Der Schaffensprozess von CONSTANZE FRIEND und THOMAS FELLOW klingt retrospektiv wie ein Lehrstück über qualitatives Songwriting, konstanten Output und die rauschhafte Kraft des Live-Auftritts. Es sind jene Merkmale, die das Duo im Zeitalter des digitalen Mainstreams herausragen lassen. Denn was 1991 in Leipzig begann, hat sich in den Folgejahren in die endlosen Weiten der globalen Musiklandschaft ausgeweitet. Unter Kennern fällt der Name FRIEND N FELLOW jeher im Zusammenhang mit Größen wie Ray Charles, Al Jarreau und Luther Allison. Letzterer prägte in den 90er-Jahren durch gemeinsame Auftritte die musikalische Entwicklung des Duos. Doch es ist nicht nur die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Allison, die seither als Referenz unter der Oberfläche ihrer eigenen und adaptierten Songs durchhallt. Stil und Besetzung bleiben ungewöhnlich, da der Klang einer mehrköpfigen Band auf zwei Elemente übertragen wird – Gitarre und Stimme. Beide Instrumente sind losgelöst von Konventionen und geben sich sowohl im Studio als auch im Konzertsaal der Melange aus Konzeption und intuitiver Spielfreude hin. Daraus entspringt ein wildes Mosaik: Mal Jazz, mal Blues, mal Country – aber immer Soul. Auch 2019 ist ihr Sound beides: virtuos und intim. Aus den beiden Vollblutmusikern ist nach 28 Jahren längst ein eingespieltes Team geworden. Zu den Spielstätten zählen mittlerweile Peking, Warschau und New York. 11 Studio-Alben sind produziert, über 100.000 Tonträger verkauft, unzählige Konzerte gespielt. Der Katalog an Songs erweitert sich stetig und auch die früheren Melodien schweben durch die Sphären der charmanten Jazzclubs, Theaterhallen und Open Air Locations, denen die beiden Künstler in den letzten Dekaden ihren Stempel aufgedrückt haben. Die Live-Performance zelebrieren sie energisch und dekorieren ihr Zusammenspiel oft mit einem humoristischen Kommentar, sodass Raum und Zeit im Kosmos von FRIEND N FELLOW zu Pulverstaub zerfallen. Im Herbst 2019 erschien das 12. Album „Characters“ bei Doctor Heart Music. In 12 selbst geschriebenen Songs besinnen sich FRIEND N FELLOW auf den akustischen Blues zurück. Erzählt werden 12 Geschichten, die durch ihre Charaktere miteinander verbunden sind. „Ein Feuerwerk groovender Virtuosität“ (Süddeutsche Zeitung) Constanze Friend (vocal) Thomas Fellow (guitar) www.friendnfellow.com Die Hände des Gitarristen fliegen über die Saiten – touchieren diese mal schnell, mal langsam, während die Sängerin die wärmsten Töne aus ihrer Stimme hervorlockt und in den Mikrofon-Kopf summt. Fast schon in ritueller Manier beginnt Constanze dann mit dem Fuß zu stampfen, immer zum Rhythmus ihres Scats und dem kopfnickenden Drive ihres Begleiters Thomas. Die Energie der beiden raubt einem als Zuschauer und Hörer schnell den Atem, so selig und ungekünstelt swingt die Kunst durch die PA-Anlage. Dabei wird das Publikum von Friend `n Fellow mit einem Augenzwinkern in ihren performativen Gestus eingebunden. Es ist eine abendfüllende Szene, die sich – wirft man einen Blick in die Tourdaten – noch so oft ereignen wird. Die Events bespielen immer dieselben Protagonisten, mit denselben Instrumenten, aber jedes Mal mit einer anderen Wirkung. (B.F.) | Ticketshop: Ticket kaufen
Autor:Terminredaktion Kaiserslautern aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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