Congressforum Frankenthal zeigt vielseitiges Programm
Von Beethoven bis Komödie
Frankenthal. Am Freitag, 7. Februar, 18 Uhr, wird es musikalisch im Congressforum.
Ludwig von Beethoven feiert im Jahr 2020 seinen 250. Geburtstag – passend dazu hat die Villa Musica ihr alljährliches Gastspiel im Congressforum „Beethoven pur“ auf dem Konzept stehen: sein frühes Klavierquartett in Es-Dur, WoO 36 Nr. 1 beinhaltet im Kern schon den ganzen, zukünftigen Beethoven. Voller emotionaler Widersprüche offenbart das Werk bereits die ebenso leidenschaftliche wie empfindliche Natur des Meisters. Ludwig van Beethoven war Rheinländer durch und durch. Die Region, in der vier Kurfürsten auf engem Raum beieinander saßen – in Bonn, Koblenz, Mainz und Mannheim –, hat ihn lebenslang geprägt. Daran erinnert der Salzburger Florian Birsak an einem historischen Hammerflügel der Beethovenzeit, zusammen mit jungen Streichern der Villa Musica. Was das Musikgenie im rheinischen Milieu an Förderung erfuhr, ist hier mit Händen zu Greifen, etwa in den Righini-Variationen: Eine Ariette des Mainzer Hofkapellmeisters Vincenzo Righini inspirierte Beethoven zu hochvirtuosen Variationen, die er der Gräfin Hatzfeld widmete, einer Wiener Bekannten, die am Bonner und Mainzer Hof die musikalischen Fäden zog. Sein frühes Klavierquartett Es-Dur ist eine Huldigung an Mozart, ein frühes Klaviertrio erinnert nicht nur von Ferne an die Musik des Würzburgers Franz Xaver Sterkel, der in Mainz wirkte. Genau das richtige Programm zum Karneval in Engers und zur Fassenacht in Rheinhessen.
Florian Birsak, geboren 1970, spielt Clavichord, historische Kiel- und Hammerflügel. Er gehört zu den wenigen Musikern, die sich schon in ihrer Kindheit auf alte Musik spezialisiert haben. Seine musikalische Ausbildung genoss er in Salzburg und München. Prägende Lehrer für Cembalo und Aufführungspraxis waren Lars Ulrik Mortensen, Liselotte Brändle, Kenneth Gilbert, Nikolaus Harnoncourt und Anthony Spiri. Preise bei internationalen Wettbewerben z. B. beim Flandernfestival in Brügge oder dem internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg folgten. 2003 erhielt er zusammen mit der Cellistin Isolde Hayer den August-Everding Preis der Konzertgesellschaft München. Während des Cembalostudiums begann Florian Birsak sich intensiv mit der Klavierliteratur und Klavierkammermusik der Klassik und Frühromantik auseinanderzusetzen. Seine Lehrtätigkeit am Salzburger Mozarteum ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit.
Komödie „Wer hat Angst vorm weißen Mann?“
Am gleichen Abend, Freitag, 7. Februar, 20 Uhr, steht dann eine Komödie auf dem Programm im Congressforum. „Wer hat Angst vorm weißen Mann“ heißt sie und verspricht viel Unterhaltung. Für den Münchner Metzgermeister Franz Maisacher wäre die Bezeichnung „konservativ“ ein linksradikaler Ausdruck, denn bei ihm ist bereits ein Rosenheimer Ausländer.
Und ausgerechnet er muss erleben, dass seine Tochter - völlig überarbeitet, seit er mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus kam - Alpha, einen Asylbewerber aus dem Kongo, schwarz beschäftigt, um die finanziell angeschlagene Metzgerei am Laufen zu halten. Keine Frage für den Franz: Der muss sofort wieder weg. Alpha aber denkt nicht daran, seinen Platz zu räumen, versucht sogar, die Freundschaft mit dem Hausherrn durch einen Voodoo-Zauber zu erzwingen - leider erfolglos.
Da trifft den Metzger zum zweiten Mal der Schlag - diesmal aus einem Stromkabel, als er sich mit seinem neuen „Mitarbeiter“ um den Wechsel einer Glühbirne streitet - und dieser Schlag ist zu viel: Maisacher stirbt. Doch ins Jenseits kann und will er noch nicht, weil auf Erden noch die Metzgerei, sein Lebenswerk, vor dem Ruin gerettet werden muss. Und jetzt kommt's erst richtig dick: Als Geist braucht er ein Medium, um wirksam ins irdische Geschehen eingreifen zu können, und wer ist der einzige, der ihn sehen und verstehen kann? Man ahnt es schon... Weitere Informationen unter www.congressforum.de. gib/ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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