Grüne Dahner Felsenland:
Im Sauertal Notstand bei ärztlicher Versorgung
Dahn (Südwestpfalz). Auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland sei bezüglich der ärztlichen Versorgung im Sauertal ein Notstand ausgebrochenen, beklagt die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im dortigen Verbandsgemeinderat. Durch den von Freien Wählern (FWG) und CDU im Rat sowie vom Verbandsbürgermeister unterstützen Plan des Stadtbürgermeisters Holger Zwick, ein Ärztehaus in Dahn zu errichten, werde dies „weder jetzt - nach so vielen Jahren - noch in Zukunft in keinster Weise gemildert.“
Seit Wegfall der beiden Arztpraxen in Fischbach würden hunderte Patientinnen und Patienten die verbliebenen Arztpraxen in Bundenthal und Bruchweiler zusätzlich belasten, schildert Bernd Schumacher (B90/Grüne), Mitglied im Verbandsgemeinderat. Da mute es seltsam an, wenn der Stadtbürgermeister als Teil der Mehrheitskonstellation im Verbandsgemeinderat Dahner Felsenland davon schwadroniere, „Hausaufgaben“ erledigt zu haben. „Was er zusammen mit dem VG-Bürgermeister und den Fraktionen FWG/CDU im VG-Rat tatsächlich ‚erledigt‘ hat, war der ursprünglich durch Beschlüsse des VG-Rates zu Beginn der jetzt noch laufenden Wahlperiode gefasste Plan, in Bruchweiler mit der Errichtung eines Ärztehauses zu versuchen, den Versorgungsnotstand im Sauertal und auch im unteren Wieslautertal zeitnah abzumildern und wohnortnahe Versorgungsstrukturen dort zu schaffen wo sie auch dringend gebraucht werden.“
Für Bündnis 90 / Die Grünen sei klare Forderung, dass im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge zu allererst die ärztliche Versorgung im Sauertal zu sichern wäre, auch dann, wenn demnächst die Ärzte in Bundenthal und Bruchweiler altersbedingt aufhören müssten. „Deshalb kommt eine finanzielle und, beziehungsweise oder, organisatorische Beteiligung der Verbandsgemeinde nur unter der Voraussetzung in Betracht, dass dort ausreichende Versorgungsstrukturen geschaffen werden.“
Bezüglich einem Ärztehaus in Dahn seien „von Verbandsbürgermeister Michael Zwick und seinem Namensvetter aus der Stadt unter dem Deckmantel der Verschwiegenheitspflicht gegenüber einem nicht genannten Investor keinerlei Informationen geliefert“ worden, reklamieren Bernd Schumacher sowie Ratskollege und Parteifreund Berthold Haas. „Auch auf vielfache Nachfrage diesbezüglich von unserer Fraktion hat bis heute niemand wirklich überzeugend darlegen können ‚Hausaufgaben‘ gemacht zu haben. Auch kommt für uns eine Investorenlösung mit möglicherweise bundesweit agierenden Investmentfonds nicht in Frage, die in den mit ihren Geldern finanzierten MVZ (Medizinische Versorgungszentren) auf biegen und brechen Rendite erzielen wollen, indem durch Abrechnungstricks zu Lasten der Krankenkassenbeiträge Umsatzzahlen in die Höhe getrieben werden.“
„Für uns Grüne bleibt die ärztliche Versorgung im Sauertal und dem unteren Wieslautertal mit Hilfe eines Medinischen Versorgungszentrums wohnortnah auch in der kommenden Wahlperiode auf der Agenda. Sofort nach der konstituierenden Sitzung des neugewählten Verbandsgemeinderates wird das durch Änträge von uns auf der Tagesordnung stehen“, kündigen Bernd Schumacher und Berthold Haas an.
Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
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