„Tante M“ braucht keine Tante Emma
Großes Interesse herrschte beim Info-Abend in Menzingen zum künftigen Tante-M-Shop
Der Stadtteil Menzingen in Kraichtal soll mit einem Tante-M-Shop einen Nahversorger für den täglichen Bedarf erhalten; in bester Lage in der Ortsmitte in den Räumen der ehemaligen Sparkassenfiliale. Der Laden ist barrierefrei zu erreichen und verfügt über Autoparkplätze. Aufgespürt haben das Konzept Gunther Wössner und Klaus Daubmann aus Menzingen zusammen mit weiteren Interessierten wie Josef „Joe“ Heckert, Heiko Weis, Bernhard Schneid und Lucien Kacsányi als „Interessengemeinschaft Nahversorgung Menzingen“. Sie wollten den fehlenden Einkaufsmöglichkeiten am Ort etwas entgegensetzen. Nach gründlicher Recherche stießen sie auf die Firma Chrisma mit dem Geschäftsführer Christian Maresch, der bereits in mehr als 30 Ortschaften „auf dem Land“ Tante-M-Shops eingerichtet hat. Bei einem Info-Abend erläuterte er sein Konzept. Er setzt dabei auf selbstständige und ehrliche Kunden. Die Devise heißt, selbst bedienen, selbst kassieren und selbst bezahlen. Das Sortiment umfasst etwa 1.000 bis 1.200 Artikel des täglichen Bedarfs: Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst, Drogerie-Artikel, Schreibwaren, Getränke und so manches andere mehr je nachdem wie sich der Bedarf entwickelt. Alkoholisches und Zigaretten gibt es nicht. Man holt sich die Waren aus den Regalen, Kühlschränken und Gefriertruhen, erfasst den Preis mit einem Lesegerät und bezahlt mit Karte oder bar. Einziger Nachteil beim Bargeld ist, man muss passend zahlen, denn es gibt kein Wechselgeld. Als weitere Möglichkeit kann man mit einer Kundenkarte bezahlen, die man vorher mit einem Guthaben aufläd.
Etwa 50 Bürgerinnen und Bürger informierten sich vor Ort über das neue Konzept und waren sehr erfreut, über den neuen Nahversorger „Tante-M“. Maresch selbst sieht große Chancen für den Standort mit seiner zentralen Lage und auch Autoparkplätzen. Er habe auch gute Erfahrungen mit der Ehrlichkeit der Kunden gemacht. „Im ländlichen Raum gibt es durchaus eine Wertschätzung für den Einzelhandel und eine soziale Kontrolle, die Diebstähle in Grenzen hält“, sagt der Geschäftsführer.
Die „Interessengemeinschaft Nahversorgung Menzingen“ freut sich, dass ihre Anstrengungen zu einem erfolgreichen Ergebnis geführt haben. „Nach zwei Jahren des Suchens und Überlegens befinden wir uns auf der Zielgeraden und freuen uns auf die Eröffnung im Frühjahr kommenden Jahres“, sagen Gunther Wössner und Klaus Daubmann. „Nun hoffen wir, dass „Tante M“ auch entsprechend angenommen wird von den Menzingern und den Einwohnern der umliegenden Stadtteile.“ Tatjana Scholz aus Menzingen sieht sich schon als zukünftige Kundin. „Viele Menzinger freuen sich auf eine gut sortierte Einkaufsmöglichkeit“, sagt sie. „Unsere Kinder wünschen sich schon jetzt eine Kundenkarte als Geschenk unterm Weihnachtsbaum.“, sagt Scholz, „um bei Tante M einkaufen gehen zu können.“ (art)
Autor:Martin Stock aus Bruchsal |
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