Der Kontrabass

Schauspiel von Patrick Süskind mit Franz Josef Strohmeier

„Können Sie mir sagen, wieso ein Mann Mitte Dreißig, nämlich ich, mit einem Instrument zusammenlebt, das ihn permanent behindert? Menschlich, gesellschaftlich, verkehrstechnisch, sexuell und musikalisch nur behindert?“

Ach, es ist schon eine Bürde, Kontrabassist in einem großen Orchester zu sein.
Ganz hinten, ganz unten – nicht nur instru- sondern auch mental. In Patrick Süskinds Erfolgsstück schildert ein Berufsmusiker sein Leben als Kontrabassist. Was als Lobeshymne beginnt, schaukelt sich immer weiter zu einer Hassrede hoch. Unzufrieden mit seinem Leben in- und außerhalb des Orchesters, das nur erhellt wird durch seine heimliche Liebe zur Sopranistin Sarah, nörgelt und kritisiert sich der Musiker mit scharfer Zunge und brillant gespielter Selbstgefälligkeit durch den Abend. Das seit 1981 durchgängig gespielte Stück ist ein starkes Solo für einen Schauspieler – bitter-komisch, empathisch und voller melancholischem Esprit.

Franz Josef Strohmeier erhielt gleich nach der Schule als erster Schauspieler den Kulturförderpreis seiner Heimatstadt Straubing, bevor er sein Diplom-Schauspielstudium an der Folkwang-Universität in Essen aufnahm. Schon während des Studiums besuchte er Auslandskurse z.B. in Venedig und spielte bei Festivals wie den Ruhrfestspielen. Verschiedene Engagements führten ihn an erstrangige deutschsprachige Theater, darunter Schauspiel Graz, Residenztheater München und zuletzt Staatstheater Kassel. Er tourt mit eigenen Solo-Programmen durch ganz Deutschland und spielt an bei Freilicht-Festivals wie Wunsiedel oder Feuchtwangen. Schauspielerisch und gesanglich mit seltener Bandbreite – vom singenden Zahlkellner Leopold im „Weißen Rössl“ des fränkischen Kreuzgang-Festivals bis jetzt zur Rhythm & Blues-Wunschrolle des John Belushi als schrillem Blues Brother Jake. Neben seinen gefeierten Mono-Drama-Gastspielen wie Patrick Süskinds „Der Kontrabass“, Ludwig Thomas „Heiliger Nacht“ oder „Karl Valentin und die laute Zeit“ steht der vielseitige Schauspieler immer mal wieder statt auf den geliebten Bühnenbrettern vor der Kamera, etwa als Titelheld Jungbauer Sepp Brenner mit Urgestein Franz Xaver Kroetz in der launigen ZDF-Reihe „Über Land“ oder u.a. in Serien wie „Rosenheim-Cops“ und „Hubert ohne Staller“.