Nach 2000 Jahren hat Judas das Wort
Chawwerusch-Theater spielt in der Zwölf-Apostel-Kirche
Frankenthal. Aller guten Dinge sind drei. Nachdem es im vergangenen Jahr bereits zweimal verschoben wurde, sollte es jetzt am 01. April klappen: Die Aufführung des Stücks des Chawwerusch-Theaters aus Herxheim mit dem Titel „JUDAS“. Ben Hergl spielt in dem Ein-Personen Schauspiel von Lot Vekemans in der Inszenierung von Ro Tritschler den umstrittenen Apostel Jesu, der laut Bibel mit seinem Kuss Jesus verraten hat. Seit 2000 Jahren wird er daher für Jesu Tod am Kreuz verantwortlich gemacht, gilt als Inbegriff des Verräters und wurde immer wieder als Begründung für Vorurteile und Antisemitismus in jeder Form missbraucht. Es gab in jedem Zeitalter Spekulationen über Judas und seine Motive. Jetzt ist es an der Zeit, dass Judas selbst zu Wort kommt.
Judas, ein Verräter? Einer, der mit seinem Kuss die Maschinerie der römischen Besatzungsmacht gegen Jesus in Gang setzte und ihn dem Tod auslieferte? Judas, ein Kollaborateur? Doch wäre ohne diesen Menschen und seine Tat, ohne seinen Judaskuss, das Christentum zu einer der großen Weltreligionen geworden?
In dem Stück macht Judas den Versuch, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurückzubringen. Und damit führt er sein Publikum dahin, wo es lieber nicht sein möchte: zu dem Judas in sich selbst.
Das Stück „Judas“ kann ein Beitrag sein zur Auseinandersetzung mit historisch gewachsenen, aber auch politisch gelenkten Feindbildern. Es vermag auch kirchenferne Menschen anzusprechen, denn „Jads“ behandelt zutiefst menschliche Konfliktlinien: Wo komme ich her, was sind meine Beweggründe für mein Handeln? Meine Träume, meine Utopien?
Zu der Veranstaltung laden die Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit, das protestantische Dekanat Frankenthal und der Förderverein Kirchenmusik in Frankenthal ein.
Es gilt die 3 G-Regel (Nachweis mitbringen).
Das Stück wird am Freitag, 1. April, 19 Uhr, in der Zwölf-Apostel-Kirche in Frankenthal zu sehen sein. Karten gibt es im Vorverkauf bei den Mitgliedern des Fördervereins, bei Thalia, im Pfarrbüro Hl. Dreifaltigkeit, Telefon 06233 27394, im Protestantischen Dekanat, Telefon 06233 88080 oder per Mail: mechthilde.wieder@arcor.de. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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