegt, um die freiwilligen Sanitäter/innen nicht zu gefährden. Es fehlte an Schutzausrüstung für den Ehrenamtsbereich. Zwischenzeitlich werden die Helfer/innen vor Ort wieder alarmiert und versuchen unter Eigenschutz die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und Notarztes zu überbrücken. Durch den notwendigen engen Kontakt bleibt ein Restrisiko. Daneben engagiert sich das DRK Untergrombach auch in der Corona-Bekämpfung durch ehrenamtliches Unterstützungspersonal bei der zentralen Abstrichstelle in Bruchsal und stellt mehrere mobile Impfteams (Foto) einschließlich des Transportfahrzeugs für die Impfung in den Alten- und Pflegeheimen. Auch die geplante Blutspendeaktionen finden statt, wenn auch im angepassten Rahmen. Terminvereinbarungen für die Blutspende stellen sicher, dass der zeitliche Aufwand minimiert und die Hygienevorgaben eingehalten werden können. Um die theoretische Ausbildung aufrecht zu halten und neue Kenntnisse für die neuen Aufgaben zu vermitteln, wurde auf der Ebene der Schnelleinsatzgruppe (SEG), bestehend aus zehn DRK-Bereitschaften der Umgebung, ein Videoausbildungsportal ins Leben gerufen. Jeweils rund 90 Personen, inzwischen auch von anderen Hilfsorganisationen und weit über die Region hinaus, nehmen diese regelmäßigen Angebote wahr. „Damit können wir den Wissensstand halten, erweitern und bleiben auch in Kontakt“, ist Tobias Müller, Bereitschafts- und SEG-Leiter überzeugt, der die Ausbildungsplattform aufgestellt hat und betreut. Und das Jugendrotkreuz? Auch dessen Gruppenstunden mussten eingestellt werden. Jugendleiterin Ricarda Hanß hat ebenfalls ein Ersatzprogramm auf die Beine gestellt. Einmal in der Woche trifft man sich virtuell, lernt, spielt und übt. Für die praktischen Übungen muss bei Bedarf die Familie herhalten oder eine kreative Lösung. An einer selbst gebastelten Gelenkpuppe lässt sich die fachgerechte Lagerung fast genauso gut üben wie im realen Training. "Auch wenn der Videotreff reales Zusammensein nicht ersetzen kann, sind alle Jugendlichen mit Eifer dabei", so die Jugendleiterin. Die gesamte JRK-Gruppe hat sich bereits zum diesjährigen Kreiswettbewerb angemeldet. Auch dieser wird erstmalig auch virtuell ablaufen. (wom)
Autor:Wolfgang Müller aus Bruchsal |
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