Objekt des Monats im Erkenbert-Museum
Marmorskulptur von Philipp Perron
Frankenthal. Ab Mittwoch, 1. Juli, präsentiert das Erkenbert-Museum ein neues „Objekt des Monats“ auf seiner Website www.frankenthal.de/erkenbert-museum. Dieses Mal steht eine Marmorskulptur der Klio, der Muse der Geschichtsschreibung, im Mittelpunkt. Ihr Schöpfer, der Künstler Philipp Perron, stammte aus Frankenthal.
Bei der aus dem Jahr 1892 stammenden Skulptur handelt sich um eine junge Frau mit gerafftem, faltenreichen Gewand und zurückgenommenem Schleier. Ihren Blick richtet die Schöne auf ein aufgeschlagenes Buch, dessen Seiten sie mit einem Griffel beschreibt. Die Statue stellt Klio, die Schutzgöttin der Geschichtsschreibung dar. Sie zählt zu den neun Musen der Künste, des Tanzes und der Musik, die im Gefolge des griechische Gottes Apoll Eingang in die antike Mythologie gefunden haben. Die Heiligtümer dieser Göttinnen wurden im Altertum „Museion“ genannt – das Wort Museum ist daraus abgeleitet und bezeichnet den Ort, an dem Künste und Musik wohnen.
Der Künstler zeigt die Gestalt in elegantem Kontrapost. Das rechte Bein ist entlastet und abgewinkelt, das linke trägt die Körperlast. Nicht nur mit diesem Standmotiv nimmt Perron Bezug auf antike Vorbilder. Auch das Material, weißer Marmor, zitiert den Stein, aus dem viele griechische Plastiken geschaffen wurden. Heute lassen sich an einigen von ihnen Farbspuren rekonstruieren, doch bis in unsere Zeit hinein herrschte die Überzeugung, dass in der griechischen Antike der Marmor unbemalt belassen wurde. Die ästhetische Anmutung der weißen, kristallinen Oberfläche wurde vor allem im 19. Jahrhundert geschätzt.
Über den Künstler
Philipp Perron erfuhr seine Ausbildung in der Pariser Bildhauerwerkstatt seines Bruders Jean, bevor er nach München ging und vom bayerischen König Ludwig II. entdeckt wurde. Fortan arbeitete der Künstler als königlicher Professor und Hofbildhauer für die Prachtschlösser des Monarchen, der ihn mit Orden dekorierte.
In Frankenthal stand bis zum Zweiten Weltkrieg ein Kriegerdenkmal von der Hand Perrons; das Erkenbert-Museum beherbergt als Dauerleihgabe ein kostbares Schachspiel des Künstlers aus Elfenbein. Es ist in der Dauerausstellung „Frankenthal – eine Zeitreise“ im Rathaus ausgestellt. kim/ps
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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