Von Maurice Ravels klingendem Märchenbuch zu Johannes Brahms’ kammermusikalischem Gedenken an seine Mutter und an seinen Förderer Robert Schumann führt das zweite Programm der ARD-Preisträger von 2019 und 2021 (2020 wurde der Wettbewerb pandemiebedingt nicht ausgetragen). Wieder erfreuen die jungen Musiker ihr Publikum mit Repertoire-Raritäten. Ravels Mutter Gans wird meist in der Orchesterfassung, nicht in der ursprünglichen, für die Kinder von Freunden gedachten Klavierversion aufgeführt. Für ein Kind, die zehnjährige Maximiliane Brentano, schrieb Beethoven 1812 ein Allegretto für Klaviertrio. Helena Munktell, eine der ersten Komponistinnen in Schweden, schrieb ihr Klaviertrio in jungen Jahren wohl für die musikalischen Salons im wohlhabenden, kultursinnigen Elternhaus. Ein Inbegriff des Romantischen in der Musik ist Schumanns Opus 70 in seinem Widerspiel zwischen Versonnenheit und Drang ins Freie. Debussys Cellosonate gehört zu jenen letzten Werken, mit denen der Komponist das Goldene Zeitalter der französischen Musik durch seine Tonsprache in Erinnerung rufen wollte. Autobiographische Momente verleihen Brahms’ Horntrio seine Intensität; es ist, obwohl selten gespielt, alles andere als ein Nebenwerk.
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Maurice Ravel 1875 – 1937
»Ma mère l’oye« zu vier Händen
Ludwig van Beethoven 1770– 1827
Klaviertrio in einem Satz B-Dur WoO 39
Helena Munktell 1852 – 1919
Kleines Klaviertrio
Robert Schumann 1810– 1856
Adagio und Allegro As-Dur op. 70
Claude Debussy 1862 – 1918
Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll L 135
Johannes Brahms 1833 – 1897
Horntrio in Es-Dur op. 40
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Alexandra Tirsu Violine
Friedrich Thiele Violoncello
Yun Zeng Horn
Melnikova-Morozova Klavierduo
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