Noch keine Antwort von der Landesregierung auf Frage nach Personenzahl
Barbara Saebel MdL: Hoffnung auf innovative alternative Projekte der Schlossfestspiele

Ettlingen. Der Abgeordnetenbrief von Barbara Saebel (Grüne) an Ministerpräsident Kretschmann und die für die Landesförderung zuständige Kunstministerin Bauer zu den Kriterien für eine Genehmigung des alternativen Konzepts für die Schlossfestspiele in Corona-Zeiten bleibt auch am Tag vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung noch unbeantwortet. Intendantin Solvejg Bauer hatte Mitte April dem Gemeinderat ein alternatives innovatives Konzept mit reduziertem Spielplan, verkleinertem Chor und Orchester sowie Abstands- und Hygieneregeln vorgestellt. Saebel: „Noch habe ich Hoffnung auf eine kleine Produktion, denn das kulturelle Leben darf nicht komplett zum Erliegen kommen.“ Das Land Baden-Württemberg hat bisher keine Regelungen für Veranstaltungen erlassen. Eine solche Regelung hatte der Gemeinderat jedoch vor vier Wochen zur Bedingung für das Festhalten an den Planungen gemacht und die Entscheidung auf morgen vertagt.

Saebel wurde zwar mittlerweile mündlich mitgeteilt, dass im Sommer wieder Veranstaltungen stattfinden könnten. Dafür solle es unabhängig von der Fläche des Veranstaltungsortes eine maximale Besucheranzahl geben. Noch könne man aber keine Entscheidung treffen. Vom Staatsministerium wurde auf das Land Hessen verwiesen, das Veranstaltungen bereits ab 9. Mai mit bis zu 100 Personen erlaubt. Eine generelle Aussage sei daraus aber nicht abzuleiten. „Zu erklären ist die in Hessen früh getroffene Regelung durch das nur halb so hohe Infektionsgeschehen dort. Das Risiko sich in Baden-Württemberg auf einer Veranstaltung anzustecken, ist statistisch also momentan noch doppelt so hoch. Ich hoffe trotzdem, dass es bald eine Aussage zur maximalen Personenzahl für Veranstaltungen bei uns gibt, damit man planen oder absagen kann“, so Saebel. Es werde von den räumlichen Möglichkeiten und dem Konzept der Veranstalter*innen abhängen, wie viele Personen tatsächlich eine Veranstaltung besuchen dürfen. Strikte Hygiene- und Abstandsregeln seien in jedem Fall einzuhalten.

Saebel verweist auf die noch nicht abschätzbaren Folgen der ab nächster Woche gelockerten Regelungen, insbesondere für Gaststätten: „Aufgrund der regionalen Schwankungen, der Unvorhersehbarkeit von Auswirkungen schrittweiser Öffnungen und dem allgemeinen Verlauf des Infektionsgeschehens in Deutschland kann offenbar jetzt noch keine Regelung für Veranstaltungen getroffen werden. Bei stark ansteigenden Infektionszahlen ist es wahrscheinlich, dass Öffnungen wieder zurückgenommen werden, was auch die Öffnungen für Veranstaltungen betreffen wird. Explosionsartige Corona-Ausbreitungen sind klar mit Menschenansammlungen in Verbindung zu bringen“, gibt die Abgeordnete zu bedenken. Neuerungen in Bezug auf Veranstaltungen seien frühestens mit einer neuen Verordnung in zwei Wochen zu erwarten.

Autor:

Barbara Saebel aus Ettlingen

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