Online-Adventskalender Türchen 9: Wir sind vielfältig - Feuerwehr ist mehr als nur Brände löschen
Online-Adventskalender. Für andere einstehen, anderen helfen: Im diesjährigen Adventskalender rücken wir das Thema Ehrenamt in den Fokus und stellen Menschen und Institutionen vor, die sich tagtäglich für andere einsetzen. Hinter Türchen 9 zeigen wir die vielseitigen Einsatzbereiche der (Freiwilligen) Feuerwehr.[/b]
Mehr als nur Brände löschen
Es klingt immer unglaublich spektakulär, wenn es heißt die Feuerwehr hat einen Brand gelöscht, Menschen oder Tiere gerettet. Vielerorts hört man, dass man diesen Männern und Frauen Respekt zolle und die Leistung toll finde, man selbst traue sich das aber nicht zu. Warum? Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner sind keine Meister, die vom Himmel gefallen sind. Es ist eine Handwerkskunst, die man erlernen kann. Und sie lebt von den Menschen, die sich bereit erklären, jeden Tag aufs Neue aufzustehen, um anderen zu helfen.
Wer sich in einer Freiwilligen Feuerwehr engagiert, der leistet einen aktiven Beitrag für seine Gemeinde oder Stadt. Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 hat gezeigt, wie weit aktive Hilfe gehen kann, denn Feuerwehren leisten einen großen Beitrag im Katastrophenschutz. Doch diesen Beitrag kann man nur leisten, wenn viele Schultern das Projekt tragen – umso wichtiger ist es, dass viele Menschen sich für die Feuerwehr begeistern.
Wer nicht bereits in der Jugend als Mitglied einer Bambini- oder Jugendfeuerwehr mit dem Thema in Berührung gekommen ist, der glaubt, dass man als Erwachsener in diese Thematik nicht mehr reinkommt. Das stimmt so nicht.
Alle Feuerwehrangehörigen starten mit der sogenannten Grundausbildung. Hier lernt man durch regelmäßiges Wiederholen, was alles zur Feuerwehrtätigkeit dazu gehört, wie man mit Schlauch, Strahlrohr oder auch technischem Gerät wie Schere und Spreizer umgeht. Denn die Aufgaben heißen: retten, löschen, bergen und schützen!
Gemeinsam in der Gruppe entwickelt man Übung mit dem Gerät und vor allem das Gefühl für diese Arbeit. Denn hier kommt ein wichtiger Aspekt zum Thema Feuerwehr: Gemeinschaft. Die Feuerwehren sind wie große Familien. Man geht gemeinsam durch dick und dünn. Man lebt die Gemeinschaft und darüber hinaus leistet man etwas Großartiges für die Gemeinschaft.
Feuerwehr vielfältig – in alle Richtungen
Egal welches Geschlecht, welche Herkunft, Religion oder Sprache: Das gemeinsame Ziel ist, Menschenleben zu retten und Schäden für Umwelt und Sachwerte zu verhindern.
Das Aufgabenspektrum umfasst als oberstes Ziel die Brandbekämpfung. Bei Verkehrsunfällen ist ebenfalls die Feuerwehr gefragt, wenn es gilt Menschen aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
Auch innerhalb der Feuerwehr haben sich weitere Spezialgebiete entwickelt: viele Feuerwehren haben einen Gefahrstoffzug oder -abteilung, die sich auf die Beseitigung von Gefahrstoffen spezialisiert haben. Feuerwehren, die in ihrer Region viele Gewässer haben, bieten einen Wasserschutz. Hier sind die Aufgaben neben dem Löschen von Bränden auf dem Wasser, vornehmlich das Retten von Menschen aus dem Wasser, beispielsweise wenn ein Weiher gefroren und jemand in das Eis eingebrochen ist. Sie unterstützen aber auch die Rettungsschwimmer mit Booten, wenn es darum geht eine ertrinkende Person zu retten.
Mit den Rettungshundestaffeln haben sich die Feuerwehren auf das Finden von vermissten Personen spezialisiert. Die Feuerwehrmitglieder sind Hundebesitzer, wohlgemerkt sind das ihre eigenen Hunde. Wenn es zu einem Gebäudeeinsturz kommt oder eine Person im Wald vermisst wird, dann unterstützen sie bei der Suche nach den Vermissten, wieder ein anderes Aufgabenspektrum, dass zeigt, wie besonders die Feuerwehren sind. Wem Höhen und Tiefen nichts ausmacht und gerne im Seil hängt, der könnte ebenfalls bei der Feuerwehr ein Betätigungsfeld finden: es gibt Facheinheiten, die sich auf das spezielle Retten aus Höhen und Tiefen spezialisiert haben: Da wird dann schon mal am Riesenrad auf dem Bad Dürkheimer Wurstmarkt oder an der Achterbahn im Holiday Park trainiert.
Wie man sieht: Feuerwehr ist vielfältig, sie wird von den Menschen getragen, die Teil dieser großen Familie sind.
Die Geschichte der Feuerwehr
Wer sich mit der Geschichte der Feuerwehr beschäftigt, stellt fest, dass es bereits in der Römerzeit etwas gab, was man als Ursprung der Feuerwehr betrachten kann. In der Vorzeit standen Gebäude meist einzeln, entstand ein Brand, so brannte meist nur ein Haus nieder. Diese Brände wurden von spontan agierenden Menschen bekämpft. Erst später, als die ersten Bebauungen stadtähnlich wurden, war die Notwendigkeit aus der spontanen Hilfe eine geplante zu machen, aufgekommen. So übernahmen Nachtwächter die Aufsicht, riefen nach Hilfe, wenn es brannte. Später hinaus wurden Einwohner verpflichtet, sich am Brandschutz zu beteiligen. Schläuche kannte man damals noch nicht. Zu ihrer Ausrüstung gehörten Eimer, Leitern, Decken, Schwämme, Besen und Lappendecken.
Laut Wikipedia waren die Gründe für eine weitere Entwicklung des Feuerwehrwesens in der zunehmenden Verstädterung und dem Fortschritt der damaligen Bautechnik zu finden.
Schon im Mittelalter waren die Gemeinden verpflichtet, den Brandschutz aufzubauen. So wurden zuerst die Innungen und Zünfte dazu verpflichtet im Notfall einzugreifen. Eine der ältesten bekannten Feuerordnungen wurde in Meran aufgestellt, worin die Handwerker die Aufgaben wahrzunehmen hatten (Info www.wikipedia.de). Die ersten Feuerlöschverordnungen gingen auf das 13. und 14. Jahrhundert zurück. Damals hieß es beispielsweise, dass ab einer bestimmten Uhrzeit das Feuer in Häusern auszumachen sei. Man machte sich Gedanken, wie man schneller und effektiver werden konnte. So entstanden Wasserschöpfstellen, Löschwasserteiche, die es teilweise sogar heute noch gibt. Auch die Ausrüstung veränderte sich im Laufe der Jahre: Wasserfässer und Ledereimer machten die Arbeit leichter. Als im 16. Jahrhundert der Schlauch erfunden wurde, änderte sich die Wasserversorgung immens.
Immer war es Aufgabe der Bevölkerung, sich um Brände zu kümmern. Alle arbeitsfähigen Einwohner waren bei einem Brand aufgefordert, mit gefüllten Eimern zur Brandstelle zu eilen.
Feuerwehren, wie wir sie heute kennen, entstanden eigentlich erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Bis auf in größeren Städten, gab es vorrangig freiwillige Feuerwehren. Handbetriebene Feuerspritzen, Hakenleitern, Helme und vor allem seit der Entwicklung der Verbrennungsmotoren änderte sich das Konzept stetig. Zuzeiten des Bundeswehrdienstes, konnte man sich im Rahmen seines Ersatzdienstes bei der Feuerwehr verpflichten.
Heutzutage gibt es keine Verpflichtung in den aktiven Dienst einer Feuerwehr zu gehen.
Heute akquirieren sich die Einsatzkräfte bei der Freiwilligen Feuerwehr aus rein ehrenamtlich Aktiven. Laut einer Statistik des Deutschen Feuerwehrverbandes waren Ende 2019 22.167 Freiwilligen Feuerwehren, 110 Berufsfeuerwehren, 20.867 Jugendfeuerwehren und 760 Werkfeuerwehren in Deutschland registriert. Weiter heißt es in dieser Statistik, dass am 31. 12.2019 in Deutschland 1.003.594 Personen in den Freiwilligen Feuerwehren aktiv waren. In den Berufsfeuerwehren waren 34.854 Personen tätig. Die Jugendfeuerwehren hatten 274.694 Mitglieder. 34.902 Menschen engagierten sich in den Werkfeuerwehren. Insgesamt hatten die Feuerwehren zu diesem Zeitpunkt 1.348.044 Mitglieder. In dieser Statistik noch nicht aufgezählt sich die neu gegründeten Bambini Feuerwehren, die es auch an zahlreichen Standorten in Rheinland-Pfalz gibt. Sie wollen schon im Vorschulalter die Kinder für das Thema Feuerwehr begeistern.
Türchen 9: Heute verlosen wir Wochenblatt-Reporter Tischkalender 2023
Zahlreiche Wochenblatt-Reporterinnen und Wochenblatt-Reporter haben sich in diesem Jahr an unserem Fotowettbewerb für die schönsten Fotos aus der Pfalz und dem Badischen beteiligt. Das Ergebnis aus der Community-Abstimmung ist der Wochenblatt-Reporter Kalender 2023. Wir verlosen heute 10 Tischkalender. Alle Informationen und Gewinner-Fotos gibt es hier.
Teilnahmebedingungen: Bitte beachten Sie unsere besonderen Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele unter www.wochenblatt-reporter.de/agb
Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenfrei. Im Gegenzug zur kostenfreien Teilnahme dürfen Ihre Daten zur Zusendung unseres redaktionellen Newsletters verwendet werden, Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. b EU-DS-GVO. Möchten Sie den Newsletter nicht mehr erhalten, können Sie diesen jederzeit über die vorgesehene Abmeldemöglichkeit oder per E-Mail an widerruf@wochenblatt-reporter.de abbestellen. Beachten Sie bitte, dass in diesem Fall die Teilnahme am Gewinnspiel nicht möglich ist.
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Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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