Die Ausstellung lädt uns zu einer Zeitreise zu den Ursprüngen des Lebens ein. Wie ist das Leben entstanden? Wo lassen sich Spuren ersten Lebens entdecken? Warum ist es wichtig, in die Vergangenheit zu blicken, um ein Verständnis für die Relevanz der Artenvielfalt in heutiger Zeit zu entwickeln?
Es gibt wissenschaftliche Prognosen, dass mehr als ein Drittel aller lebenden Arten durch die Auswirkungen des menschlichen Handelns vom Aussterben bedroht sind. Seit Anbeginn des Lebens stehen die Organismen in gegenseitigen Abhängigkeits- und Einflussverhältnissen. Die Lebewesen existieren nicht für sich allein, sondern leben voneinander. Somit wissen wir alle längst um die Gefahr, dass das Leben selbst auf dem Planeten Erde bedroht ist.
Die Ausstellung lädt uns ein, über künstlerische Arbeiten von der Moderne bis zur Gegenwart, ergänzt um wissenschaftliche Exponate aus der Frühzeit des Lebens auf dessen Entstehung zu blicken, gerade jetzt, an diesem Scheidepunkt einer globalen Klima- und Biodiversitätskrise.
Die Frühzeit des Lebens findet sich im Zeitabschnitt des Präkambriums, im Kambrium und dem anschließenden Ordovizium, an dessen Ende ein Massenaussterben stattfand. Die Präsentation deckt somit den Zeitraum von vor ca. 3,8 Milliarden bis 444 Millionen Jahre vor unserer Gegenwart ab. Die Ausstellung ist ein gemeinschaftliches Projekt mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe. Die ausgestellten Fossilien sind Belege für die von Charles Darwin Mitte des 19. Jahrhunderts beschriebenen Evolutionsprozesse. In seinem 1859 erschienenen Hauptwerk »Ursprung der Arten« war ihm die damalige Unvollständigkeit der geologischen Zeugnisse bewusst. Die ältesten Darwin bekannten Fossilien stammten von bereits hoch entwickelten Lebewesen, aber nicht aus der Frühzeit des Lebens – ein »Dilemma« für Darwin. Heute aber, gut eineinhalb Jahrhunderte später, gibt es derartige Funde, die in der Ausstellung vorgestellt werden. Darwins Dilemma ist weitgehend gelöst, nun ist es an uns, die durch Evolution entstandene Vielfalt der Arten zu erhalten! Indem in der Ausstellung die Geschichte des Lebens auf der Erde anhand von fossilen Funden und künstlerischen Arbeiten erfahrbar gemacht wird, kommt die bisher kaum wahrgenommene Schönheit und Vielfalt des frühen Lebens erstmalig und umfassend zur Geltung.
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© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: ONUK
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