Benefizkonzert für die Ukraine
Beethoven - Das andere Spätwerk

Benefizkonzert für die Ukraine:
„Beethoven - Das andere Spätwerk“

Ludwig van Beethoven: Variationen über Volksweisen Opp. 105, 107

Freitag, 10. Februar 2023, 19.30 Uhr
Karlsruhe, Kleine Kirche am Markt

Johannes Hustedt – Flöte
Sontraud Speidel – Klavier

Eintritt frei, Spenden für die Ukraine-Katastrophenhilfe der Diakonie erbeten

Veranstalter: Ev. Stadtkirche Karlsruhe

In ihrem Benefizkonzert „Beethoven - Das andere Spätwerk“ stellen Sontraud Speidel und Johannes Hustedt die interkulturellen und experimentellen Qualitäten Beethovens in das Zentrum ihres Programms. Gerade in seinen Variationen zeigt Ludwig van Beethoven lustvoll innovative Qualitäten, besonders bei der Verwendung populärer Lieder oder Tänze verschiedener Kulturen.
Beethovens späte Variationen über Volksweisen Opp. 105, 107 für Klavier in Begleitung einer Flöte, in unmittelbarer Nachbarschaft der Hammerklaviersonate Op. 106 stehend und durch zahlreiche stilistische Details mit ihr verbunden, repräsentieren diese Aspekte in Vollendung. Mit wieviel Freude und Lust sich Beethoven an die Auftragsarbeit für den schottischen Verleger George Thomson und die Lieder aus Irland, Schottland, Wales, Österreich und der Ukraine (!) macht, zeigt sein Humor, seine Ironie und Experimentierfreude in der Musik und der Behandlung der Instrumente, die weit über damalige Klavierwerke mit Begleitung einer Flöte hinausgeht.
Das Konzert ist eine Einladung, diese selten zu hörenden Variationszyklen neu im Rahmen des aktuellen Zeitgeschehens zu entdecken.

Die international renommierten Musiker*innen Sontraud Speidel und Johannes Hustedt lernten sich als Kolleg*innen an der Hochschule für Musik Karlsruhe kennen und schätzen. Sie arbeiteten gemeinsam als Juroren bei verschiedenen Musikwettbewerben sowie in kulturpolitischen Gremien, bevor sie anlässlich des Clara-Schumann-Jahres 2019 zum Duo mit Flöte und Klavier zusammen fanden. Ihre Beethoven-Interpretationen anlässlich des Beethoven Jubiläums-Jahres 2020 führten sie zum Klassik-Label audite, bei dem sie eine Serie von mehreren CDs aufnehmen.

SONTRAUD SPEIDEL, KLAVIER

„Sontraud Speidel – eine Art Clara Schumann unserer Tage"
(Neue Zeitschrift für Musik)

„Sontraud Speidel – Epochales Klavierspiel“
(Hamburg, Internetrezension Dr. Moritz von Bredow)

Sontraud Speidel kam mit elf Jahren als Vorschülerin in die Klasse der Exilrussin Irene Slavin an die Hochschule für Musik Karlsruhe.
Nach dem Abitur studierte sie bei Irene Slavin und Yvonne Loriod-Messiaen in Karlsruhe, Branka Musulin in Frankfurt, Stefan Askenase in Brüssel und Géza Anda in Luzern.
Sie ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe (1. Preis der Schulen der Bundesrepublik im Alter von 16 Jahren, 1. Preis beim Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb Washington D.C./USA, Jackson Prize des Boston Symphony Orchestra für Neue Musik u. a.).
Konzerte, Aufnahmen für Rundfunk und CDs, Fernsehauftritte und Meisterklassen führten sie durch Europa, in die USA, nach Kanada, Israel, Japan, Korea, China, Taiwan, Brasilien und Marokko.
Sontraud Speidel ist Professorin für Klavier an der Hochschule für Musik Karlsruhe Sie war Gastprofessorin an Universitäten und Musikhochschulen in Europa, in den USA, in Canada, in Israel und in Asien und ist regelmäßig in Jurys nationaler und internationaler Wettbewerbe tätig.
Mehrere zeitgenössische Komponisten haben ihr Werke gewidmet und Uraufführungen anvertraut. So war sie die Solistin bei der Uraufführung des „Concerto“ für Klavier und 13 Instrumente von David Winkler in Tanglewood/USA; 1979 gab sie auf Einladung von Bundeskanzler Helmut Schmidt einen Klavierabend im Palais Schaumburg Bonn. In Thessaloniki spielte sie die griechische Erstaufführung des Klavierkonzertes von Alexander Skrjabin.
In Karlsruhe spielte sie die Uraufführung der von Dr. Joachim Draheim neu entdeckten „Variationen über ein Nocturne von Chopin“ von Robert Schumann. In Solingen war sie die Solistin bei der Uraufführung des ihr gewidmeten Klavierkonzerts „Kristallspiele“ von Violeta Dinescu.
Sontraud Speidel ist auf über 50 CDs als Solistin und Kammermusikerin vertreten; weitere Aufnahmen werden folgen.
Sie leitet das „Piano-Podium Karlsruhe“, eine Vereinigung von ca. 900 Mitgliedern, die den Musikernachwuchs fördert, und ist Mitbegründerin und Künstlerische Leiterin der Konzertreihe „Musikforum Hohenwettersbach". Der von ihr initiierte „Fonds Elisabeth Speidel“ unterstützt Musiktalente.
Im Jahr 2000 wurde ihr von der Wiener Landesregierung das „Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien“ verliehen. 2003 verlieh ihr das Internationale Wiener Musik-Seminar die Goldene Josef-Dichler-Medaille. 2005 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2011 verlieh ihr die Hochschule für Musik Karlsruhe den erstmals vergebenen Eugen-Werner-Velte-Preis.
2019 erhielt sie in Berlin einen Echo Klassik Preis. Sie ist Steinway Artist, Ehrenmitglied der Werner-Trenkner-Gesellschaft Solingen und von Inner Wheel Nordschwarzwald.

JOHANNES HUSTEDT, FlÖTE

Tatsächlich fühlt es sich an, als würde sein Spiel für einen Moment die Welt still stehen lassen.
(Hessische Allgemeine)

Wer eine CD dieses Musikers im Auto abspielt, der ist versucht, einen Umweg zu fahren.
(Mitteldeutsche Zeitung)

Ein ganz und gar außergewöhnlicher Künstler.
(Alain Marion)

Johannes Hustedt studierte Musikpädagogik und Querflöte in Bremen bei Renate Ruge-von Rohden und in Karlsruhe bei Renate Greiss-Armin, wo er als Stipendiat der Richard-Wagner-Stipendienstiftung Bayreuth 1990 das Konzertexamen mit Auszeichnung absolvierte. Meisterkurse bei Aurèle Nicolet, Alain Marion, Paul Meisen und András Adorjan rundeten seine Studien ab.
Mit dem Anliegen musikalisch-kulturellen Austausches übt er eine weltweite Konzerttätigkeit als Grenzgänger zwischen Interpretation und Improvisation aus: Uraufführungen und Konzerte bei hochkarätigen Festivals wie Ludwigsburg, Hohenlohe, Madrid, Warschau, Vilnius, Nida/Litauen, Bergen/Norwegen, Toronto, Los Angeles und New York City, international vielbeachtete CD-Veröffentlichungen bei Koch International, RBM, ebs records, Animato/Harmonia Mundi, SwissPan, Guild-Music London/Zürich und Sargasso, London als Solist und Kammermusikpartner.
Rundfunk- und Fernsehproduktionen bei nahezu allen Sendern der ARD, dem ZDF, dem Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWR, der Deutschen Welle, DRS Zürich, Radio France, Radio Español Madrid, Radio National de España, Lithuanian Radio und TV, sowie zahlreiche Konzert-Mittschnitte bei TV- und Rundfunkanstalten in Polen, Georgien, der Ukraine, im Baltikum, in Südostasien, Australien, Nord- und Südamerika.
Sein Spiel ist von der Auseinandersetzung mit Musik aus allen Kulturkreisen, besonders Asien, Südamerika und Osteuropa sowie der historischen Aufführungspraxis inspiriert. Johannes Hustedt lehrt an der Hochschule für Musik Karlsruhe und ist ein international gefragter Gastdozent.
Er ist Widmungsträger zahlreicher Werke zeitgenössischer Komponist*innen. Im Rahmen des Reger-Jahres 2016 wurde Hustedt vom „Max-Reger-Institut“ Karlsruhe die posthume Uraufführung von Regers Scherzo g-Moll für Flöte und Streichquintett anvertraut. Ebenso übernahm er die posthume Uraufführung der 3. Flötensonate von Felicitas Kukuck im Auftrag vom „Institut Frau und Musik“ in Frankfurt.
Das duo querhorn mit seiner Ehefrau Chai Min Werner wurde von einer Fach-Jury für die Ensembleförderung 2022/23 des Deutschen Musikrates und Neustart Kultur ausgewählt.
Gemeinsam mit ihr gründete er 2006 das Kunsthaus-Durlach mit dem Anliegen, Musik, bildende Kunst und Spiritualität unmittelbar erlebbar zu machen.
Johannes Hustedts Ersteinspielung sämtlicher Flötenkonzerte von Georg Metzger mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim und Sebastian Tewinkel wurde 2022 für die Bestenliste beim Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert.

Eine phänomenale Musikalität, nicht geringere künstlerische Sensibilität und geistige Aristokratie wecken in diesem sich der Musik gewidmeten Menschen eine Ausdruckskraft, die man als Antivirtuosität bezeichnen möchte, weil sie die perfekt beherrschte Virtuosität übertroffen und in den Kern höherer Werte erhoben hat.
(Edmundas Gedgaudas in „Literatūra ir menas“)

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Autor:

Johannes Hustedt aus Durlach

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