Start der Erdbeersaison
Endlich frische Erdbeeren
Bruchsal. Die Ernte der Erdbeeren in Süddeutschland in den Hochtunneln startet in der kommenden Wochen. Nach einem durchschnittlich milden Winter und teilweise extremen Temperaturunterschieden haben die Kulturen auch die Spätfröste dank der Folientunnel und Vliesabdeckungen gut überstanden. Noch sind die Temperaturen recht kühl, aber kommende Woche zeigt sich der Frühling im Süden von seiner wärmeren Seite. So startet nun die Erdbeersaison mit regionalen Früchten.
„Letztes Jahr waren wir extrem früh dran, dieses Jahr sind wir wieder etwas später", sagt Christof Steegmüller, Erdbeeranbauberater in Baden-Württemberg und in der Pfalz. Es sei ein ganz normales Witterungsjahr. Alle Betriebe, mit denen er in den vergangenen Wochen gesprochen hat, hätten sich auch positiv dazu geäußert, was Arbeitskräfte angeht. Auch was den Infektionsschutz in den Betrieben anbelangt, sehe es gut aus, so Steegmüller.
Erdbeeren gut durch den Winter gekommen
„Wir schauen der Saison optimistisch entgegen", sagt der Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) Simon Schumacher, die Erdbeerpflanzen seien gut durch den Winter und die Spätfröste gekommen, so dass auch in dieser Saison viele aromatische Früchte erwartet werden. Aktuell können die Erntehelfer und Erntehelferinnen unter Auflagen auf dem Landweg einreisen. Die Betriebe haben umfassende Infektionsschutzkonzepte umgesetzt und sind auch in dieser Hinsicht gut auf die Saison eingestellt sind, so Schumacher.
Gute Startbedingungen für die Erdbeersaison
In ganz Deutschland sieht es in diesem Jahr gut für die Erdbeerernte aus, da weder Schnee noch bisher Frost für nennenswerte Schäden gesorgt hat. Auch ist die Erntesituation in der Pandemiezeit ist im Vergleich zum letzten Jahr danke möglicher Landeinreise der Saisonarbeitskräfte entspannter.
Gute Nachfrage nach heimischen Erdbeeren erwartet
Die Startbedingungen für die anstehende Erdbeersaison bewertet die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach regionalen Erdbeeren als gut. Der Selbstversorgungsgrad, also der Anteil deutscher Erdbeeren an der gesamten Marktversorgung, lag laut AMI im vergangenen Jahr bei rund 56 Prozent. 2020 hat ein Haushalt durchschnittlich 4,2 Kilogramm Erdbeeren gekauft, das sind zwölf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Bei den Absatzwegen verzeichnet die Direktvermarktung einen Zuwachs: Direkt beim Erzeuger wurden 19,4 Prozent der deutschen Erdbeeren gekauft. Das sind 2,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, erklärt die Marktexpertin für Erdbeeren bei der AMI Eva Würtenberger, .
Rückblick auf die Erdbeer-Saison 2020
Laut dem Statistischen Bundesamt fiel die Erdbeerernte 2020 in Deutschland mit 152 177 Tonnen um knapp sechs Prozent höher aus als im Vorjahr. Gleichzeitig ist die Anzahl der Betriebe, die Erdbeeren anbauen, um knapp vier Prozent auf 1 952 Betriebe zurückgegangen. Auch die Anbaufläche im Ertrag ist mit 11 189 Hektar um mehr als drei Prozent 2020 kleiner. Gleichzeitig nahm der geschützte Anbau um drei Prozent auf 1.669 Hektar zu. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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