Erkenbert Museum Frankenthal
„Objekt des Monats“ erneut digital
Frankenthal. Da die Stadtbücherei pandemiebedingt weiter geschlossen bleibt, stellt das Erkenbert-Museum sein „Objekt des Monats“ erneut nur digital auf seiner Internetseite www.frankenthal.de/erkenbert-museum unter dem Menüpunkt „Objekt des Monats“ vor. Diesmal wird ein detailreich gestalteter Puppenherd präsentiert, der an knisterndes Herdfeuer und pfeifende Wasserkessel denken lässt – ein Inbegriff von Gemütlichkeit und Reminiszenz an die „gute alte Zeit“. Nicht ganz zufällig aber verweist das schöne Möbel auf die gegenwärtige Situation, in der häusliche Aktivitäten wieder in den Vordergrund rücken, mangels Freizeitangeboten außer Haus.
Solche Puppenküchen waren seit dem 17. Jahrhundert in Puppenhäusern zu finden. Allerdings waren dies eher Schmuckobjekte für Erwachsene. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden freistehende Herde größerer Dimension, die sogar mit Spiritus betrieben werden konnten. Das war nicht ungefährlich, es kam dabei häufig zu Verletzungen. Auf ihnen konnten Kinder in Miniaturgeschirr kochen und backen. Allerdings dienten diese wertvollen Objekte nur Kindern des Adels und des wohlhabenden Bürgertums als Spielzeug.
Der Nachwuchs der ärmeren Gesellschaftsschichten wirkte dagegen oft bei dessen Herstellung mit.
Puppenherde sind wertvolle kulturelle Zeugnisse. Derjenige aus der Sammlung des Erkenbert-Museums stammt aus Ludwigshafener Privatbesitz. Er besteht aus Kupfer- und Eisenblech und ist mit Kochgeschirr ausgestattet. Mehrere Töpfe und Kuchenformen sind ebenso Teil des Zubehörs wie ein Wasserkessel. Diese Teile sind unten mit Halterungen versehen, die sie in ihren dafür vorgesehenen Löchern in der Herdplatte halten. So wurde einem Unglück beim Spielen vorgebeugt.ps
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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