Trio Sanssouci tritt wieder auf
Vielleicht auch wieder in Frankenthal
Frankenthal. Die Coronakrise hat vor allem selbstständige Künstler und Ensembles hart getroffen. Abgesagte Konzerte, aktuell nie sicher, ob das nächste Konzert auch wirklich stattfindet.Hans-Jürgen Thoma, vom Trio Sanssouci, hofft darauf, dass kein weiterer „Lockdown“ kommt. Denn seit Mitte September ist das Ensemble wieder Deutschlandweit unterwegs.
„Auch das Trio Sanssouci wurde und wird von der Coronapandemie in Mitleidenschaft gezogen“, berichtet Hans-Jürgen Thoma, der früher die Musikschule in Frankenthal leitete, bevor er 2018 in Ruhestand gegangen ist. „Nach dem letzten Konzert - dem 1499. Auftritt seit Bestehen des Ensembles - am 14. März 2020 in Hannover, hagelte es zunächst zahlreiche Absagen. Insgesamt 35 Termine wurden storniert, verschoben oder in der fernen Zukunft in Aussicht gestellt. Glücklicherweise hat man uns zeitnah zwei Livestreamkonzerte in Bad Dürkheim und Weinheim angeboten, die das Rhein-Neckar-Fernsehen zweimal ausstrahlte. Ansonsten war ziemlich tote Hose“.
Aber „Pause“ haben sie nicht gemacht. Sie haben sich kreativ weiterentwickelt und neben alten Meistern auch neue Werke von Karl Jenkins und Astor Piazzolla einstudiert. „Durch die vorsichtige Öffnung der Kirchen ergab sich in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer Martin Henninger die Möglichkeit, Anfang Juni in der Frankenthaler Luther -und tags drauf in der Friedenskirche vor "vollem" Haus zwei Konzerte zu geben, natürlich unter strenger Einhaltung der Coronavorschriften“, berichtet er weiter. Im Juli und August folgten Open-Air-Konzerte in Bad Dürkheim, Kassel, Wiesbaden und Mainz. Die warmen Temperaturen forderten ihren Tribut: „Nicht immer hielt die Cembalostimmung den heißen Temperaturen stand und so wurde das historische Tasteninstrument meist in der zweiten Konzerthälfte durch ein E-Piano mit Cembalosound ersetzt. Um wegfliegende Noten zu verhindern, haben wir uns die Kompositionen auf Tablets gezogen, was zunächst natürlich eine große Umstellung war, man blätterte nicht mehr, sondern "wischte" das nächste Notenblatt herbei“, berichtet er weiter. Im Theatersaal des Augustinum Heidelberg konnte das erste Indoor-Konzert stattfinden. „Die Zuhörer haben uns lange bekundet wie glücklich und geradezu ausgehungert sie nach Konzerten waren“, so Hans-Jürgen Thoma.
Jetzt im Herbst fanden/finden einige Konzerte in Berlin und Braunschweig statt. Und wenn alles gut geht, folgen weitere Auftritte. „Solange kein Lockdown wieder alles Zunichte macht“.Am Donnerstag, 10. Dezember, ist das Trio Sanssouci mit Sohee Oh, Flöte, Sigrun Meny-Petruck, Oboe und Hans-Jürgen Thoma am Cembalo im Theater Alte Werkstatt in Frankenthal mit seinem Weihnachtsprogramm: Jauchzet-Frohlocket - Eine gute Stunde Weihnachten" zu hören. Wenn Corona nicht alles wieder ändert. gib
Autor:Stadtmagazin Frankenthaler aus Frankenthal |
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