Wieslauterbahn soll wieder regelmäßig verkehren
Dahn (Südwestpfalz). Fortbestand und Ertüchtigung der Wieslauterbahn dürften gesichert sein. Ein entsprechender Förderbescheid soll am kommenden Montag (8. Jan. 2024, ab 12 Uhr) von Landesministerin Katrin Eder am Haltepunkt Busenberg-Schindhard in Dahn-Reichenbach übergeben werden. Damit ist abzusehen, dass auf der im Wesentlichen entlang dem namengebenden Fluss verlaufenden normalspurigen Linie der 1966 eingestellte regelmäßige Personenverkehr wieder aufgenommen wird. Zudem soll auf einem Teilabschnitt Langholztransport realisiert werden.
Im September 2022 hatte Katrin Eder (B90/Grüne) bei einem Ortstermin zugesichert, ihr Haus (Landesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität) werde das Vorhaben unterstützen (wir berichteten). „Die Bahnstrecke bedarf dringendst einer Modernisierung, da zum Beispiel immer noch an Straßenkreuzungen, darunter der Bundesstraße 427 in Hinterweidenthal, die Bahnschranken per Handbetrieb runter- und wieder raufgekurbelt werden müssen“, erinnert Manfred Seibel, Sprecher der Fraktion von B90/Grüne im Verbandsgemeinderat Hauenstein. „Die Bahnstrecke beginnt ja in unserer Verbandsgemeinde, nämlich in Hinterweidenthal und daher waren wir im VG-Rat Hauenstein immer auch für den Erhalt der Strecke und haben uns auch finanziell beteiligt.“
Parteifreund Bernd Schumacher, Mitglied im Verbandsgemeinderat Dahner Felsenland, verweist auf ein viele Jahre währendes Engagement seiner Fraktion im Rat, sowie seiner Person im Kreistag. „Die Eigentümerin der Bahnstrecke, die VG Dahner Felsenland, muss nun dafür Sorge tragen, dass schnellstmöglich die Ausschreibungen und Auftragsvergaben erfolgen, damit die Strecke und vor allem der Betrieb dauerhaft eine Zukunft haben. Es muss noch in 2024 gelingen vor allem die Bahnübergänge gerade auch in der Reichenbach bei Dahn auf automatischen Betrieb umzustellen“, betont Kommunalpolitiker Schumacher.
In ihrer Mitteilung begrüßen die Fraktionen von B90/Grüne der VG-Räte Dahner Felsenland und Hauenstein ausdrücklich, „dass der bisherige sehr verlässliche Betreiber AVG (Albtal Verkehrs-Gesellschaft mbH, Karlsruhe) die Strecke weiter betreiben will und dass die Strecke aus dem rein touristischen Betrieb auch in den Rheinland-Pfalz-Takt aufgenommen werden soll“. Dies wäre dann auch für viele Pendler in Verbindung beispielsweise mit dem Deutschlandticket eine sehr gute Alternative zum Auto und würde auch Ortsdurchfahrten entlasten können, sind sie überzeugt.
„Wir freuen uns natürlich sehr darüber, dass endlich der Förderbescheid übergeben wird, aber dies ist nur der erste Schritt. Jetzt muss hoffentlich mit ‚Deutschlandtempo‘ auch die Sicherung und Modernisierung der Strecke erfolgen“, erwarten Bernd Schumacher und Manfred Seibel und kündigen an: „Wir werden da auch weiterhin die Entwicklungen beobachten und gegebenenfalls Druck machen“.
Stichwort Wieslauterbahn
Die Wieslauterbahn schließt am Bahnhof Hinterweidenthal Ort (VG Hauenstein) an die Strecke Pirmasens - Landau an und führt von dort über Dahn zum Endbahnhof Bundenthal-Rumbach. 1966 wurde der reguläre Personenverkehr eingestellt, ausgenommen bis 1976 der „Bundenthaler“. 1995 endete auch der Gütertransport. Seit 1997 gibt es wieder Personenverkehr an Sonn- und Feiertagen, mittlerweile von Frühjahr bis Herbst zusätzlich mittwochs und samstags.
Der Bundenthaler, ältester Ausflugszug Deutschlands, verkehrt mit Unterbrechung seit 1932 von Ludwigshafen/Rhein und Neustadt/Weinstraße ins Dahner Felsenland.
Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
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