Einmal selbst Banker sein…
Team des Albert-Einstein-Gymnasiums gründet Einsteinbank
Frankenthal. Marktwirtschaft und Wettbewerb, wie funktioniert das? Wie kann man mal selbst im Chefsessel einer virtuellen Bank sitzen? Genau das haben die Schüler der 12. Jahrgangsstufe des Albert-Einstein-Gymnasiums in den vergangenen Monaten erlebt.
Eigentlich erwartet man, dass Schüler einer 12. Klasse nur für das Abitur lernen. Freunde treffen, Führerschein machen – eben ganz normal am alltäglichen Leben teilnehmen. Sechs Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums haben sich trotz allem noch einem Projekt gewidmet – Schulbanker werden! „Über unseren Erdkundelehrer haben wir von diesem Projekt erfahren. Er ist bereits seit fast 10 Jahren dabei und hat uns von der Idee begeistert“, erzählt Eva Walter, Klassenstufe 12, Erkunde Leistungskurs. „Eigentlich mussten wir nur ein Team von maximal sechs Teilnehmern bilden und uns anmelden“, berichtet sie weiter.
Das Prinzip klingt eigentlich ganz einfach: Man gründet eine virtuelle Bank, unternimmt verschiedene Aufgaben und handelt nach marktwirtschaftlichen Aspekten. Klingt leicht, ist es aber nicht! Auf einmal müssen wichtige Entscheidungen und damit Verantwortung übernommen werden. Aus den Entscheidungen entstehen Konsequenzen – wie im realen Leben auch. „Unsere Aufgabe war es, eine virtuelle Bank zu leiten. Unsere Bank haben wir „Einsteinbank“ genannt, da wir ja Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums sind“, erzählt Eva Walter weiter. „Wir mussten Entscheidungen, die in verschiedenste Bereiche gehen, wie zum Beispiel Marketing, Zinsen oder Portfolios, treffen, um unsere Bank an die Spitze zu leiten“. Das Team ist sehr engagiert.
Teamfähigkeit spielt dabei eine besondere Rolle. Natürlich ist jeder auf sein Gebiet spezialisiert, aber am Ende tragen die Entscheidungen alle. „Es gehört auch dazu, dass man den anderen Vertrauen muss. Durch die Spezialisierung unserer Teammitglieder, müssen die anderen darauf vertrauen, dass diese dann auch aus ihrem Spezialgebiet heraus die richtige Entscheidung treffen“. Selbstverständlich haben sich die Teamplayer auch außerhalb der Schule mit dem Thema auseinandergesetzt. In der Corona Pandemie wurden dann eben über das System Big Blue Button die virtuellen Sitzungen abgehalten und gemeinsam eine Entscheidung getroffen. „Teamfähigkeit und sich einbringen, das sind die wichtigsten Merkmale. Ansonsten muss man eigentlich keine besonderen Fähigkeiten haben, denn es geht hier mehr um ausprobieren und schauen, was am besten geht! Mit Zinssatzrechnung ist da jetzt nicht wirklich was dabei, ein Mathegenie muss man nicht sein“, erzählt Eva Walter weiter. Sophie März kümmert sich um Kredite & Einlagen, sowie Aktien und Wertpapiere. Jakob Pollok kümmert sich um die Filialen und Kundenterminals. Mick Zwetzich ist verantwortlich für die Analyse der Bereiche und kümmert sich um die Marktforschung und Umfragen. Tim Seiler ist verantwortlich für Preise und Provision. Eva Walter ist für die Öffentlichkeitsarbeit der Bank zuständig. Niklas Linder macht die Finanzüberwachung und hat die Konjunkturlage im Blick. Man sieht: Alles wie in einer echten Bank!
Nach eigenen Angaben war die Einsteinbank unter den zehn besten Banken. Sollte dies bis zum Schluss so bleiben, werden sie gemeinsam mit den 20 besten Teams zum Finale nach Berlin fahren.
Das Projekt Schulbanker
Bei Schulbanker wird graue Theorie lebendig – heißt es auf der Internetseite des Projektes. Der Bankenverband hat vor vielen Jahren das Projekt Schulbanker ins Leben gerufen. Es ist für Schüler zwischen 14 und 22 Jahren gedacht, beziehungsweise für die Jahrgangsstufen 9 bis 13. Drei bis sechs Schüler pro Team sind möglich, selbstverständlich können sich von einer Schule mehrere Teams anmelden. In den letzten 22 Jahren haben rund 7.500 Lehrer am Wettbewerb teilgenommen und rund 87.000 Jugendliche aus Deutschland und Europa waren mit dabei. Neben dem eigentlichen Wettbewerb winken den besten Teams auch Preise. Gespielt wird rund ein halbes Jahr – dabei sind es für die virtuelle Bank sechs Geschäftsjahre. Jedes Geschäftsjahr entspricht einer Woche, in diesem Jahr war eine Winterpause mit dabei. Das Projekt fördert das Finanz- und Wirtschaftswissen. Ebenso gehören Übungen im Kommunikations- und Teamfähigkeit mit dazu. Spaß macht das Projekt – man muss sich nur an die Thematik heranwagen.
Weitere Informationen gibt es unter www.schulbanker.de.gib
Autor:Stadtmagazin Frankenthaler aus Frankenthal |
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