Gaststätten und Hotellerie brauchen weiter massive Unterstützung
Ansgar Mayr MdL: Kommunen sollen Zweckentfremdung für Parahotellerie prüfen
Die Gaststätten und Hotels im Land benötigen Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Bedingungen und Entlastung bei den bürokratischen Anforderungen durch den Staat. Dies war die einhellige Meinung von Mitgliedern des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) nach einem Fachgespräch mit Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Rapp, dem Landtagsabgeordneten Ansgar Mayr und Bundestagskandidat Nicolas Zippelius. Der Vorsitzende des DEHOGA Karlsruhe, Waldemar Fretz, hatte die Politiker aufgrund der weiter sehr schwierigen Lage des Gewerbes eingeladen.
In seinem Impuls-Referat schilderte der für Tourismus zuständige Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Patrick Rapp, die Situation und notwendige Maßnahmen aus der Sicht der Landesregierung. Er wisse um die Maßnahmen, die von der Branche benötigt würden. Zunächst sei es dringend notwendig, die Liquidität der Betriebe zu erhalten. Dafür habe er sich bei den Finanzhilfen im Landtag zusammen mit seinen Fraktionskollegen eingesetzt. Mit der Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent müsse dies dauerhaft unterstützt werden.
„Weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen wie flexiblere Arbeitszeiten, zeitliche Verlängerungsmöglichkeiten bei der Außengastronomie und die Bewältigung des Fachkräftemangels sind sicher notwendig. Dabei haben die Hotel- und Gastronomiebetriebe uns im Land wie im Bund als Verbündete“, erklärte Patrick Rapp. Er plädierte aber auch für die bessere Vernetzung von Angeboten und die Zusammenarbeit der Betriebe mit ihren Angeboten in den verschiedenen Tourismus- und Businessregionen im Land.
Waldemar Fretz und seine Mitglieder aus Betrieben zwischen Karlsruhe, Bretten und Bruchsal schilderten eindringlich ihre Probleme. Es gebe massive Umsatzeinbußen durch die Lockdown-Zeiten und weiter ausbleibende Gäste, insbesondere im Bereich von Geschäftsübernachtungen und Geschäftsessen durch Unternehmen in der sonst so wirtschaftsstarken Region. Hinzu komme der Druck durch die Parahotellerie, die teils sehr professionell anbiete, zum Teil aber auch nicht den gesetzlichen Anforderungen genügen würde. Auch der Verdacht, dass in diesem Bereich mit zweckentfremdeten Wohnungen der klassischen Hotellerie unlautere Konkurrenz gemacht würde, wurde geäußert. Darüber hinaus würden die vielen Auflagen, Regelungen und bürokratische Hemmnisse die Betriebe immer stärker einschränken und damit zusätzlich belasten. Viele hätten daher schon aufgegeben.
Für eine Beibehaltung der Mehrwertsteuersenkung auf sieben Prozent im Gastronomiebereich sprach sich auch Nicolas Zippelius aus. Der Bundestagskandidat der CDU im Wahlkreis Karlsruhe-Land will sich nach der Wahl „mit aller Kraft dafür einsetzen, dass es dauerhaft bei dem reduzierten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie bleibt“.
„Künftig werden neue Formen von Leben und Arbeiten auch an den Hotel- und Gaststättenbereich neue Anforderungen stellen, aber auch neue Chancen bieten. Mitarbeiter im Homeoffice könnten auch in entsprechend ausgestatteten Hotels arbeiten oder Kurzurlaube mit Arbeitstagen verbinden“, erklärte der Landtagsabgeordnete Ansgar Mayr in seinem Abschlussstatement nach sehr engagierter Diskussion zwischen den Unternehmern und den drei Politikern. Er will mit den Kommunen sprechen, damit diese zumindest überprüfen, ob es Zweckentfremdungen von Wohnraum gibt und die Anbieter im Bereich der Parahotellerie ihren Verpflichtungen, etwa beim Brandschutz und geforderter Standards ebenso nachkommen, wie reguläre Betriebe.
Autor:Ute Weber aus Gondelsheim |
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