29 Flüchtlinge im Pfalzinstitut
Gefühl vermitteln, willkommen zu sein
Frankenthal. Auch der Bezirksverband Pfalz versucht nach Kräften, Flüchtlingen aus der Ukraine zu helfen. So hat er in enger Abstimmung mit der Stadt Frankenthal 15 Erwachsene und 14 Kinder in drei Wohneinheiten des Internats des Pfalzinstituts für Hören und Kommunikation (PIH) untergebracht. Die hörgeschädigten Kinder besuchten die Partnerschule des PIH in Kiew und können nun auch am Unterricht des PIH teilnehmen. Darüber hinaus gebe es, wie Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder mitteilte, eine Wohneinheit am Jahnplatz, um gerade im Hinblick auf Corona eine Ausweichmöglichkeit zu haben. „Wir versuchen, ihnen das Gefühl zu vermitteln, willkommen zu sein“, sagte er. Der Bezirksverband Pfalz habe die finanziellen Rahmenbedingungen geschaffen, also Mittel bereitgestellt, einen größeren Betrag hätten die Pfalzwerke Gruppe zur Verfügung gestellt und der Lionsclub Frankenthal habe ein Starterset für den Schulbesuch gestiftet; auch habe man einen Spendenaufruf an die Beschäftigten gerichtet, um nun die vom Bezirksverband Pfalz betreuten Flüchtlinge zu unterstützen. Auch die Beratungsstelle für pädagogische Audiologie kümmere sich um die hörgeschädigten Kinder und versorge diese bei Bedarf mit Hörtests und einem Technik Check. Betreut werden die Geflüchteten ehrenamtlich von dem Förderschullehrer Simon Lutz und Sarah Romanski, Abteilungsleiterin der Frühförderung, sowie Franz-Josef Lutz, ehemaliger Lehrer am PIH, und zahlreichen Helfern. „Die Menschen sind unheimlich dankbar und froh, dass sie hier sein können“, berichten sie. Neben dem täglichen Bedarf würden die Spenden unter anderem auch für Hörgerätebatterien benötigt; das PIH stelle außerdem Leihgeräte zur Verfügung. Unter den geflüchteten Personen seien eine Lehrerin und ein Lehrer, die möglichst am PIH beschäftigt werden und sich um die ukrainischen Schüler kümmern sollen. Zur 29-köpfigen Gruppe gehört auch eine 17-Jährige, die perfekt Deutsch spricht und nun als Übersetzerin fungiert. Sie hat schon lange vor, Medizin in Heidelberg zu studieren und lernt seit Jahren Deutsch dafür. Die Geflüchteten sind alle wissbegierig und lernen fleißig die Sprache. Geplant sei, ein Deutschkurs für die Erwachsenen anzubieten, wie die Betreuer ankündigen. Diese helfen auch bei Behördengängen und versuchen, die Kinder in Vereinen unterzubringen. Die Haustiere, drei Katzen, seien im Tierheim untergebracht, was der Lionsclub bezahle. Der Bezirksverband Pfalz wolle mit seinen Einrichtungen schließlich kulturelle sowie kinder- und jugendpädagogische Angebote machen, wie Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder ergänzt. Was den Unterbringungsplatz und den Betreuungsaufwand betreffe, sei man nun an die Grenze gekommen; man wolle den Geflüchteten ja auch eine tragfähige mittelfristige Perspektive bieten. Wer den Geflüchteten helfen wolle, könne auf das Konto des Bezirksverbands Pfalz bei der Sparkasse Kaiserslautern, IBAN: DE63 5405 0220 0000 0000 59, BIC: MALADE51KLK, einzahlen (Stichwort: Spende Ukraine). ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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