Aktion zur klimaneutralen Nahwärmeversorgung Musikerviertel
500 neue Bäume gepflanzt in Ettlingen
Ettlingen – Bäume statt Blumen. Zum offiziellen Startschuss für die Versorgung des Ettlinger Musikerviertels mit klimaneutraler Nahwärme machten die "Stadtwerke Ettlingen" den rund 50 Gästen ein besonderes Geschenk: Alle Anwesenden bekamen einen Gutschein für einen neu zu pflanzenden Baum aus einem Fundus von insgesamt 500 Bäumen, den die SWE zur Eröffnung des Nahwärmeprojekts angeschafft hatten.
Am Donnerstag war es nun soweit: Im Ettlinger Forst, rund ein Kilometer vom Funkturm in Spessart entfernt, wurden alle 500 Bäume gepflanzt. Corona-bedingt setzten Vertreter von Stadt und Stadtwerken stellvertretend für die damaligen Festgäste eigenhändig einige Bäume. Um die restlichen Setzlinge kümmerten sich die Mitarbeiter der Ettlinger Forstabteilung.
„Mit unserem landesweiten Vorzeigeprojekt im Musikerviertel werden pro Jahr rund 1.800 Tonnen CO₂ eingespart. Daher haben wir uns gedacht: Was liegt näher, als über Baumpflanzungen noch weiter eine CO₂-Kompensation zu fördern“, erklärte SWE-Geschäftsführer Eberhard Oehler, der selbst am Samstag – ausgestattet mit Schaufel und festem Schuhwerk – „seinen“ Baum in die Erde setzte. Ebenfalls mit dabei waren Dr. Stefan Blüm, Leiter des Nahwärmeprojekts bei den SWE, Ettlingens Bürgemeister Dr. Moritz Heidecker sowie Joachim Lauinger, Leiter der Forstabteilung Ettlingen. Die Ettlinger Forstabteilung hatte im Vorfeld die Setzlöcher schon ausgehoben, sodass die rund einen Meter hohen Bäume unter idealen Voraussetzungen eingepflanzt werden konnten.
„Wir freuen uns sehr über die Aktion und das Engagement der Stadtwerke“, betonte Joachim Lauinger, Leiter der Forstabteilung Ettlingen. Die Stadtwerke-Bäume werden auf einer von Sturmschäden in Mitleidenschaft gezogenen Fläche im Ettlinger Wald gepflanzt, was direkten Einfluss auf die gewählten Baumarten für die Stadtwerke-Aktion hat. „Insbesondere Douglasien und Hainbuchen eignen sich bei uns sehr gut für die Aufforstung von Schadflächen, da sie klimaresistenter sind und auch längere Trockenperioden überstehen können. Darüber hinaus bietet sich auch die Europäische Lärche an, die zwar etwas mehr Niederschläge braucht, aber nach bisherigen Erfahrungen besser geeignet ist als Fichten und Tannen“, erläuterte Lauinger und fasste zusammen: „Wichtig ist, dass wir bei der Wiederbewaldung von Schadflächen auf die Mischung mehrerer Baumarten setzen und so das Schadensrisiko streuen.“
Zwischen zwei und 2,5 Tonnen CO₂ entziehe eine Douglasie oder eine Lärche bis sie ausgewachsen oder 100 Jahre alt ist der Atmosphäre, schätzt Lauinger. Dabei würde jeder Baum zwischen 500 und 700 Kilogramm Kohlenstoff binden. Bei einer Hainbuche würden diese Werte etwa bei der Hälfte liegen, rechnet der Experte. „Damit sieht man, wie elementar wichtig unsere Wälder sind und dass auch kleine Aktionen dabei helfen, das Klima zu schützen“, stellte Oehler bei der Baumpflanzaktion heraus. Er machte deutlich, dass Bäume über die Photosynthese das aufgenommene CO2 zum einen in Kohlenstoff (C) umwandeln, den sie für das Wachstum verwenden, und zum anderen in Sauerstoff (O2), den sie wieder in die Luft abgeben. Oehler: „So entsteht aus klimaschädlichem CO2 gesunde Atemluft.“
Seit Jahren helfen die Stadtwerke über unterschiedliche Aktionen beim Aufforsten des Walds, und zukünftig soll dieses Engagement noch verstärkt werden, versprach Oehler: „Um den Klimaschutz weiter voranzutreiben, ist es ein wichtiges Signal, unmittelbar vor Ort Kompensationen für unseren Energie- und Wärmeverbrauch zu schaffen.“
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.