Tierschutzverein ruft dazu auf, Katzen mit Freigang zu kastrieren
Wildkatzen könnten zu einem Problem werden
Frankenthal. Ein großes Problem kommt auf Frankenthal zu. Immer mehr unkastrierte Katzen sorgen dafür, dass immer mehr wilde Katzen in Frankenthal leben. Das Wochenblatt Frankenthal sprach mit Simone Jurijiw, erste Vorsitzende des Frankenthaler Tierschutzvereins, über die Problematik.
Gerade in den Vororten ist ein „Katzen-Boom“ zu verzeichnen. Freilebende, unkastrierte Hauskatzen sind unterwegs und vermehren sich unkontrolliert.
„Eine Hauskatze kann binnen einer Generation verwildern. Dies vergessen viele. Und wenn diese erstmal verwildert sind, ist es ganz schwer sie wieder zu resozialisieren“, berichtet Simone Jurijiw. „Eine Katze kann zwei bis drei Mal im Jahr rund fünf bis sieben Welpen bekommen – viel zu viele Wildkatzen erwartet damit die Stadt“, so die Tierschützerin. Zurzeit kommen immer wieder Hilferufe von Anwohnern, die die Wildkatzen beobachten. „Wir wurden gerufen, weil eine Katze ihre Welpen auf der Straße hat liegen lassen“, berichtet sie weiter. Sobald die Tiere in Kontakt mit dem Tierschutzverein kommen, werden diese kastriert. Aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Es müssten alle Wildkatzen kastriert werden, „man müsste bereits Katzen mit Freigang in Privathaushalten kastrieren, um das Problem in den Griff zu kriegen“.
In Rheinland-Pfalz haben sich einige Kommunen und Städte dazu entschieden, hier mit dem Tierschutzverein zusammenzuarbeiten und das Problem zu lösen. Aber: Manche Kommunen reagieren auf die Problematik freilebender Katzen sehr unterschiedlich. Einige lehnen jegliche Hilfeleistungspflicht gegenüber den notleidenden Katzen ab und verhängen sogar Fütterungsverbote wegen „Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“.
Der Frankenthaler Tierschutzverein unterstützt ausdrücklich die Aktion, die deutschlandweit durch den Tierschutzbund initiiert wurde. Auf der Internetseite ist zu lesen, dass freilebende Katzen immer mehr zum Problem werden: Freilebende Katzen stammen ursprünglich von domestizierten Hauskatzen ab - es sind also keine Wildtiere, die sich ausreichend selbst versorgen können. Sie sind in der Regel auf menschliche Hilfe angewiesen. Für freilebende Katzen tritt eine Zuständigkeit der Kommune als Sicherheitsbehörde ein, wenn die Katze die Allgemeinheit stört oder als Krankheitsüberträger die öffentliche Sicherheit konkret gefährdet (zum Beispiel durch Infektionskrankheiten). Kranke, halbverhungerte freilebende Katzen stellen eine „Störung öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ dar – eine Situation, die die Kommunen und ihre zuständigen Behörden mit angemessenen, tierschutzgerechten Maßnahmen lösen und für die Zukunft verhindern müssen. Viele Tierschutzvereine finanzieren je nach ihren Möglichkeiten zusätzlich zur Kastration der Tierheimtiere auch die Kastration freilebender Katzen.
Der dringende Appell lautet: Auch Hauskatzen mit Freigang kastrieren zu lassen.
Die Tierschützer versuchen, die Wildkatzen-Problematik mit Kastrationsaktionen in den Griff zu bekommen. Das macht auch der Frankenthaler Tierschutzverein. „Werden die Wildkatzen zum Tierheim gebracht, werden diese bei uns kastriert und gesundheitlich durchgecheckt, bevor sie wieder freigelassen werden“. Dieses Projekt ist aber mit vielen Kosten und Mühen behaftet. Grundsätzlich ist zwar jeder Katzenhalter eigenverantwortlich, aber unkastrierte Tiere, die unbeaufsichtigt frei herumlaufen, tragen durch ihren Nachwuchs zu dem großen Elend der zahlreichen freilebenden Katzen bei. Hier sollten alle mitanpacken und so dafür sorgen, dass in Frankenthal das Problem nicht noch größer wird. gib
Spenden
Wer den Frankenthaler Tierschutzverein unterstützen möchte, der kann dies mit einer Geldspende: Sparkasse Rhein-Haardt
IBAN: DE43 5465 1240 0000 0335 89
BIC: MALADE51DKH
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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