„Der Tango ist der Blues der Finnen”, soll Aki Kaurismäki einmal gesagt haben. Das preisgekrönte Ensemble BÄNDI entstaubt die wunderbar-traurigen Ohrwürmer des Finnischen Tangos der 30er- bis 60er-Jahre und mixt sie mit Blues, Bossa, Polka, Rumba, Klezmer und Jazz. „Mitreißend, charmant und ein wenig melancholisch“, schrieb die FAZ darüber. Das jüngste Album „Unikuva“ wurde als Bestes Weltmusikalbum 2020 beim Deutschen Rock & Pop Preis ausgezeichnet. Die Band wurde außerdem bereits 2011 mit dem creole Weltmusikpreis Hessen prämiert BÄNDI ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes: Sie haben sich als deutsche Band dem Finnischen Tango verschrieben – einer eigenen Form des Tangos aus dem hohen Norden. Der Name des neusten Albums „Unikuva“ - auf Deutsch „Der Traum“, ist zugleich auch Programm der Band. Im Traum ist alles möglich. Und so wie BÄNDI den Finnischen Tango spielt und singt, hat ihn zuvor noch niemand gespielt. Das Ensemble präsentiert völlig neue Arrangements mit für den Finnischen Tango ungewöhnlichen Instrumenten: Pedal Steel Guitar, Klarinette, Leier, Kazoo, Melodika oder seit Neuestem auch eine Singende Säge sorgen für neue Klanglandschaften, die manchmal experimentell, meist jedoch wie ein sommerlicher und sehr unterhaltsamer Soundtrack zum Finnischen Tango klingen. Jeder Song ist anders, jeder Song verneigt sich vor den wunderbar melancholischen Melodien dieses in Deutschland noch eher unbekannten Genres. Live-Band der besonderen Art Live ist BÄNDI ein besonderes Erlebnis. Das mag daran liegen, dass die Band für 90 Minuten die deutsche Leichtigkeit im Finnischen Tango entdeckt. Dass neben der eigenwilligen und virtuosen Musik von BÄNDI mit großer Leichtfüßigkeit Luftballons aufgepustet, singende Sägen ausgepackt, Köpfe und Haare geschüttelt werden, gesungen, gefallen, gelitten, geschrieen und gefeiert wird. Irgendwo zwischen Punk, Blues und Butterfahrt wird dann auch noch ein Tanzkurs dargeboten, der sich wie aus einer anderen Zeit direkt auf die BÄNDI-Bühne schwingt. Es ist quasi unmöglich, ein BÄNDI-Konzert mit schlechter Laune zu verlassen. Denn bei BÄNDI geht es um die ganz großen Themen, die Liebe, die Sehnsucht, den Schmerz, immer aber auch um die heitere Leichtigkeit des Seins. Wie alles begann Wie kommt eine deutsche Band dazu, Finnischen Tango zu spielen? Alles begann während einer Butterfahrt auf der Ostsee von Turku nach Stockholm. Damals lernte der Schlagzeuger und Künstler Tomas Salzmann die schöne Finnin Anna kennen. Sie sang ein Lied für ihn, das ihn nie wieder loslassen wollte: „Satumaa“ (Märchenland). Er ließ sich vom Feuer des Finnischen Tangos derart in Brand stecken, dass er schon nach weniger als einem Jahrzehnt eine kleine Gruppe Gleichgesinnter um sich geschart hatte: BÄNDI – mit der Sängerin Kristina Debelius, deren rauchig-grazile Stimme dem Tango einen eigenen Charme verleiht, Sänger Tobias Frisch, der ironisch-verspielt die große Ära der finnischen Tenöre in intime Club-Atmosphäre taucht, Gitarrist Volker Denkel mit ebenso charakteristischem wie melancholischem Gitarrenspiel und den gekonnt stoischen Kontrabassisten Johannes Kramer. Seit 2013 verzaubert Martin Lejeune BÄNDI und das Publikum mit atmosphärischen Pedal-Steel-Klängen und Sound-Collagen. Heute spielt BÄNDI in verschiedenen Besetzungen. BÄNDI Ensemble: Kristina Debelius (Gesang, Piano, Akkordeon, Melodika, singende Säge), Tomas Salzmann (Schlagzeug, Percussion), Martin Lejeune (Gitarre, Pedal Steel), Tobias Frisch (Geige, Gesang, Kazoo, Glockenspiel), Volker Denkel (Gitarre). Gastmusiker:innen: Andrea Emeritzy (Klarinette), Natalya Karmazin (Jazzpiano), Al Zanabili (Percussion), Markus Wach (Kontrabass). | Ticketshop: Ticket kaufen
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