Wir könnten viel mehr impfen!
Impfzentrum in Frankenthal startklar

Heidi Luckscheiter wurde in diesem Moment im Frankenthaler Impfzentrum geimpft.  | Foto: Gisela Böhmer
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Frankenthal. Binnen eines Monats hat die Stadt Frankenthal ein Impfzentrum in der Sporthalle der Andreas-Albert-Schule aufgebaut. Strukturell passt alles – nur eine Sache fehlt…
Wenn man das Impfzentrum betritt, dann ist eine spürbar gelöste Stimmung zu vernehmen. Die Strukturen stehen, die Mitarbeiter sind da, auch die Impflinge fühlen sich wohl. Bis Freitag, 8. Januar, wurden 75 Personen geimpft. Bisher sind dem Team keine Nebenwirkungen bekannt, wobei dies natürlich bei der geringen Anzahl an Geimpften noch keine aussagekräftige Information ist.
Einzig und allein, da sind sich alle Beteiligten einig, die fehlenden Impfdosen sind das Problem. „Unsere Kapazitäten hier sind nicht ausgeschöpft“, so Bürgermeister Bernd Knöppel. Es könnten weitaus mehr Menschen geimpft werden, aber es fehlen Impfdosen. Das Problem ist: Die Anzahl der Impfdosen wird vom Land festgelegt, darauf hat die Stadt Frankenthal und das Impfzentrum keinen Einfluss. Eine exakte Planung ist sehr wichtig, denn der fertig aufbereitete Impfstoff ist nicht lange haltbar. Sobald dieser verdünnt wurde, ist er sogar nur noch 6 Stunden haltbar, erklärt Frank Rickert, Team Impfkoordination. Er bemängelt ebenso die fehlenden Impfdosen. „Hätten wir mehr Impf-Kontingente, könnten wir auch mehr impfen“. Es gibt noch eine Veränderung: Aus einer Impfdosis lassen sich mehr als fünf Impfungen herausholen. Das bedeutet: Ein Teil des Impfstoffes würde verfallen. Damit dies nicht passiert, werden mit der Mehrdosis die Mitarbeiter rund um das Impfzentrum geimpft. „Jeder, der einen Termin hat, der erhält seine Dosis, nur die Mehrdosis wird – wenn vorhanden - spontan verarbeitet“, berichtet Bernd Knöppel. Keiner, der sich angemeldet hat, wird ohne Impfung dastehen. Am heutigen Tage wurde allerdings in überregionalen Medien bereits informiert, dass diese sechste Dosis nun auch für normale Impfungen verwendet werden kann.
Doktor Burrasch, Arzt im Impfzentrum und im Team der Impfkoordinatoren, ist zufrieden. „Die Menschen, die sich impfen lassen wollen, sind sehr motiviert und glücklich“, berichtet er gegenüber dem Wochenblatt Frankenthal. „Anfänglich sind sie selbstverständlich etwas ängstlich, sobald sie dann beraten und informiert wurden, verliert sich die Anspannung“. Er persönlich setzt, was das Thema Impfung betrifft, auf Freiwilligkeit. „Wenn jemand daran Zweifel hat und man macht dazu noch Druck, dann haben die Impflinge ein ungutes Gefühl“. Trotzdem ist sein Appell: „Lassen Sie sich impfen!“

Ein Durchgang im Impfzentrum

Wer einen Termin vereinbart hat und zum Impfzentrum kommt, der sollte unbedingt den dafür ausgewiesenen Parkplatz verwenden. Nur Personen mit Gehbehinderung können – nach vorheriger Anmeldung – einen Behindertenparkplatz in direkter Nähe zur Sporthalle nutzen. Der Parkplatz, der aktuell noch schlecht ausgeschildert ist, liegt in der Albertstraße, also „um die Ecke“ vom Eingang im Petersgartenweg.
Wer zum Impfzentrum kommt, wird in einem beheizbaren Zelt empfangen. Hier gibt es bereits über einen Bildschirm die ersten Informationen. Nachdem man durch das Zelt durch ist, wird man an der Eingangshalle registriert und es wird Fieber gemessen. Im Anschluss kommt man zur Anmeldung, wo man die Formalitäten klärt. „Neben einem Personalausweis sollte man zur Anmeldung das Schreiben des Landes, - wo vorhanden – das priorisierte Schreiben des Arbeitgebers und den Impfpass mitbringen. Es kann aber auch ein Dokument zum Einlegen in den Impfpass ausgestellt werden“, informiert Frank Rickert. Nach der Anmeldung geht es in den Aufklärungsbereich. Hier erhält man alle wichtigen Informationen. „Viele haben praktische Fragen, wie beispielsweise ob man danach Sport treiben darf oder etwas essen kann. Natürlich kommt auch die Frage nach dem zweiten Termin“, berichtet Frank Rickert weiter. Somit wird deutlich: Die Aufklärung im Vorfeld ist so genau, dass hierzu wenig Fragen bleiben. Wer dann doch noch Fragen hat: Es gibt ein separates Zelt, dort könnte man ein persönliches Gespräch mit einem Arzt machen. „Das wurde aber bisher noch nicht genutzt“.
Im Anschluss geht es in die Impfkabinen. Das Wochenblatt Frankenthal hatte die Möglichkeit mit bereits geimpften Personen zu sprechen, als auch bei einer Impfung dabei zu sein. Heidi Luckscheiter, selbst Ärztin, wurde gerade geimpft. „Ich sehe es als Riesen Glück an, dass wir in einer Zeit leben, wo so schnell ein Impfstoff hergestellt werden konnte. Ich freue mich, dass ich jetzt geimpft werde“, berichtet sie. Sie kennt die Materie Corona sehr gut. So arbeitet sie in einer Coronapraxis und ist auch als Notärztin tätig. Sie sieht die Impfung positiv. Auch die zwei bereits Geimpften sind zufrieden. Beide wurden am Vortag geimpft, beiden geht es gut. Eine etwas druckempfindliche Einstichstelle – mehr nicht.
Wer die Impfung erhalten hat, der wird gebeten, nochmals rund 15 Minuten in einem separaten Wartebereich zu warten. Hier ist ebenfalls medizinisches Personal. Dies ist eine Sicherheitsmaßnahme, wie sie auch bei anderen Impfungen durchgeführt wird. Nach dieser Zeit kann man beim „Check-out“ sich abmelden und das Impfzentrum verlassen. Hier erhält man noch weitere Informationen, unter anderem ein Hinweis auf eine App, wo man Impfnebenwirkungen eintragen kann.

Gute Zusammenarbeit – viel Lob

„Wer sich impfen lassen will, der muss sich vorab über die Hotline 0800 575 8100 oder auf der Website www.impftermin.rlp.de einen Termin geben lassen. Dieser sollte dann auch definitiv wahrgenommen werden“, sagen Bürgermeister Bernd Knöppel und Frank Rickert unisono. Immer wieder kommen Menschen direkt ans Impfzentrum ohne Termin, diese müssen abgewiesen werden. Frank Rickert richtet noch einen Appell an die Impflinge: „Wer zum Termin kommt, bitte maximal 15 Minuten früher. So können wir genügend Abstand und Sicherheit gewährleisten“.
Bernd Knöppel und Frank Rickert sind sehr zufrieden mit der guten Zusammenarbeit der Stadt, den Katastrophenschutzeinheiten der Malteser Frankenthal und dem DRK Frankenthal. Auch das EWF, das hier beteiligt war, habe eine hervorragende Arbeit geleistet. Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff in ausreichender Menge….doch das ist Aufgabe des Landes und nicht der Stadt.

Autor:

Gisela Böhmer aus Frankenthal

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