Villa Ludwigshöhe war Sommersitz Ludwigs I. - Villa im Wingert
Villa Ludwigshöhe. Weithin sichtbar thront sie über den Weinbergen, so dass man von der Säulengalerie einen wunderbaren Blick in die Rheinebene hat. Mit der Villa Ludwigshöhe hat sich Ludwig I. von Bayern in der Pfalz einen kleinen Traum verwirklicht: einen Sommersitz im italienischen Stil in der milden Pfalz. Als der Bau 1852 endlich fertig war, hatte Ludwig I. aber bereits abgedankt – als bayerischer König konnte er sein Sommerschloss nie genießen.
von Roland Kohls
Westlich von Edenkoben bei Rhodt unter Rietburg am Haardtrand steht die Villa weithin sichtbar. Ausdrücklich hatte der Italienliebhaber Ludwig I. eine Villa im italienischen Stil gewünscht. Die vier Flügel des Hauptbaus bilden ein Carré um einen schattigen Innenhof. Die Hauptfront zur Rheinebene sind durch die auf Säulen ruhende doppelstöckige Loggia geprägt. Die sehr flachen Satteldächer erinnern ebenfalls eher an ein Landhaus in der Toskana. Diese Liebe zu Italien und der Antike war zu dieser Zeit jedoch weit verbreitet. Der Klassizismus dominierte Kunst und Kultur, insbesondere auch die Architektur des späten 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auch die Räume sind nach antikem Vorbild gestaltet: Mosaiken nach Motiven der Antike aus Edelholz auf dem Boden, Decken- und Wandmalereien im Stile der Wohnhäuser von Pompeji.
Villa Ludwigshöhe: die Pfalz bildet den Garten
Im Gegensatz zu den meisten Schlössern hat die Villa Ludwigshöhe weder Garten noch Park. „Ein besonderer Garten ist überflüssig“, hat der König dem Baumeister Joseph Hoffmann aus Ludwigshafen erklärt, „alles Land ringsumher ist, so weit das Auge reicht, ein großer Garten.“ Aber ein kleiner Kastanien-Wald wächst ganz in der Nähe der Villa. Als die Gemeinde die Bäume 1849 hat fällen wollen, schritt Ludwig ein. Er bot an das Grundstück zu kaufen. Als ihm der Kaufpreis zu hoch erschien, drohte er den Bau der Villa abzubrechen und die Gemeinde knickte ein.
Der Bau der Villa verzögerte sich mehrfach. 1845 wurde das Grundstück gekauft, 1846 der Grundstein gelegt. Doch im Jahr darauf verstarb der Architekt des Baus Friedrich Wilhelm von Gärtner. Leo von Klenze übernahm die Bauleitung. Als dann weiter gebaut wurde, brach die Deutsche Revolution von 1848 aus und Ludwig I. musste wegen einer Affäre mit der irischen Tänzerin Lola Montez abdanken. So zogen sich die Bauarbeiten bis 1852 hin. In diesem Jahr verbrachte der ehemalige Monarch erstmals seine Sommerfrische in seiner Villa. Bis 1866 kam er alle zwei Jahre in die Pfalz, wo er dann auch seinen Geburtstag am 25. August feierte.
Villa Ludwigshöhe: Max-Slevogt-Galerie und Schau-Depot
Heute beherbergt die Villa Ludwigshöhe die Max-Slevogt-Galerie mit über 130 Gemälden des pfälzischen Impressionisten. Und in den alten Kellergewölben ist das Schau-Depot der Sammlung Hinder/Reimers mit hochkarätiger Keramikkunst des 20. Jahrhunderts zu sehen. Im ehemaligen Speisesaal im Erdgeschoss der Villa sind Konzerte zu hören. Allerdings ist die Villa noch wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung war für den Sommer vergangenen Jahres geplant und wurde wegen zusätzlich nötiger Dacharbeiten auf Anfang dieses Jahres verschoben. Allerdings gibt es zurzeit noch immer keinen Termin für die Wiedereröffnung. [rko]
Informationen
Informationen auch unter www.burgenlandschaft-pfalz.de
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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