Traum vom Fliegen: Paragliding
Wie ein Vogel

Paragliding: Fliegen wie ein Vogel | Foto: Franz Walter Mappes
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Paragliding. Den Schirm in Ruhe aufziehen bis er über einem steht. Drei Schritte reichen, um abzuheben, und schon schwebt man wie ein Vogel dahin, dreht in der Thermik auf, genießt den Wind, die Sonne und den Blick nach unten. Weit weg von Stress, Lärm und Hektik. Mit leichtem Zug an den Steuerleinen bewegt man sich durch die Luft, um am Ende des Fluges sicher zu landen.
Vielleicht war es Leonardo da Vinci oder John Lennon, der mich, Lokalredakteur dieses Verlages, zum Fliegen gebracht hat. Da Vinci war fasziniert von der Idee, selbst zu fliegen, konstruierte Flugmaschinen. Von John Lennon stammt das Zitat „Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen“.

Fliegen war ein Kindertraum

Und auch ich träumte schon als Kind vom Fliegen. Der erste Versuch endete mit einem Absturz vom Garagendach mit einer aufgespannten Decke, die ich in den gen Himmel ausgestreckten Händen hielt. Jahrzehnte später sollte sich mein Traum erfüllen. Es war in dem ostfranzösischen Annecy, als ich zum ersten Mal Gleitschirmflieger sah. Der Blick schweifte vom Startplatz über den See und dann hoben die Piloten einer nach dem anderen ab, um in der sanften Thermik nach oben zu drehen. Das wollte ich auch. Nach der Ausbildung zum Piloten mit L-, A- und B-Lizenz folgte die Nestflucht als Freiflieger. Für mich ist das Gleitschirmfliegen kein bloßer Zeitvertreib, der dazu dient, das Ego zu befriedigen und möglichst waghalsige Manöver zu fliegen. Auch an Heldengeschichten bei Fliegerstammtischen hatte ich kein Interesse. Es ging mir um etwas Spirituelles, den Einklang mit der Natur und um die Faszination mit den Vögeln zu fliegen.
Der Mensch ist nicht fürs Fliegen gemacht. Warum versucht er es trotzdem? Und, mit welcher Intention betreibt er diesen Sport? Geht es darum möglichst hoch, weit und lange zu fliegen. Hat man einen Adler schon einmal schlecht starten gesehen? Warum sieht man an Startplätzen von Gleitschirmfliegern Piloten, die Ringern gleich mit ihren Schirmen kämpfen, um irgendwie noch in die Luft zu kommen? Diese Fragen beschäftigten mich und ich suchte einen Weg des harmonischen Fliegens. Sich vom Wind tragen lassen, statt gegen ihn zu kämpfen und, wenn die Bedingungen nicht passen, gehe ich zu Fuß wieder nach unten.

Wissen für Paraglider: Wetter, Winde, Wolken

Die Entscheidung zu starten fällt schon lange bevor man abhebt. Dabei ist die Wetterkunde das Wichtigste bei diesem Sport. Denn es ist die Thermik, die einen trägt, es sind die Winde, die Wolken, die Sonne, die Einfluss nehmen auf den Flug. Am Startplatz wird das Sportgerät gewissenhaft vorbereitet. Aber auch die eigene mentale Verfassung geprüft. Bin ich wirklich bereit oder fühle ich mich unsicher? Ich lasse mich auch nicht von anderen Piloten verunsichern, die die sportliche Herausforderung bei extremen Bedingungen suchen. Ich bin Genussflieger und gehe gerne auf Nummer sicher. Alles OK! Dann kann es los gehen. Doch wer startet, muss auch wieder landen. Und auch hier gilt es, die Bedingungen zu beobachten und bestimmte Regeln einzuhalten. Das Gelände, der Wind, die Wolken - dies alles ist wichtig für die sichere Landung. Wieder auf dem Boden verzaubert ein Lächeln dein Gesicht.
Bleibt nur noch die Frage zu klären, durch wen ich zum Fliegen gekommen bin. Vielleicht waren es doch Otto Lilienthal, Albert von Sachsen oder Richard Bach und die Möwe Jonathan, die in uns allen lebt. map

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Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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