Frankenthaler Stolpersteine werden gereinigt
„Wir schaffen was“ am Freiwilligentag
Frankenthal. Trotz der aktuellen Situation in Deutschland laufen die Vorbereitungen für den Freiwilligentag „Wir schaffen was“ in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Der Freiwilligentag findet am Samstag, 19. September statt. Auch bei der siebten Auflage der Aktion wird die gesamte Rhein-Neckar-Region in Bewegung versetzt, um zahlreiche Herzenswünsche von Vereinen, Kindergärten, Schulen und anderen Organisationen zu erfüllen.
Der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal beteiligt sich zum dritten Mal mit der Aktion „Stolpersteine reinigen in Frankenthal“. Über 70.000 Stolpersteine erinnern in rund 1.300 deutschen Städten und Gemeinden an die Opfer des Nationalsozialismus. Sie müssen, um lesbar zu bleiben, regelmäßig gereinigt werden. In Frankenthal liegen 87 dieser Stolpersteine. Diese wurden seit 2005 verlegt. Zahlreiche Bürger, Schulen, Kirchen, Parteien, Gewerkschaften und Justizbehörden haben dafür Geld gespendet. Mehrere Nachfahren nahmen an den Verlegungen teil. Da die Metalloberfläche der Stolpersteine mit der Zeit nachdunkelt und die Schrift schwerer lesbar wird, muss sie regelmäßig gereinigt werden.
Der Förderverein stellt alle notwendigen Reinigungsmittel zur Verfügung. Da man sich öfters hinknien muss, ist es sinnvoll, eine kleine Unterlage mitzubringen. Die Aktion ist für alle Altersgruppen geeignet. Kinder ab 6 Jahren können mit einem Erziehungsberechtigten mitmachen. Die Reinigungsaktion startet um 11 Uhr vor dem Dathenushaus (Ecke Kanalstraße und Carl-Theodor-Straße) und dauert etwa zwei Stunden. Die Anmeldung ist über www.wir-schaffen-was.de möglich.
Eis, Kaffee und Kuchen
Nach der Aktion lädt der Förderverein alle Beteiligten zu Eis, Kaffee und Kuchen ein. Weitere Informationen gibt es online unter www.juden-in-frankenthal.de.
Hintergrund der Stolpersteine
Zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus hat der Kölner Künstler Gunter Demnig vor 20 Jahren die Aktion Stolpersteine gestartet. Vor Häusern, in denen Opfer der NS-Verfolgung gelebt haben, setzt Demnig kleine Betonquader in den Gehweg. Der Begriff Stolperstein ist im übertragenen Sinne gemeint: Menschen sollen auf etwas gestoßen, aufmerksam gemacht werden. Ein kurzer Text, der immer mit den Worten „Hier wohnte“ beginnt, ist in eine ebenerdig aufgebrachte, zehn mal zehn Zentimeter kleine Messingplatte eingeschlagen. Etwa 90 Prozent der Steine stehen für jüdische Kinder, Frauen und Männer. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagte Gunter Demnig: „Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten.“ kim/ps
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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