Falscher Polizist – Misstrauen ist hier angebracht
Betrugsmasche auch in Frankenthal
Prävention. Das Telefon klingelt. „Hallo, weißt Du wer dran ist?“ – manchmal bereits der Start in die aktuelle Betrugsmasche von Kriminellen. Trickbetrüger geben sich am Telefon beispielsweise als Polizei aus, um vorwiegend ältere Menschen zur Herausgabe ihrer Wertsachen zu bringen. „Da wird dann auch mal die Aussage getroffen, wir – also die Polizei – hätten erfahren, dass Kriminelle genau dieses Haus ausspionieren und wir würden warnen“, informieren Polizeiinspektionsleiter Thomas Lebkücher und sein neuer Stellvertreter Achim Schäfer. „Die Kriminellen setzen dabei auf Druck, sagen beispielsweise man möge doch bitte jegliche Wertsachen inklusive Geld der Polizei übergeben, sie verwahren es sicher auf, natürlich kommt dann der Kollege auch noch persönlich vorbei“. Großes Problem an der Masche: Sie nutzen mit spezieller Technik die Notrufnummer der örtlichen Polizei einfach aus. „Da steht dann in der Nummernanzeige tatsächlich 110 oder hier in Frankenthal 3130 – das waren wir aber nicht“, so Achim Schäfer. Leider hat dieser Betrug bereits viele Opfer gefunden. „Viele schämen sich, weil sie auf die Masche hereingefallen sind. Aktuell liegen uns bereits für dieses Jahr rund 20 bis 30 Fälle vor“. Damit nicht noch weitere Bürger der Stadt Opfer bei dieser Betrugsmasche werden, hat die Polizei folgende Hinweise:
1. Wer von der Polizei angerufen wird und misstrauisch ist, der sollte mit einem anderen Gerät (beispielsweise Handy) die Polizei nochmals anrufen und nachfragen, ob der Polizeibeamte dort wirklich arbeitet. Aber Achtung: Niemals die Wahlwiederholung oder die Rückruffunktion nutzen! „Wählen Sie aktiv die 110 oder die 3130“, so die Polizei Frankenthal.
2. Die Polizei fragt niemals aktiv am Telefon nach Wertgegenständen oder Bargeld – wer solch eine Anfrage erhält, kann davon ausgehen, dass es sich hier um einen Betrug handelt.
3. Die Anrufer versuchen ein Vertrauensverhältnis und Handlungsdruck aufzubauen. „Lassen Sie sich niemals darauf ein. Wer das Gefühl hat, dass Druck aufgebaut wird (wir müssen sofort handeln, wir sind in 10 Minuten da), der sollte auflegen“, so Thomas Lebkücher und Achim Schäfer.
4. Wer einen solchen Anruf erhält, der sollte sich umgehend mit der Polizei (Achtung aktiv selbst anrufen, keine Wahlwiederholung oder direkt bei der Dienststelle vorbeikommen) in Verbindung setzen.
„Viele Opfer schämen sich, wenn sie betroffen sind. Wir gehen davon aus, dass die Dunkelziffer bei dieser Betrugsmasche deswegen höher ist. Wir dürfen alle auffordern, wer Opfer wurde, sich bei uns zu melden. Keine falsche Scham! Wer ältere Angehörige hat, der sollte vertrauensvoll das Gespräch mit diesen suchen. Ob Gewinnspiel-, Enkel-Trick oder eben der falsche Polizeibeamte – die Betrugsmaschen sind vielfältig. Wer offen mit seinen Angehörigen darüber sprechen kann, der schafft eine Vertrauensbasis und gibt mehr Sicherheit“, so Thomas Lebkücher und Achim Schäfer. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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