Der erste eigene Honig konnte bereits geerntet werden
Stadtwerke beherbergen drei Bienenvölker im Wasserwerk
Frankenthal. „Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“. So hat Albert Einstein die Bedeutung der Biene auf den Punkt gebracht. Im Rahmen ihrer Aktivitäten im Bereich „Nachhaltigkeit“ haben die Stadtwerke sich auch dieses Themas angenommen: im März zogen drei Bienenvölker auf das Wasserwerks-Gelände im Frankenthaler Norden. Vergangene Woche wurde der erste Honig geerntet.
Der neu eingeführte Weltbienen-Tag fand am 20. Mai statt und soll an die Bedeutung der Bienen erinnern: Sie bestäuben Pflanzen und sind deshalb so wichtig für das Ökosystem. Auch in Deutschland sind viele Arten gefährdet. Das ist eine hauptsächlich „menschgemachte“ Entwicklung: Die industrielle Landwirtschaft, der großflächige Einsatz von Pestiziden und die zunehmende Flächenversiegelung sind der Grund. „Diese Probleme können die Stadtwerke natürlich nicht lösen“, betont Thomas Bollheimer, Geschäftsführer der Frankenthaler Stadtwerke. Aber analog den anderen Bereichen der Nachhaltigkeit (unter anderem Erneuerbare Energien oder Elektromobilität) wolle man sich engagieren und – gemäß den Möglichkeiten eines mittelgroßen Stadtwerks - investieren. Die Gespräche und Planungen zum Bienenprojekt laufen bereits seit dem letzten Sommer; im März sind nun drei Bienen-Völker in das weitläufige Gelände des Wasserwerks umgezogen. Der Standort sei nahezu ideal. „Es gibt in der Umgebung eine sehr große Vielfalt an Bäumen, Sträuchern und Ackerpflanzen“, so Bollheimer. Der Frankenthaler Imker Reinhold Höchst begleitet das Projekt seit der ersten Idee und steht den beiden Mitarbeitern, die das Projekt intern betreuen, beratend zur Seite. Und die ersten Erfolge stellen sich ein: Der erste Honig konnte geerntet werden. Wie sich das Projekt weiter entwickle, müsse man noch abwarten, ergänzt Bollheimer. Es sei aber durchaus vorstellbar, dass man den Bestand noch etwas erhöhe. Beim nächsten Glühweinfest im Wasserwerk könne man dann sogar Stadtwerke-Honig anbieten, erzählt er von möglichen Ideen.
Auf Einladung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner stellte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen, Katherina Reiche, die bereits etablierten Maßnahmen der kommunalen Wirtschaft zum Schutz der Bienen vor. Von Kooperationen mit Imkern bis zu Bienenweiden in Trinkwassereinzugsgebieten reichen die mehr als 500 Projekte (Flächen, Bienenvölker, Schul- und Bildungsprojekte, Imkerkooperationen), die die kommunalen Wasserversorger und Stadtwerke bereits zum Schutz von Bienen umsetzen. Mehr als ein Dutzend Unternehmen produzieren sogar eigenen Honig – seit diesem Frühjahr auch die Frankenthaler Stadtwerke. ps
Autor:Sibylle Schwertner aus Frankenthal |
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