SG Ettlingen erspielt sich in Oberfranken beim PSV Neustadt den ersten Sieg der Spielrunde
Gelingt jetzt noch die Wende in der Rückrunde ? Relegationsplatz ist immer noch in Reichweite
Am letzten Vorrundenspieltag mussten die Ettlinger Bundesligakegler ins oberfränkische Neustadt (bei Coburg) reisen, rund 350 Kilometer Anreise lagen vor den Spielern, als sie gegen 08:00 Uhr morgens die Fahrt im Kleinbus antraten. Der Tabellenvorletzte gegen den Tabellenletzten, das versprach ein packendes Kellerduell zu werden, denn die Oberfranken waren in ihren bisherigen Heimspielen stets gut aufgetreten und konnten durchweg gute Ergebnisse erzielen, mussten aber in diesem Spiel auf einen ihrer besten Stammspieler verzichten, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Auch der beste Spieler der Neustädter ging angeschlagen ins Spiel und so hofften die Ettlinger im Vorfeld, die Verletzungsmisere zu ihren Gunsten ausnutzen zu können.
Nach rund 4 Stunden Fahrt gut in im Zielort angekommen, machten die Mannschaften die Begrüßung auf der Kegelbahn und pünktlich um 13:00 Uhr eröffnete der Schiedsrichter das Spiel vor einer gut gefüllten Kulisse in der Neustädter Frankenhalle. Die anwesenden Zuschauer erhofften sich natürlich einen Heimsieg ihrer Mannschaft, die Ettlinger wollten aber in diesem Spiel zeigen, dass sie, nachdem die Personalsorgen der letzten Wochen überstanden waren, endlich wieder zu alter Stärke zurückfinden konnten und auch auswärts wieder mit ihnen zu rechnen sein würde.
Im Startpaar bekam es Gerd Wolfring mit dem nominell besten Neustädter, Michael Moosburger zu tun. Mit 938 Kegel ließ er seinen Kontrahenten, der 951 Kegel erzielte, nicht weit ziehen. Auch der zweite Ettlinger, Dieter Ockert, war mit 942 Kegel in Schlagweite zu seinem Bahnnachbarn Bastian Bieberbach, der auf 948 Kegel kam, so dass ein Minus von 19 Kegel auf der Anzeige aufleuchtete und somit noch alle Optionen für die Nordbadener Gäste offen waren.
Im Mittelpaar gingen für die Ettlinger Andreas Wolf und Jugendspieler Patrik Grün gegen den Neustädter Kapitän Jürgen Bieberbach und Sascha Hammer auf die Bahnen. Während Andreas Wolf eine eindrucksvolle erste Bahn spielte und somit seinen Gegner gleich unter Druck setzte, kam auf der anderen Seite Sascha Hammer bei den Gastgebern überhaupt nicht in sein Spiel und wurde mit schwachen 414 Kegel ausgewechselt. Dies markierte eine Wende im Spiel, denn trotz der guten 470 Kegel des Einwechselspielers Tobias Bieberbach konnte Patrik Grün mit 892 Kegel noch 8 Kegel für die Ettlinger Gäste gutmachen. Auf der anderen Seite war es Andreas Wolf, der mit 981 Kegel den Tagesbestwert markierte und dem Neustädter Kapitän Jürgen Bieberbach mit 927 Kegel wichtige Kegel abnehmen konnte. Vor dem Schlusspaar lagen somit die Nordbadener Gäste mit 81 Kegel in Führung und es keimte eine leise Hoffnung auf, das Spiel tatsächlich gewinnen zu können.
Das Schlusspaar musste nun die Entscheidung bringen. Thomas Speck und Rainer Grüneberg hatten nun die Aufgabe, das starke Neustädter Schlusspaar Michael Lohrer und Jochen Geiger in Schach zu halten. Thomas Speck spielte gleichmäßig stark auf und kam am Ende auf 946 Kegel. Damit ließ er seinen Gegner Michael Lohrer mit 933 Kegel nicht vorbei und sicherte so wertvolle Kegel. Rainer Grüneberg zeigte seine ganze Klasse und erkämpfte sich starke 964 Kegel, so dass auch Jochen Geiger mit 938 Kegel auf verlorenem Posten stand.
Nach der letzten gespielten Kugel kannte der Jubel bei den Ettlingern keine Grenzen mehr und alle Spieler lagen sich freudetrunken in den Armen. Der erste Saisonsieg der Ettlinger war unter Dach und Fach und so waren die Absage und die Verabschiedung nur noch reine Formsache. Die Neustädter waren sichtlich geknickt, hatten sie sich das Spiel doch ganz anders vorgestellt und fanden selbst so recht keine Erklärung für das eigene schwache Auftreten.
Nach dem Spiel gingen die beiden Mannschaften noch gemeinsam Essen, ehe man sich gegen 20:30 Uhr freundschaftlich verabschiedete und sich auf den langen Heimweg machte, wo man gegen 0:30 Uhr wieder ankam.
Im nächsten Spiel erwartet man nun zuhause den Tabellenvorletzten aus Monsheim. Mit einem Heimsieg könnte man den Abstand auf den Relegationsplatz weiter verringern und so vorerst die rote Laterne abgeben, so dass die Rückrunde entscheidend werden wird, ob die geplante Aufholjagd noch den Klassenerhalt bringen kann. Die Ettlinger Spieler sind jedenfalls bereit dazu, alles zu geben, um das Minimalziel noch zu erreichen.
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