Objekt des Monats: Fotoalbum mit Spieluhr im Erkenbert-Museum
Frankenthal. Im Monat April präsentiert das Team des Erkenbert-Museums ein Fotoalbum mit Spieluhr in der Stadtbücherei. Am Mittwoch, 3. April, 16 Uhr, stellt das Team des Erkenbert-Museums im „Gespräch zum Objekt des Monats“ in der Stadtbücherei Wissenswertes zum Objekt vor und lädt Gäste zum Mitreden ein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Ein kurzer Schnappschuss hier, ein schnelles Foto da – dank Smartphones ist Fotografieren aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der Masse an Fotos, die wir tagtäglich knipsen, fristet ein Großteil im Anschluss jedoch ein trauriges Dasein auf unseren Smartphones, PCs oder diversen USB-Sticks. Das klassische Fotoalbum wurde längst durch verschiedene soziale Netzwerke, wie Instragram, abgelöst.
Diese Entwicklung stellt einen starken Kontrast zu den Anfängen der Fotografie dar. Das Anfertigen von Fotografien im Atelier war zeitaufwendig und kostspielig. Hierdurch war das Medium ausschließlich für bestimmte Einkommensschichten zugänglich und wurde insbesondere vom aufstrebenden Bürgertum als Mittel der Repräsentation und Selbstdarstellung genutzt.
Aufgrund dessen hatten Fotoalben in der Mitte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ebenfalls eine repräsentative Funktion. Hiervon zeugt die aufwendige Gestaltung des Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Fotoalbums mit Ledereinband, Metallbeschlägen und Goldprägung sowie der eingebauten Spieluhr. Die fertigen Passepartout-Seiten, in welche die Fotografien im gängigen Format der sogenannten „Carte de Visite“ eingesteckt werden konnten, sind mit frühlingshaften Blumendarstellungen verziert.
Das Album beinhaltet nur die Fotografie einer unbekannten Frau. Das Foto wurde – wie der Bildunterschrift und dem Werbetext auf der Rückseite zu entnehmen ist – im Atelier des Frankenthaler Fotografen Benedikt Obrist angefertigt, welches sich in der Westlichen Ringstraße 8, befand.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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