Die Aktienrente - ein Goldesel für die Finanzindustrie auf Kosten der Versicherten

27. Juli 2023
19:30 - 21:30 Uhr
verdi Gewerkschaftshaus, Kaiser-Wilhelm-Str. 7, 67059 Ludwigshafen

Referent: Holger Balodis, Köln, Verfasser des Buchs, Balodis/Hüne: „Rente rauf! So kann es klappen“. Er arbeitete bei den Fernseh-Redaktionen Plusminus, markt, Monitor und seit Jahren für die ARD-Magazine, veröffentlichte seit 2003 zahlreiche Ratgeber für Verbraucherzentralen und Finanztest zum Themenbereich der privaten Lebens- und Rentenversicherung.
Der Eintritt ist frei
Die starke Lobby der Finanzindustrie hat es wieder geschafft. Im Koalitionsvertrag »Mehr Fortschritt wagen« versteckt sich ein Bonbon für die Finanzindustrie. Die Verlierer stehen schon fest.
Während die Rentner*innen mit Einbußen zu rechnen haben, zieht die Finanzindustrie auf Kosten der Versicherten hohe Gewinne aus kapitalbasierten Pensionssystemen. Bis zu 25 Prozent der Bei­tragsleistungen gehen in die Verwal­tung und Boni der Vermögens­makler. Die Verwaltungskosten der Deutschen Rentenversicherung liegen dagegen unter 1,5 %.
Um überhaupt wirkungsvoll zu sein, müssten mindestens 500 Milliarden Euro investiert werden. Das könnte auf dem Anlage­markt schwere Verwerfungen bewirken und z.B. die Immobilienprei­se weiter nach oben treiben.
Es ist deutlich sicherer und einfacher, einen Teil vom Lohn und Unternehmensgewinn direkt zur Finanzierung der Renten zu verwenden - wie bisher.
Unser umlagebasiertes Alterssicherungssystem ist stabil und beteiligt die Versicherten am wirt­schaftlichen Erfolg der Gesamtgesellschaft. Die Kürzungen der letzten Jahrzehnte sind ausschließ­lich auf politi­sche Eingriffe zurückzuführen. - Und außerdem: Steigen die Löhne, steigen auch die Beitragszahlungen: Deshalb sind gute Löhne für unser gesetzliches Rentensystem so wichtig.
Kurz gesagt:

  • Die geplante Aktienrente trägt nicht zur Stabilisierung des Rentensystems bei
  • Die Aktienrente wird die Renten nicht um einen Cent erhöhen
  • Die dringend notwendigen Maßnahmen wie die Einführung einer Mindestrente unterbleiben
  • Der Marsch von wachsenden Teilen der Bevölkerung in die Altersarmut geht ungebremst weiter.

Das heißt u.a.: 40 Prozent der vollzeitbeschäftigten Frauen werden später keine 1.000 Euro Rente bekom­men. Und das nach 40 Arbeitsjahren! Derzeit können deutsche Arbeitnehmer im Alter laut OECD-Statistik nur mit 53 Prozent ihres früheren Nettoeinkommens rechnen. Viel besser sind da Österreich mit 87 Prozent, die Niederlande mit 89 Prozent oder Frankreich mit 74 Prozent. Fast alle westeuropäi­schen Länder beweisen, dass höhere Renten möglich sind. Wie wir das auch hier schaffen können, wird Holger Balodis zeigen.
Veranstalter: attac Ludwigshafen und Mannheim

Autor:

Friederike Rüd aus Ludwigshafen

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