Ein Haus für Marienkäfer und Florfliegen
Basteln und zugleich den Insekten helfen
Naturschutz.Wenn die Nächte kälter und die Tage kürzer werden, hat der Herbst übernommen. Die nass-grauen Tage schlagen auf das Gemüt, es wird wieder mehr zu Hause verbracht. Die Natur bereitet sich ebenfalls auf die kalte Jahreszeit, viele Tiere suchen langsam ihr Winterquartier.
So nass-grau auch die Tage sein mögen, der Herbst ist eine wundervolle Zeit, um mit den Kindern zu basteln, gerne auch mit und für die Natur.
Wie wäre es, wenn man dies verbindet? Vielen ist die Bienenhotel bekannt, aber auch andere Tiere suchen Schutz. So zum Beispiel der Marienkäfer oder die Florfliege. Florfliege? Dieses kleine Tierchen ist gerade für Gartenfreunde ein nützlicher Helfer. Die Florfliege kann innerhalb ihrer kurzen Entwicklungsphase rund 400 bis 500 Blattläuse fressen. Auch der Marienkäfer freut sich darüber. Also kann es doch nicht schöneres für den Gartenfreund geben, wenn er einen natürlichen Fressfeind der Blattläuse überwintert. Florfliegen benötigen im Winter ein geschütztes Quartier, weil sie als ausgewachsene Tiere überwintern.
Nun gilt es gemeinsam mit den Kindern genau dieses „Hotel“ zu bauen. So kann man – auch in den Herbstferien – gemeinsam Zeit verbringen und etwas für die Natur machen.
Die Gestaltung eines Marienkäferhotels ist denkbar einfach. Benötigt wird Kiefernholz zum Bau des Kastens. Dieser sollte mindestens die Maße 30 mal 30 mal 30 Zentimeter haben. Man benötigt nochmals Kiefernholzlatten, aus denen man die Lamellen sägt. Rote oder braune Farbe (natürlich eine, die umweltfreundlich ist) zum Anstrich ist empfehlenswert und fördert das Auffinden des Hotels. Man geht davon aus, dass die Florfliegen und Marienkäfer diese auffälligen Außenanstrich bevorzugen. Im eigenen Test hat sich dies bestätigt. Für die Füllung ist Weizenstroh oder trockenes Stroh nötig.
Bauanleitung
Holzplatten auf ein Maß von 30x30 Zentimeter schneiden. Es werden fünf Holzplatten benötigt: Boden, Dach, Seitenteile und Rückwand. Boden, Seitenteil und Rückwand miteinander verschrauben, das Dach noch nicht. Sobald der Korpus fertig gestellt ist, kann man diesen bereits außen rot anstreichen. Für die Front werden Lamellen geschnitten: In unserem Beispiel wurden fünf Lamellen auf eine Länge von 30 Zentimeter geschnitten. Diese werden dann mit den Seitenteilen so verschraubt, dass sie übereinander die komplette Front abdecken. Etwas schräg einsetzen, sodass sie ein Lamellenvorhang Schlitze lassen, durch die die Tiere reinklettern können. Auch diese rot anmalen. Im Anschluss wird das Weizenstroh sehr locker in den Innenraum gelegt, so dass die Box zu zweidrittel gefüllt ist. Im Anschluss noch das Dach befestigen (damit es ein bisschen Regenschutz bietet, darf es gerne etwas größer sein) und fertig ist das Marienkäferhotel. Der findige Bastler könnte auch die Oberseiten des Kastens etwas abschrägen, damit das Dach leicht schräg sitzt und somit ebenfalls Regenwasser ablaufen kann. Das Stroh sollte man im Sommer tauschen.
Die Gestaltung eines naturnahen Gartens ist nicht nur eine Frage der Pflanzenwahl. Wer die fleißigen Helfer unterstützen möchte, der kann mit einem Bienenhotel oder dem Marienkäferhotel helfen – und wenn man mit den Kindern bastelt und das Hotel etwas verziert, dann wird es zu einem echten Hingucker im eigenen Garten. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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