Frauenliebe und Leben: Julia Kleiter. Gerold Huber

„Gleichwohl geht der Prozess der Emanzipation des Weibes nur unter ekstatischen Zuckungen vor sich. Liebe – Tragik.“ Mit diesen Worten bricht Richard Wagners Schrift „Über das Weibliche im Menschlichen“ aus den letzten Tagen vor seinem Tod im Februar 1883 plötzlich ab. Der Titel des problematischen Fragments leiht im Sommersemester 2023 den Heidelberger Vorträgen zur Kulturtheorie das Thema. Wer die „Wandlungen des Geschlechterbildes“ auch im Kunstlied dingfest machen möchte, kommt an Robert Schumanns „Frauenliebe und Leben“ sicher nicht vorbei. Der Zyklus aus dessen Liederjahr 1840 – im September kann der 30-Jährige endlich Clara Wieck heiraten – schildert in acht Liedern Freud und Leid einer liebenden Frau und Mutter. Der Weg führt von der ersten Begegnung mit dem Geliebten über das Hochzeitsfest bis zum Tod des Gatten, wobei der Komponist den von Adelbert von Chamisso vorgesehen versöhnlichen Ausblick auf die Vermählung der Enkelin unvertont ließ. Während der Zyklus im 19. Jahrhundert besonders beliebt war, berührt die Hingabe der demütig auf den „Herrlichsten von allen“ fixierten Gattin heute eher peinlich – gerade auch angesichts der Eindringlichkeit und formalen Meisterschaft von Schumanns Vertonungen. Julia Kleiter und Gerold Huber, deren CD-Aufnahme der „Frauenliebe“ im Rahmen von Christian Gerhahers Schumann-Edition von der Presse gefeiert wurde, verbinden Schumanns Opus 42 mit einer reizvollen Auswahl thematisch verwandter Gesänge, darunter fünf der Wilhelm-Meister-Lieder aus 98a, in denen abwechselnd Mignon, der Harfner und Philine zu Wort kommen.

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Heidelberger Frühling aus Wochenblatt Rhein-Neckar

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