Welpenhandel boomt - was passiert nach Corona?
Heiner und sein Bruder Richard suchen ein neues Zuhause
Frankenthal. In dieser Woche zeigt unser Foto den circa acht Monate alten Kater „Heiner“- der mit seinem Bruder „Richard“ im Frankenthaler Tierschutzverein lebt und noch auf ein neues Zuhause wartet.
„Die beiden waren bisher freilebend und liessen sich bis vor kurzem nicht anfassen. Nun ist aber der Knoten geplatzt und beide sind „streichelbar“. Sie sind zwar anfänglich noch etwas zurückhaltend, aber ein Mensch mit Katzenverstand und Verständnis bekommt das schnell hin. Die beiden suchen zusammen ein Zuhause mit Freigang“, informiert Simone Jurijiw.
Die vergangene Woche war sehr ruhig im Tierschutzverein. Fünf Katzen konnten reserviert werden, die dann in den kommenden Tagen ausziehen.
Auch die beiden Welpen, die aus einem illegalen Transport stammen, haben ihre Quarantänezeit „abgesessen“ und ziehen dieser Woche noch aus. „In der Corona Zeit boomt der Welpenhandel, viele befinden sich im Homeoffice, fühlen sich einsam- und so reift der Gedanke sich einen Hund oder sonstiges Haustier anzuschaffen. Da die Nachfrage höher ist, als die „Angebote“ bei Züchtern, blüht der illegale Handel richtig auf. Viele kaufen Tiere aus dem Ausland, die viel zu früh von der Mutter weggenommen werden, keine gültige Tollwut Impfung haben und somit illegal nach Deutschland eingeführt werden. Auch die Preise der Tiere haben utopische Summen erreicht. Oftmals ist es auch so, dass die Tiere sehr krank sind und man nach einem sehr hohen Kaufpreis auch gleich hohe Tierarztkosten zu stemmen hat. Die Zahl der Welpen, die zum Beispiel eine Parvovirose nicht überleben, ist leider auch sehr hoch. Wir warnen vor solchen Käufen, die oft in Internet-Kleinanzeigen angeboten werden“, informiert die Tierschützerin.
Meist deklariert der Verkäufer den Verkauf mit einer Allergie gegen das frisch gekaufte Tier, der Vermieter erlaubt nun doch keine Tierhaltung und weitere Ausreden dieser Art. Aber all das ist oft nicht wahr, diese Leute handeln mit Tieren um sich ihren Geldbeutel aufzubessern, das Schicksal der Tiere ist ihnen egal.
Aktueller Tierbestand
Zurzeit betreut der Frankenthaler Tierschutzverein zwei Hunde, elf Katzen, 12 Kaninchen, neun Tauben und ein Meerschweinchen.
Kontakt
Wer sich für eines der zu vermittelnden Tiere interessiert, kann sich mit der Tiernotaufnahmestation, Friedrich-Ebert-Straße 12, Telefon 06233 28485, in Verbindung setzen. Wichtig: Alle Anfragen bitte per E-Mail an info@frankenthaler-tierschutzverein.de.
Weitere Informationen gibt es auch unter www.frankenthaler-tierschutzverein.de. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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