Trinkwasserversorgung wird abgesichert
Spatenstich zur Erweiterung von Trinkwasserhochbehälter

Ettlingen – Es sind zwei Aussagen, die den heutigen Pressetermin (12.07.2021) des Zweckverband Wasserversorgung Albau (ZWA) prägen: „Versorgungssicherheit“ und „Investition in die Zukunft“. Und in der Tat geht es genau um diese beiden Aspekte: Im Malscher Wald, südlich zwischen Sulzbach und Schluttenbach, hat der Zweckverband mit einem symbolischen ersten Spatenstich den Startschuss zu einer weiteren großen Investition in die Trinkwasserversorgung des Verbandsnetzes der vergangenen Jahre gegeben. Rund fünf Millionen Euro investiert der ZWA in den Bau eines neuen Trinkwasser-Hochbehälters. Die Einweihung ist für Ende 2022 vorgesehen. Er wird die bereits vorhandenen Trinkwasser-Kapazitäten eines in den 1980er Jahren in Betrieb genommenen Hochbehälters (HB S3) ergänzen und deutlich erweitern. „Die klimatischen Veränderungen und der zunehmende Bedarf an Trinkwasser werden die bestehende Infrastruktur an ihre Grenzen bringen. Daher reagieren wir frühzeitig auf die sich abzeichnenden Herausforderungen der Zukunft – und investieren vorausschauend in die Versorgungssicherheit unserer Region“, brachte es Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold auf den Punkt.

Arnold ist auch Vorsitzender des Zweckverbands Wasserversorgung Albgau (ZWA), dem neben Ettlingen auch die Gemeinden Karlsbad, Malsch und Marxzell sowie die Alb-Pfinz-Hügelland Wasserversorgung und der Wassergewinnungsverband Pfaffenrot-Spielberg-Etzenrot angehören. Über den HB S3 werden insgesamt fünf Hochbehälter der Mitgliedsgemeinden sicher mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser versorgt. Das Trinkwasser stammt aus dem Grundwasser der Rheinebene, das über das zentrale Wasserwerk Rheinwald bei Elchesheim-Illingen gewonnen und zu dem Trinkwasser-Hochbehälter S1 (HB S1) bei Malsch gepumpt wird.

„Der bestehende Hochbehälter S3 im Malscher Wald hat ein Speichervolumen von 2.000 Kubikmeter“, erklärt SWE-Geschäftsführer Jochen Fischer. Er wird gespeist vom zentralen HB S1 des ZWA und versorgt bei Bedarf die fünf Hochbehälter, von denen die Mitgliedsgemeinden direkt ihr Wasser bekommen. „Es handelt sich um einen Pufferspeicher“, so Fischer. Und dieser Puffer wird mit dem Neubau deutlich ausgebaut: 4.000 Kubikmeter Trinkwasser wird das neue Reservoir fassen, sodass zusammen mit der bestehenden Anlage dann künftig 6.000 Kubikmeter Wasser zur Verfügung stehen. „Damit kann selbst bei einem Totalausfall der Transportleitung vom Wasserwerk zu den Hochbehältern die Trinkwasserversorgung für eineinhalb Tage gesichert werden“, erläutert SWE-Geschäftsführer Fischer. Keine Veränderung gibt es bei der maximalen Leistung, mit der das Wasser vom HB S1 zum HB S3 gepumpt wird: Bis zu 110 Liter pro Sekunde sind möglich.

Bei rund 3.700 Kubikmetern Wasser liegt der durchschnittliche Tagesbedarf im Versorgungsgebiet. Der maximale Tagesbedarf wurde mit rund 6.500 Kubikmetern berechnet. „Diese Verbrauchszahlen werden sich in den kommenden Jahren erhöhen“, ist sich Arnold sicher, der mehrere Gründe nennt: Zum einen werden in den angeschlossenen Verbandsgemeinden künftig aufgrund von Neubaugebieten und Baunachverdichtungen mehr Menschen wohnen. Zum anderen lassen die klimatischen Veränderungen den Verbrauch ansteigen: In niederschlagsarmen Perioden wird mehr Trinkwasser für die Gartenbewässerung und auch die landwirtschaftlichen Flächen verwendet. „Die trockenen Sommer in den vergangenen Jahren haben eindrucksvoll gezeigt, wie der Bedarf dann zunimmt“, so Arnold. Zudem würden sich zahlreiche neuen Pools in heimischen Gärten auf den Wasserverbrauch auswirken. Und nicht zuletzt lassen in trockenen Sommer auch die Quellschüttungen nach.

Doch über Versorgungsengpässe in der Zukunft müsse sich niemand Sorgen machen, beruhigt Fischer: „Auch in sehr trockenen Sommern ist unsere Trinkwasserversorgung nicht gefährdet.“ Und damit dies auch in Zukunft so bleibt, werde permanent in den Ausbau und die Modernisierung der Anlagen und Netze investiert. „Trinkwasser ist das höchste Gut und zu Recht das am besten kontrollierte Lebensmittel. Die sichere und zukunftsfähige Daseinsvorsorge ist unsere Kernverantwortung, der wir 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche nachkommen.“

Die Vorbereitungen für den neuen Trinkwasserhochbehälter sind schon vor Monaten angelaufen. Unter anderem wurde der Platz gleich neben dem bestehenden Reservoir HB S3, das 425 Meter hoch liegt, bereits über den Winter gerodet. „Hierfür haben wir uns nach den Vegetations- und Vogelbrutzeiten gerichtet“, so Oberbürgermeister Arnold. In den kommenden Wochen und Monaten wird nun auf einer Grundfläche 3.500 Quadratmetern das neue Gebäude mit zwei Trinkwasserkammern und einem angeschlossenen Technikraum entstehen. Jeweils 35 Meter lang und 25 Meter breit sind die Wasserkammern, die jeweils 2.000 Kubikmeter Wasser fassen können. Die Stromversorgung erfolgt vom bestehenden Trinkwasserbehälter. Neue und alte Behälter teilen sich später einen Zu- und Ablauf für Wasser. Auch die Wasserverteilung in die fünf anderen Hochbehälter läuft durch die bereits vorhandene Infrastruktur.

Bis Februar 2022 soll der Rohbau stehen, wobei der bei den Arbeiten anfallende Erdaushub später wieder für das Anlegen der Böschungen sowie die Abdeckung der Kammern verwendet werden soll. Das Gebäude wird sich am Ende sehr harmonisch in das Waldumfeld einfügen. Die Baufahrzeuge gelangen, vorbei am Rimmelsbacher Hof, über Feld- und Waldwege an die Baustelle. Der öffentliche Straßenverkehr wird dadurch nicht behindert.

„Die Arbeiten an der Infrastruktur der Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung finden zumeist unbemerkt statt und sind eingebettet in einen auf lange Sicht ausgelegten Plan. Denn nur über stetige und konsequente Investitionen können die Versorgungssicherheit und hohe Qualität gewährleistet werden, die unsere Kundinnen und Kunden von uns erwarten – heute und in der Zukunft“, macht Oberbürgermeister Arnold deutlich und fasst damit die beiden Kernaussagen zur Baumaßnahme noch einmal zusammen: „Versorgungssicherheit“ und „Investition in die Zukunft“.

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Autor:

Stadtwerke Ettlingen GmbH aus Ettlingen

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