Konzepte stehen - eine Frage bleibt: Wann geht es wieder los?
Veranstalter bereiten sich auf Neustart vor
Frankenthal. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie zählt die Tourismus- und Veranstaltungsbranche zu einer der am meisten betroffen Branchen überhaupt. Vor allem der Städte- und Kulturtourismus ist unter den Einschränkungen nahezu zum Erliegen gekommen.
Die Coronakrise hat auch in Frankenthal die Veranstaltungsbranche stark gebeutelt. Untätig sind sie aber nicht, so haben sie viel investiert und Konzepte erstellt, um einen Neustart zu wagen.
Kulturzentrum Gleis 4
„Wir haben Corona gerecht unsere Räumlichkeiten umgebaut. Plexiglasscheiben an der Bar, Saalpläne, Hinweisschilder, Desinfektionsspender oder berührungsfreie Wasserhähne – da ist viel Geld investiert worden, um einen sicheren Veranstaltungsbetrieb zu gewährleisten“, berichtet Tiemo Feldmann vom Kulturzentrum Gleis 4. Das Team des Gleis 4 ist sehr dankbar für eine Perspektive, die sie bekommen haben. „Wir können egal wie in den kommenden drei Monaten 16 Veranstaltungen stattfinden lassen“, berichtet er weiter. Über das Land haben sie eine Förderung erhalten, die dies ermöglicht. „Ob rein Präsenz, rein digital oder im Hybrid – diese Veranstaltungen können stattfinden und darüber freuen wir uns sehr“. Die Konzepte stehen, man befasst sich aber mit allen Möglichkeiten. Sofern ein Präsenzbetrieb stattfinden kann, könnten rund 50 bis 60 Zuschauer ins Gleis4 kommen. Gleichzeitig versucht man sich mit der Lage zu arrangieren und sucht bereits für den Sommer eine Alternative. „Wir haben alles da, um ein Open Air Festival durchzuführen. Allerdings ist es unglaublich schwierig eine passende Örtlichkeit zu finden“, berichtet Tiemo Feldmann weiter.
CFF - Anpassungsfähigkeit als Erfolgsfaktor
Grundsätzlich bietet das Congressforum ein variables und modulares Öffnungskonzept sowohl für Kultur- als auch für Businessveranstaltungen, das - je nach Infektionsgeschehen und Verordnungslage - die Option zum unkomplizierten Wechsel des Veranstaltungsformates ermöglicht, zum Beispiel die Umplanung einer reinen Präsenzveranstaltungen in ein virtuelles oder hybrides Konzept.
Bereits im ersten Lockdown entwickelte das CFF-Team neue Konzepte, bei denen besonders digitale Formate im Fokus waren. Das Congressforum hat sich den Herausforderungen gestellt und noch im März 2020 direkt Veranstaltungen ermöglicht. Neben Krisenstab, Sitzungen von Stadtrat und städtischen Gremien gehörten IHK- und Hochschulprüfungen aufgrund des erhöhten Platzbedarfs der Corona-Schutzauflagen zum Portfolio. Nach den ersten Lockerungen im Mai 2020 wurden Kultur-, Weiterbildungs- und Businessveranstaltungen als Präsenz- oder Hybridveranstaltungen bis zum erneuten Lockdown durchgeführt.
Hybride Events waren schon vor Corona ein Thema. Sicher ist, dass diese Veranstaltungskonzepte mit kleinerer Teilnehmerzahl plus digitalem Publikum die perfekte Lösung für coronakonforme Präsenzveranstaltungen sind, die auch in Zukunft Teil des Veranstaltungsgeschäfts sein werden.
Auf dem Weg zu einer sicheren, schrittweise erfolgenden und nachhaltigen Normalität, bedarf es komplexer Maßnahmen. Dazu gehören im Congressforum unter anderem sichere und umfassende Hygienekonzepte, erweiterte Gefährdungsbeurteilungen, Reduzierung der Personendichte zur Einhaltung der Mindestabstände, adäquates Teilnehmermanagement, konforme Raum- und Bestuhlungsplanung, effektive Raumlufttechnik (mehrmaliger Luftaustausch durch 100 Prozent Außenluftzufuhr innerhalb einer Stunde) und gegebenenfalls Schnelltests und Fiebermessstationen.
Bei Kultur-Veranstaltungen werden Tickets ausschließlich personalisiert vergeben, um eine Kontaktverfolgung zu ermöglichen.
Seit Beginn der Pandemie wurden im Congressforum lediglich zwei Kultur-Präsenzveranstaltungen durchgeführt. Daneben hat sich das Team des CFF leidenschaftlich dem Live-Streaming, hauptsächlich von regionalen Krimiautoren verschrieben. Damit wurde ein Kulturangebot mit zahlreichen neuen Followern geschaffen und daneben technisches Know-how vertieft.
Konsequenterweise wird die Eröffnung des 6. Krimifestival der Kurpfalz am 10. März per Live-Stream aus dem CFF ausgestrahlt. Pünktlich zur Eröffnung fällt der Startschuss für zwei Krimis, die just an diesem Tag erscheinen: Die Wahl-Mannheimerin Claudia Schmid liest aus ihrem 3. Band „Mörderische Ostsee“ um das kultige Ehepaar Edelgard und Norbert. Im 20. Band vom Pfälzer
Krimiautor Harald Schneider „Das letzte Mahl – Pfalz-Krimi“ recherchiert Kommissar Palzki Verbindungen zum Pfalzmarkt in Mutterstadt.
Weitere kulturelle Veranstaltungen, unter anderem eine Veranstaltung zum 30. Geburtstag des CFF, sind für 2021 geplant und finden entsprechend der aktuellen Corona-Schutzverordnung statt oder müssen leider verschoben werden.
Nach erlaubter Öffnung der Außengastronomie geht das CFF mit dem „POP-UP“ Weingarten in die zweite Runde. Das erfolgreiche Freiluftkonzept kombiniert perfekt Kulinarik und Wein, Musik und regionales Engagement an den Arkaden des Congressforum.
Die Veranstalter sind also gerüstet, jetzt ist nur noch die Frage, wann es endlich wieder so richtig losgehen darf. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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