Geldübergabe der Gockelswoog von 1875
Gockelsbrüder überreichen Spende
Frankenthal. Die Kinder dieser Stadt sollen im weitesten Sinne in diesem Jahr vom Spendenerlös des 147. Wohltätigkeitswiegens der Gockelswoog von 1875 profitieren. Die stolze Summe von 6.536,38 Euro teilen sich der Kindergarten Flomersheim und der Verein Tiergehege Frankenthal e.V.
Maßgeblich für die Entscheidung der Gockelsbrüder war unter anderem der Gedanke, nicht nur über Nachhaltigkeit zu sprechen, sondern auch mit gutem Beispiel voran zu gehen.
„Die Milch kommt aus dem Tetrapack und die Tomaten aus dem Supermarkt“. Solche Aussagen aus Kindermund klingen zwar vordergründig witzig, doch sie entsprechen der traurigen Realität. Um dies zu ändern, möchte Sarah Schwarz, die neue Leiterin des Kindergartens, unter anderem ein Hochbeet und eventuell ein kleines Gewächshaus bauen, wo die Kinder vom Einpflanzen der Samen angefangen bis hin zum Verzehr – eben beispielsweise einer Tomate – alles miterleben. Die Kinder sollen verantwortlich für Ihre Pflanzen sein und später die Frucht ihrer Arbeit ernten. Die Kinder sollen, so Schwarz, den Kreislauf der Natur kennenlernen. Ein Projekt, das sicher auch bei anderen Kindergärten Nachahmer finden könnte, so die einhellige Meinung der Gockelsbrüder.
Dazu passend bietet der zweite Spendenempfänger – der Verein Tiergehege Frankenthal e.V. – den Kindern an, Tiere hautnah zu erleben. Im „Kleinen Wald“ in Frankenthal (direkt neben dem Strandbad) können Kinder Ziegen, Hühner, Kaninchen oder Schafe streicheln, füttern und mit allen Sinnen spüren. Es werde Pädagogen angeboten, mit Unterstützung des Vereins - Projekte aus dem Sach- oder Biologieunterricht - im Tiergehege durchzuführen. Aber auch Privatpersonen seien jederzeit herzlich willkommen. Was konkret mit dem Geld umgesetzt wird, werde nun beratschlagt – denn gerechnet habe man mit dieser Spende nicht, so Vorsitzender Hans-Georg Schwarz.
Gockelswoog-Präsident Lucas Spiegel ist sich sicher, dass die rund 824 Wiegegäste mit dieser Entscheidung zufrieden sind. „Wir machen uns immer wieder viele Gedanken“, so Spiegel, man habe schließlich eine Verantwortung gegenüber den Spendern. Traditionell bleibe das Geld in Frankenthal und daran werde auch in Zukunft nichts geändert. Wir pflegen die Tradition des Wohltätigkeitwiegens seit 1875 und sind stolz darauf, dieser Vereinigung anzugehören, betonte Präsident Spiegel bei der Geldübergabe in der neuen „Gockelsburg“, dem Café Ideal. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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