Perron-Kunstpreis 2020 geht an Sebastian Scheid
Werke erstmals in virtueller Ausstellung zu sehen
Frankenthal. Zum siebten Mal wurde der Frankenthaler Perron-Kunstpreis in der Sparte Porzellan verliehen. Entgegennehmen durften die diesjährigen Gewinner ihre Haupt- und Förderpreise im Rahmen einer Feierstunde im Kunsthaus am 7. August. Seit Samstag, 8. August, sind alle eingereichten Werke in einer Ausstellung zu sehen. Neben dem Kunsthaus gibt es zum ersten Mal auch einen virtuellen Ausstellungsraum im Internet.
Hauptpreis an Sebastian Scheid
In der Hauptjurierung am 16. Juli haben sich die Juroren nach mehreren Durchgängen entschieden, den mit 4.500 Euro dotierten Kunstpreis an Sebastian Scheid aus Büdingen zu verleihen. Mit seinem Objekt „Dosenpaar“ konnte er sich gegen 55 Künstler aus dem gesamten Bundesgebiet und der Schweiz durchsetzen. Der 58-jährige Scheid war bereits Anfang der 1980er Jahr in verschiedenen Keramikwerkstätten in England tätig. Es folgte ein Keramikpraktikum bei Ruth Duckworth in Chicago, eine zweieinhalbjährige Lehrzeit bei Tatsuzo Shimaoka in Mashiko, Japan und mehrmonatige Studienaufenthalte in Keramikwerkstätten in Japan. Seit 1987 ist Scheid in seiner eigenen Werkstatt in Düdelsheim bei Büdingen tätig.
Förderpreise an Catherine Sanke & Isa Schreiber
Die beiden mit jeweils 1.500 Euro dotierten Förderpreise für Künstler, die bei Einreichung der Werke nicht älter als 30 Jahre sind, gehen an Catherine Sanke aus Leipzig und an Isa Schreiber aus Bad Bibra.
Die 1990 geborene Catherine Sanke absolviert nach ihrer Ausbildung zur Holzbildhauerin und einer Studienreise in Nepal aktuell ein Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Fachgebiet Kunst/Keramik bei Professor Martin Neubert. Ihr mit dem Perron-Kunstpreis ausgezeichnetes Werk trägt den Titel „Einblicke Eis“. Isa Schreiber hat einen Bachelorabschluss in Produktdesign der Bauhaus-Universität Weimar. Neben ihrem Studium sammelte die 26-Jährige bereits Berufserfahrung in einer Tischlerei und in den Bereichen Produktdesign und Entwicklung, Kostümdesign und Modellbau und Produktion. Ihr eingereichtes Werk trägt den Titel „Hidden Bond“.
Ausstellung
Die Ausstellung läuft bis zum 13. September und kann im Kunsthaus donnerstags bis sonntags von 15 bis 17 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Zu sehen sind alle Arbeiten, die die Jury für die Hauptjurierung ausgewählt hat. Erstmals in der Geschichte des Perron-Kunstpreises ist auch eine virtuelle Besichtigung möglich. Der Besucher kann sich von verschiedenen Beobachtungspunkten in alle Richtungen drehen und zoomen. Im Sichtfeld tauchen neue Beobachtungspunkte, in Form von imaginären Kreuzen auf dem Boden auf, die sich anklicken lassen. In Folge springt der Besucher zu dem ausgewählten neuen Beobachtungspunkt. So kann er durch die komplette Ausstellung von Punkt zu Punkt springen und hat an jeder Stelle eine 360° Rundumsicht in der kompletten Ausstellung. Kommt man in die Nähe eines Exponates, wird ein Fenster mit Erklärtext eingeblendet, das sich auch wieder schließt. Große Museen wie das Streetview Rijksmuseum, Amsterdam, Guggenheim Museum, New York, Paul Getty Museum, L.A. nutzen diese Technik ebenfalls.
Der Link zur virtuellen Ausstellung unter www.frankenthal.de/kunsthaus zu finden. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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