Senioren sollen spüren, dass sie nicht alleine sind
Zum Fest eine kleine Überraschung
Frankenthal. 120 Handcremes. 120 Tuben Fußcreme. Und dazu ein paar weihnachtliche Leckereien. In 120 Tüten ist eine kleine Aufmerksamkeit verpackt, jeder Bewohner des Hieronymus-Hofer-Hauses soll zum Fest eine Weihnachtstüte erhalten, auch wenn in diesem Jahr keine Weihnachtsfeiern auf den Wohnbereichen stattfinden. Denn auch hier haben die Regelungen rund um das Corona-Virus wie an vielen anderen Orten das Zusammenkommen verhindert.
Die Tüten und der Inhalt werden gespendet, dafür ist Einrichtungsleiterin Nicola Hagemann dankbar: „Diese Aktion zeigt uns einmal mehr, wie wichtig ein gutes Netzwerk ist. Gerade in dieser momentan schwierigen Zeit fängt uns dieses Netz auf. Die Senioren spüren dadurch, dass sie nicht alleine sind; die Produkte tragen zum Wohlbefinden bei.“
Die Idee, zu Weihnachten, aber nicht nur zu diesem Termin, Körperpflegeprodukte für die Heimbewohner zu spenden, hatte Susanne Müller. Die Frankenthalerin hatte beobachtet, als ihre inzwischen verstorbene Mutter im Hofer-Haus umsorgt wurde, dass nicht alle Bewohner Geld etwa für Cremes, Shampoo oder andere Kosmetik- oder Hygiene-Artikel haben. Also spendete sie zunächst diese Körperpflegeprodukte für den Wohnbereich, in der ihre Mutter lebte. Und gab auch Geld an den hauseigenen Friseur, damit auch hier ermöglicht wurde, Bewohnern einen Besuch dort zu ermöglichen, die sich das sonst nicht leisten können. Und zu Weihnachten gab es jeweils eine gut gefüllte Tüte für alle Senioren dieser Abteilung.
Nun konnte die Frankenthalerin einen in Frankenthal praktizierenden Arzt gewinnen, der auch Patienten im Hofer-Haus hat, bei der Aktion mitzumachen. Und so gibt es dieses Mal für alle 120 Heimbewohner eine gefüllte Tüte, und künftig übers Jahr auch Pflegeprodukte für alle Bewohner, die finanziell nicht gut gestellt sind. „Wir wollen die Aktion gerne beständig fortführen“, so Müller, „und würden uns freuen, wenn etwa Drogeriemärkte oder Einzelhändler mit entsprechenden Sortimenten sich bei uns meldeten, um und mit entsprechenden Produkten als Sponsoren zu unterstützen“, so die Frankenthalerin.
Sie äußerte sich bestürzt darüber, dass es in einem Land wie im reichen Deutschland möglich ist, dass sich Altenheimbewohner nicht alle leisten können, regelmäßig Hygiene- und kosmetische Artikel zu kaufen. Sei es, weil die Rente und das was davon übrig bleibt, zu gering ist, oder weil sie alleinstehend sind und deshalb keine Verwandten für den Einkauf sorgen können – dann müssen die Alltagsbegleiter für diese Besorgungen eintreten.
Wer die Aktion unterstützen möchte, kann sich per Mail melden unter susmueller@outlook.de. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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