Im Selbstversuch
Den ökologischen Fußabdruck verbessern

Müll trennen ist Silber - Müll vermeiden Gold! Im Selbstversuch den ökologischen Fußabdruck verbessern.
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Müll trennen ist Silber -Müll vermeiden Gold!

Frankenthal. Etwas für die Umwelt tun, Natur schützen und das in machbaren, kleinen Schritten. Man muss nur bei sich selbst anfangen. Wenn jeder kleinere Dinge in seinem Alltag ändert und seinen ökologischen Fußabdruck bewusst überdenkt, der hilft im Ganzen! Immer mehr rückt dieses Thema in den Fokus – mittlerweile ist das Netz „voll“ an Ideen. Auch die Redaktion des Stadtmagazins Frankenthaler hat sich hierüber Gedanken gemacht und entschieden: Der ökologische Fußabdruck wird verbessert! Ich habe einen Selbstversuch gestartet um herauszufinden, wo ich für mich selbst etwas ändern kann. Am Anfang steht also die Veränderung und da muss man testen. Ich habe entschieden, nochmals mich mit dem Thema Plastik auseinander zu setzen und diesen Selbsttest hier vorzustellen. In den kommenden Ausgaben werden wir aber auch aus anderen Themengebieten Tipps und Tests vorstellen, um Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, Vorschläge zu machen, wie man seinen ökologischen Fußabdruck verbessern kann! Denn: Umweltschutz, Klimawandel und Natur – das sind Themen, die uns alle angehen!

Müll richtig trennen – Müll besser schon vermeiden

Neben Nahrungsmitteln, die in Plastik eingepackt sind, findet man vor allem im Bad unglaublich viele Plastikprodukte. Richtige Mülltrennung ist wichtig, aber noch viel besser ist es, wenn (Plastik-)Müll von Anfang an vermieden wird. Beim Einkauf kann man bewusst darauf achten oder Unternehmen unterstützen, die plastikfreie Produkte anbieten. Wer in seinen Haushalt blickt, der hat sicher das Gefühl, es wird schwer auf Plastik zu verzichten. Deswegen habe ich im Selbstversuch mich erstmal zwei Themen gewidmet: Im Bad und bei der Wäsche geht es – gerade jetzt am Anfang – am einfachsten. Duschgel wird zur Duschseife, flüssiges Shampoo zu festem Shampoo, Plastik-Zahnbürste zur Bambuszahnbürste und bei der Wäsche kann man statt Waschmittel in einer Plastikverpackung, samt Mikroplastik in den Inhaltsstoffen, selbst ein Waschmittel kreieren. In dieser Ausgabe des Stadtmagazins Frankenthaler stelle ich Ihnen meine Ergebnisse vor.

Mülltrennung wirkt

Im Rahmen der Aktion „Das geht uns alle an“ kooperiert der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) mit der Initiative „Mülltrennung wirkt“. | Foto: Stadtmagazin Frankenthaler
  • Im Rahmen der Aktion „Das geht uns alle an“ kooperiert der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) mit der Initiative „Mülltrennung wirkt“.
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Im Rahmen der Aktion „Das geht uns alle an“ kooperiert der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA), dem rund 200 Verlage mit einer wöchentlichen Auflage von etwa 49 Millionen Zeitungen angehören, mit der Initiative „Mülltrennung wirkt“. Durch die Artikelserie zur Mülltrennung, die in den kommenden Wochen in den Wochenblättern erscheint, werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht: denn das geht uns alle an!
Tipps zur richtigen Mülltrennung gibt es im Internet unter:  
www.muelltrennung-wirkt.de/muelltrennung-richtig/ oder www.wochenblatt-reporter.de 

Selbsttest: Festes Shampoo

Radikal alles auf einmal zu ändern, das geht für mich nicht. Deswegen habe ich entschieden, mit einzelnen Dingen anzufangen und Stück für Stück meinen ökologischen Fußabdruck zu verändern. Ich habe mich für gleich drei Dinge entschieden: Festes Shampoo und selbstgemachtes Waschmittel. Als dritten Punkt werde ich ab sofort, wann immer ich unterwegs bin, Plastikmüll in der freien Natur einsammeln, sobald ich etwas finde. Doch fangen wir mit dem Shampoo an. Während ich mir Duschgel als „normale“ Seife vorstellen kann, wird es bei einem Shampoo schon schwieriger. Fettet die Seife nach? Wie wende ich es an, gerade bei langen Haaren? Bleibt die Kämmbarkeit erhalten?

Selbsttest: Festes Shampoo
 | Foto: Adobe Stock / LIGTHFIELD STUDIOS

Jeder hat sein persönliches Lieblings-Shampoo, weil es gut duftet, die Haare kämmbar macht oder oder oder. Bei diesem Test wurde also das eigene Lieblings-Shampoo zum Referenzwert erklärt. Mir persönlich ist es wichtig, dass ich im Anschluss meine Haare (lang) gut kämmen kann und sie nicht am nächsten Tag gleich wieder fettig wirken. Ein großes Problem gibt es, egal welches Produkt man nutzt: Egal ob Shampoo aus der Plastikflasche oder schön in Kartonage verpackt, störend für mich ist, dass man zur Erklärung der Inhaltsstoffe auf der Verpackung eigentlich ein Chemiestudium braucht. Was sind Disodium Laryl Dulfosuccinate oder Sodium Laureth Sulfate? Eine kleine Erklärung hierzu: Seit Ende der 1990iger Jahre hat die EU gesetzlich vorgeschrieben, dass die Inhaltsstoffe in absteigender Reihenfolge angegeben werden müssen. Die Inhaltsstoffe werden laut INCI (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) angegeben. Gut, aber was bedeuten diese? Hier muss man dann einen Blick ins Internet werfen, meist sind die Begriffe eine Kombination aus englischen und lateinischen Wörtern. Aber: Im Supermarkt habe ich selten die Lust dazu, lange vor dem Produkt zu stehen und mir eine Erläuterung herunterzuladen. Abhilfe schaffen hier Apps, beispielsweise die Codecheck-App. Alternativ kann ich mich nur auf das Werbeversprechen „kein Mikroplastik“ verlassen.

Selbsttest: Festes Shampoo
 | Foto: Adobe Stock / spaxiax

Produkt gewählt, Produkt gekauft, jetzt wird getestet! Klar, das gewohnte Shampoo muss man nicht mehr testen, kennt man ja. Ab unter die Dusche, Haare nass und dann kommt die Seife. Mit nassen Händen habe ich die Seife leicht gerieben. Leider kam da nicht genug „Schaum“ zusammen, um dies dann ins Haar zu verteilen, so wie man es mit dem gewohnten flüssigen Shampoo macht. Stattdessen musste ich die Seife leicht anfeuchten und im Anschluss das Shampoo-Stück direkt ins Haar streichen. Dennoch kommt nicht viel Schaum, es reicht aber - das Haar und die Kopfhaut lassen sich einschäumen. Leider: Es fühlt sich nicht so weich an, die Hände „quietschen“ richtig, wenn man durch das Haar fährt. Das Abspülen klappt dann auch nicht so gut – die Haare sind verknotet, ich komme schlechter durch und es lässt sich auch nicht erkennen, ob ich wirklich überall das Shampoo raus habe. Beim Trocknen der Haare mit einem Handtuch merkt man, dass das Haar sehr struppig, gar nicht glatt, wirkt. Gerade bei langem Haar fällt das Kämmen im Anschluss schwer, überall wie Knoten, man muss schon kräftig mit der Bürste ziehen. Das „Waschen“ ist geschafft – wie sieht es am kommenden Tag aus? Viel Glanz haben sie nicht, sie wirken eher matt. Ok, könnte natürlich daran liegen, dass man für sich selbst noch nicht das passende Shampoo gefunden hat.
Ist das nun praktikabel und ein Ansatz für die Zukunft? Ja und nein. Wer sich fest vornimmt, Müll zu vermeiden und damit auch Abstriche im Alltag in Kauf nimmt, ja, für den ist festes Shampoo sehr gut geeignet. Man verbessert so definitiv seinen ökologischen Fußabdruck, gleichzeitig schadet es einem selbst und seiner Gesundheit nicht, wenn man weniger Plastik „am Körper“ hat. Ich werde weitere feste Shampoos testen, vielleicht finde ich eins, welches zu meinen Ansprüchen passt. Aber das feste Shampoo ist für mich persönlich nicht perfekt. Das Kämmen braucht mehr Zeit, selbst der Duschvorgang hat länger gedauert und sicher habe ich mehr Wasser gebraucht. Aber: Alles ist eine Sache der Gewohnheit, wenn man nur regelmäßig das feste Shampoo nimmt, dann gewöhnt man sich auch daran.
Eine mögliche Alternative für all diejenigen, die nicht auf ihr geliebtes Shampoo aus der Plastikverpackung verzichten möchten, ist es, auf Nachfüllverpackungen umzusteigen oder mal genauer das Regal zu durchforsten, viele Hersteller setzen wenigstens auf recyceltes Material und – zumindest sagen sie es – auf eine mikroplastikfreie Zusammensetzung. Das ist sicherlich nicht die perfekte Lösung, aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Ohne Waschmittel geht nichts!
Doch kann es auch selbst hergestellt werden?

Ohne Waschmittel geht nichts! Doch kann es auch selbst hergestellt werden? | Foto: Adobe Stock / Billion Photoscom
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Teil zwei meines Selbstversuches befasst sich mit dem Thema Wäsche. Um den Alltag zu meistern, geht nichts mehr ohne Waschmaschine. Und um die Wäsche sauber und hygienisch rein zubekommen, braucht man logischerweise Waschmittel. Doch neben den guten Eigenschaften eines Waschmittels, nämlich das Reinigen und die Hygiene, haben sehr viele Waschmittel auch eine negative Eigenschaft: Sie enthalten Plastik. Mal ist es Mikroplastik im Pulver oder es ist die Verpackung des Waschmittels, ob als Pod oder eben die Gesamtverpackung des Pulvers, der Flüssigkeit. Die Firma Oekotest hat Waschmittel getestet, sehr viele enthalten Mikroplastik oder flüssiges Plastik. Das bedeutet: Nicht nur die Kleidung gibt Plastikpartikel in das Wasser ab, sondern das Reinigungsmittel an sich auch! Gibt es da Abhilfe? Ja! Wer auf ein fertiges Waschmittel nicht verzichten möchte, der sollte sich die aktuellen Tests anschauen und sich für ein Waschmittel entscheiden, welches ohne Plastik auskommt. Wer wie ich gerne testet, für den stelle ich hier meinen persönlichen Favoriten vor: Waschmittel aus drei Zutaten! Und das selbstgemacht.

Was man braucht:

Einfach und schlicht sind unsere Waschmittel-Gläser. Wer künstlerisch begabt ist, kann natürlich auch hier schöne dekorative Schilder herstellen. Das peppt das DIY-Waschmittel noch auf. | Foto: Gisela Böhmer
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Für ein Glas Waschmittel (circa 18 Waschgänge) wird 100 Gramm gehobelte Kernseife benötigt, alternativ kann natürlich auch schon Kernseife in Pulverform genommen werden, sowie 150 Gramm Haushaltssoda und 150 Gramm Natron.

Und so wird es hergestellt:
Ein ausgedientes Glas mit Schraubverschluss (zum Beispiel ein Gurkenglas oder ein Rotkohl-Glas (Achtung riecht!!)) auf eine Waage stellen. Im Anschluss alle drei Zutaten in das Glas und alles gut vermischen. Hier hilft es, dass Glas zu schütteln. Fertig ist das selbstgemachte Waschmittel. Das war super wenig Aufwand. Das DIY-Waschmittel nutze ich für normale Wäsche im Bereich 40, 60 und 90 Grad. Einfach – je nach Verschmutzung – zwei bis drei Esslöffel Pulver hinzugeben. Aber es ist wichtig darauf zu achten, dass beim Einfüllen in die Waschmaschine (normales Spülmittelfach) die Mischung auch gut vermischt ist, im Notfall nochmals kurz durchmischen, bevor man es einfüllt.
Aus meinem Selbsttest ging hervor, dass auch Sport- und Kinderkleidung sauber wird. Ich bin wirklich positiv überrascht. Bisher ist keines der Kleidungsstücke „kaputt gegangen“, auch stinken sie nicht. Wer einen Duft haben möchte, der kann auch zwei Tropfen natürliche ätherische Öle dazu geben oder Orangen-Reiniger. Der Vorteil am Orangen-Konzentrat ist, dass es nicht nur gut duftet, sondern dass auch die Reinigung hygienischer ist. Der Orangenreiniger besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen und hilft ebenfalls Fett, Schmutz und Gerüche zu beseitigen. Dazu kommt, dass der Orangenreiniger eine leicht desinfizierende Wirkung hat. Die Reinigungswirkung ist klasse. Ob dreckige Socken oder Hosen, die Matsch und Gras abbekommen haben, bisher wurde alles schön sauber. Für die Weiß-Wäsche haben wir im Test festgestellt, dass ein halber Teelöffel Zitronensäure-Pulver das Ergebnis noch verbessert. Im Haushalt (mit Kind) nutzen wir das selbstgemachte Waschmittel seit nun mehr zwei Jahren und sind mit dem Ergebnis absolut zufrieden. Hier kann man wirklich gut auf Plastik verzichten!
Ein kleiner Tipp zum Schluss: Unser Alltagsbegleiter Maske ist bei der Herstellung des Waschmittels eine gute Hilfe. Wenn man die einzelnen Inhaltsstoffe zusammen mixt, sollte Maske getragen werden. Soda und Natron können die Atemwege reizen, deshalb ist zu empfehlen, das Mischen der Stoffe in einem gut belüfteten Raum mit Maske oder im Freien durchzuführen. gib

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Stadtmagazin Frankenthaler aus Frankenthal

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