Balkon und Minigarten als Selbstversorger nutzen
Kleiner Garten ganz groß
Nachhaltigkeit. Wer an einen reinen Selbstversorger-Garten denkt, der sieht sicherlich ein großes Anwesen, einen Bauernhof oder ähnliches vor sich. Da können Nutztiere leben, es gibt zahlreiche Beete und kleine Felder, auf denen Salat, Karotten, Radieschen oder Kartoffeln wachsen. Nur wie soll man sich selbst versorgen, wenn man nur einen kleinen Balkon oder Garten hat? Selbst versorgen geht da nicht. Nun gut, es geht nicht vollständig, aber es geht wenigstens etwas.
Und das Schöne ist: Man sieht selbst wie lange das Gemüse braucht heranzuwachsen. Wer Kinder hat, kann ihnen so zeigen, dass eben die Kartoffel nicht am Baum wächst oder im Supermarkt gezüchtet wird. Karotten, Kartoffeln, Salat aber auch Beeren können ihren Platz auf einem Balkon finden und so für ein wenig Versorgung genutzt werden. Viele Sorten lassen sich in Kisten oder Kübeln kultivieren.
Aktuell ist die ideale Zeit, um mit dem Gärtnern zu beginnen. Die Eisheiligen sind vorbei, überall in den Baumärkten oder im Fachhandel erhält man Saatgut oder auch schon angezogene Pflanzen.
Wer sich dazu entscheidet, Pflanzen anzubauen, der sollte einige Dinge beachten. Am Anfang steht der Plan. Also Balkon oder den kleinen Garten ausmessen, herausfinden, wie die Himmelsausrichtung des Balkons/Gartens ist und im Baumarkt im Anschluss Kübel, Blumenkästen, Erde und weitere Utensilien - passend auf das eigene Platzverhältnis - kaufen. Die Himmelsausrichtung bei einem Balkon ist deshalb so wichtig, weil ein Balkon, der komplett im Norden liegt, nur wenig Sonnenlicht hat. Es gibt Pflanzen, die lieben den Schatten, allerdings gibt es eben auch Pflanzen, die weit mehr Sonne brauchen und deshalb nicht für einen Balkon mit Nordausrichtung geeignet sind. Wie viel Sonne die jeweiligen Pflanzen brauchen, steht immer auf der Verpackung, damit kann man eigenständig entscheiden, ob die Pflanze passt oder nicht. Rote Bete ist auch für einen schattigen Balkon geeignet, Tomaten dagegen brauchen sehr viel Licht. Um einen höheren Ertrag zu erhalten, kann man pyramidenförmig Kästen übereinanderstapeln und diese miteinander verbinden. So können Pflanzen, die viel Platz brauchen und ein großes Wurzelwerk haben, ebenfalls angepflanzt werden, sie wachsen dann nach oben – das nennt sich Vertical Gardening. Wenn man den eigenen Platz geplant hat, kann man die Pflanzen kaufen. Natürlich ist hier alles möglich, allerdings sollte man immer überlegen: Was isst man selbst? Wer keine Zucchini mag, der sollte sie nicht anpflanzen, nur weil sie schön aussieht.
Pflanzen brauchen Pflege
Balkon/Garten geplant, Kübel, Erde und Pflanzen beschafft, dann kann es los gehen. Salat kann man sehr gut in Balkonkästen ansetzen, ebenso Radieschen. Wer sehr Tiefe Balkonkästen hat, der kann auch Karotten hier ansetzen. Wichtig ist: Nicht zu eng setzen. Auch Kräuter fühlen sich im Balkonkasten wohl. Tomaten, Gurken oder auch manche Obstsorte wie Beeren, brauchen viel Erde/Platz. Umso größer sich das Wurzelwerk entwickeln kann, umso größer wird die Pflanze. Wer diese auf dem Balkon setzt, sollte für einen ausreichend großen Kübel sorgen. Wenn man diesen weiter nach hinten stellt, kann man auch noch Kräuter oder Salate davor pflanzen. Tomaten werden groß und nehmen dadurch später den anderen Pflanzen das Licht weg, deswegen sollten diese vor den Tomaten gepflanzt werden. Und: Mithilfe eines Rankgitters kann man Gurken oder Tomaten in die richtige Richtung bringen, so wachsen sie besser nach oben und nutzen dort ebenfalls die komplette Fläche.
Neben dem richtigen Platz brauchen die Pflanzen auch die notwendige Pflege. Regelmäßig gießen ist hier das A und O. Der große Vorteil: Wer in Balkonkästen und Kübeln ansetzt, der verbraucht weniger Wasser. Direkt in die Erde im Garten zu setzen, sorgt dafür, dass viel Wasser „versickert“. Im Balkonkübel kann man eine Schale unterstellen und somit das Wasser auffangen. Dieser Vorteil hat aber auch einen Nachteil: man muss wirklich regelmäßig gießen! Da die Erde in Kästen schnell auslaugt, sollte man auch auf eine biologische Düngung achten. Zum einen kann man gute Dünger im Fachhandel kaufen, wer noch mehr ausprobieren möchte, der sollte sich einen Bokashi zulegen.
Wer seine Pflanzen pflegt und sich mit ihnen beschäftigt, der hat nicht nur bald einen wunderschönen kleinen Garten oder Balkon, er hat sogar eine frische und nachhaltige Nahrungsquelle (auch wenn sie nicht als Selbstversorger vollständig ausreicht) auf seinem Balkon. Es ist nicht nur schön zu sehen, wie die Pflanzen wachsen, es ist auch eine Freude, die eigene Ernte am Ende zu essen.
Kleiner Garten ganz groß?
Haben Sie bereits einen kleinen Selbstversorger Garten? Dann stellt doch hier ein paar Bilder von Euren Gärten ein!
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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