Lucy und Secy aus Kerala im Caritas-Altenzentrum Heilig Geist
Indische Schwestern seit fast 30 Jahren in Heilig Geist
Frankenthal. Das Caritas-Altenzentrum Heilig Geist feiert in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen an seinem Standort in der Rheinstraße in Frankenthal. Ordensschwestern vom indischen Herz Jesu-Orden haben schon am vorherigen Standort in der Carl-Theodor-Straße in der Pflege gearbeitet. In ihrem Rückblick beschreiben sie die Veränderungen aus ihrer Sicht.
Vor 28 Jahren kamen Schwester Lucy und Schwester Secy aus dem indischen Kerala nach Deutschland. Zunächst waren sie in Nordrhein-Westfalen im Einsatz, bevor sie in das damalige Caritas-Altenheim in der Carl-Theodor-Straße kamen. Als 1994 der Neubau in der Rheinstraße 43 fertiggestellt war, zogen sie mit Bewohnern und den Mitarbeitern in die Rheinstraße um.
Tatsächlich bewohnten sie das neue Gebäude sogar als Erste: „Die Klausur wurde zuerst fertig gestellt, da die Schwestern zu dieser Zeit keine Unterkunft hatten“, berichtet Leiter Florian Kutschke-Käß. Die Schwestern hatten im ehemaligen Pfarrhaus St. Dreifaltigkeit gewohnt, doch das war seinerzeit eingestürzt. „Wir wohnten damals bei unseren Mitschwestern im Konvent im Caritas-Altenzentrum in Deidesheim“, erinnern sich Schwester Lucy und Schwester Secy.
Die indischen Schwestern kommen aus dem Herz Jesu-Orden, der in Indien in verschiedenen Provinzen Stützpunkte hat. Einer davon ist in Kerala, aus dem die Ordensschwestern stammen, die in Heilig Geist arbeiten. „Unsere Schwester Oberin hat uns gefragt, was wir davon halten, nach Deutschland zu gehen und ob wir einverstanden wären, dort zu arbeiten“, erinnert sich Schwester Secy. Die 57-Jährige war damals ebenso bereit wie ihre Mitschwester Lucy, die heute 64 Jahre alt ist.
Sie hatten seinerzeit mit vier weiteren Ordensschwestern in Heilig Geist gearbeitet, die inzwischen im Ruhestand sind. Sie haben natürlich immer wieder Verstärkung bekommen und sie sind auch heute noch zu sechst: Schwester Jessy kam 1998 dazu, Schwester Pushpa 2009, Schwester Theresa 2017 und erst vor einem Monat Schwester Jeanna. Die 23-Jährige ist die Jüngste im Bunde: Sie möchte voraussichtlich im kommenden Jahr mit der neuen Ausbildung zur Pflegefachfrau starten. Ihre Mitschwestern wurden zum Teil in Kerala ausgebildet, zum Teil in deutschen Kliniken zu Gesundheits- und Krankenpflegerinnen. Sie verstärken das Pflegeteam in der Einrichtung und kümmern sich um das Wohl der Bewohner, zu denen sich auch Beziehungen entwickeln. „Wir wohnen ja mit den Bewohnern unter einem Dach –wir sind immer da“, bringen es die Ordensschwestern auf den Punkt.
Wie sich die Pflege und auch die Bewohnerstruktur in zweieinhalb Jahrzehnten verändert hat, haben auch die indischen Ordensschwestern miterlebt.
Was die Ordensschwestern über die Jahre hinweg begleitet hat: „Wir sind für die Kapelle zuständig.“ Sie übernehmen den Blumenschmuck – „entsprechend der Jahreszeit“ – und leisten vor den Gottesdiensten den Dienst in der Sakristei. Während der Gottesdienste übernehmen sie die Lesung und die Kommunionausteilung. „Wir helfen auch in der Pfarrei St. Ludwig in Frankenthal aus“, berichtet Schwester Secy.
Mit Indien und Kerala fühlen sie sich immer noch verbunden. Schwester Lucy wird – wenn sie im Ruhestand ist – nach Kerala zurückkehren, sagt sie. Wenn sie möchte, könnte sie auch in Heilig Geist bleiben, bietet ihr Einrichtungsleiter Florian Kutschke-Käß an. Doch der Bezug zum Orden in Kerala ist nach wie vor stark, auch wenn sie nur alle zwei Jahre für jeweils sechs Wochen zu Besuch zurückkehren.
„Wir fühlen uns wohl hier“, betonen die Ordensschwestern in Heilig Geist einstimmig. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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