Verwaltung ruft zum Gas sparen auf
Vorbereitet sein für den (Gas-)Ernstfall
Frankenthal. Eigentlich ist es unfassbar: In einer so modernen Welt, fängt man an, sich über Grundbedürfnisse wie Wärme, Wasser, Strom und Gas im Winter Gedanken zu machen. Doch man muss sich diesen harten Fakten klar bewusst werden. Es kann sein, dass es zu Einsparungen auch für Verbraucher im Winter kommen wird. Die Stadtverwaltung Frankenthal, als auch die Stadtwerke, haben nun dazu aufgerufen, Energie zu sparen. Mit Ausrufung der zweiten Stufe des Notfallplans Gas, die sogenannte Alarmstufe, sollte jedem klar sein, dass dies auch eintreten kann. Ein großer Vorteil hat es: Da die Preise extrem angestiegen sind, kann man so für den privaten Haushalt zumindest ein bisschen die Kostenexplosion deckeln. Wie kann man aber Strom oder Gas sparen? Und sollte man sich auch noch auf andere „Notfälle“ vorbereiten? Grundsätzlich: Ja!
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ruft schon seit Jahren dazu auf, sich für den Ernstfall, der sowohl ein Strom-, Gas-, Wasserausfall sein kann, vorzubereiten. Das ist auch keine Panikmache, die Warnungen und Empfehlungen gibt es bereits seit Jahren. Viele haben sie einfach nur nie beachtet und nehmen erst jetzt wahr, dass jeder Bürger sich selbst vorbereiten soll/muss.
„Die Stadtverwaltung arbeitet aktuell daran, Energieeinsparpotenziale innerhalb der städtischen Einrichtungen zu identifizieren. Hierzu wird ein Stab zusammentreten und einen Notfallplan für verschiedene Szenarien erarbeiten“, informiert Oberbürgermeister Martin Hebich in einer Pressemitteilung. Die Stadtwerke haben bereits die Wassertemperatur in ihren Bädern gesenkt, um so Energie einsparen zu können. Die Erdgas-Ersparnis liegt hier bei schätzungsweise 6 Prozent.
Aber auch die Bevölkerung sollte Energie einsparen. Denn jede eingesparte Kilowattstunde ist gut für den Geldbeutel, als auch für die Gesamtsituation aktuell. Eine Zusammenfassung von Tipps hat die Stadt unter www.frankenthal.de/notfall erstellt. Auch die Stadtwerke haben einige Energiesparhinweise zusammengestellt:
Heizen & Lüften
Heizkörper sollten mindestens einmal im Jahr entlüftet werden. Achten Sie darauf, dass der Warmluftstrom nicht unterbrochen wird: Stellen Sie keine Möbel vor Heizkörper oder decken Sie sie nicht mit Vorhängen ab. Ebenfalls wichtig: Reinigen Sie Ihre Heizkörper regelmäßig - Staubansammlungen wirken wie eine Dämmschicht.
Durch Absenkung der Raumtemperatur lässt sich beim Heizen am allermeisten sparen. 1 Grad Celsius weniger Raumtemperatur senkt den Verbrauch um rund 6 Prozent. Passen Sie die Temperatur dem Raumtyp an: Wohnzimmer 21° C, Schlafzimmer eher 17 oder 18 °C.
Ein regelmäßiger Luftaustausch schafft ein positives, gesundes Raumklima – und beugt außerdem der Schimmelbildung in Wohnräumen vor. Das beste Mittel für gut durchlüftete Wohnräume ist das Stoßlüften.
Richtig lüften:
Gelüftet werden sollte unbedingt in Form der sogenannten „Stoßlüftung“ – also Fenster oder Balkontür mehrmals am Tag für mehrere Minuten ganz öffnen, frische Luft einlassen und danach wieder schließen. Durch gekippte Fenster geht unnötig viel Energie verloren.
Warmwassernutzung
Waschbecken verfügen in den allermeisten Fällen über Einhebel- bzw. Thermostatmischer. Allerdings wählen die meisten eine mittlere Hebelgrundeinstellung, so dass sofort warmes Wasser zur Verfügung steht – nur: ist das wirklich immer nötig? Oft reicht kaltes Wasser aus oder es wird sogar nach dem Öffnen gezielt auf „Kalt“ zurückreguliert. Dabei wird dann unnötig viel warmes Wasser verbraucht, weil dieses ja zunächst ungenutzt wegfließt. Deshalb am besten nach jeder Nutzung den Hebel wieder auf „Kalt“ stellen!
Sparduschköpfe
Fachleute gehen davon aus, dass normale Duschköpfe eine Durchflussmenge von rund 15 Litern haben – und ein Duschvorgang von 8 Minuten mit rund 38° C warmem Wasser über 3 Kilowattstunden Energie verbraucht. Sparduschköpfe reduzieren diese Durchflussmenge ohne größere Komforteinbußen und können diesen Verbrauch deshalb deutlich senken. Ein weiterer Tipp ist es, statt zu Baden immer zu Duschen. Das spart Wasser und Energie.
Stromverbrauch
Standby-Modus vermeiden
Viele strombetriebene Geräte (TV, PC, …) im Haushalt lassen sich besonders schnell nutzen, weil sie im sogenannten Standby-Modus ständig für das schnelle „Hochfahren“ bereit sind. Genau das verbraucht vor allem in der Summe dieser Standby-betriebenen Geräte sehr viel Strom. Schätzungen zufolge bei einem 3-Personen-Haushalt immerhin bis zu 8 Prozent des Gesamtstromverbrauchs.
Zeitschaltuhren benutzen
Mit Zeitschaltuhren und / oder von Hand schaltbaren Steckerleisten lassen sich viele stromverbrauchende Geräte intelligent ein- und ausschalten. Strom wird dadurch nur dann verbraucht, wenn er tatsächlich benötigt wird – Standby-Geräte werden zum Beispiel zuverlässig vom Netz getrennt und wirklich ausgeschalten und so angesteuerte Lampen brennen nur dann, wenn dies notwendig ist.
Energieeffizienz
Beim Neukauf von Geräten auf die sogenannte Energieeffizienzklasse achten
Stromsparen in der Küche
Effizient braten, dünsten und kochen: Das geht vor allem mit exakt auf die Kochplatte passenden Töpfen, dicht abschließenden Topfdeckeln und mit (nicht im Topf, sondern) im separaten Wasserkocher zum Kochen gebrachtem Wasser! Wichtig dabei: Wasserkocher nur mit der exakt benötigten Wassermenge befüllen und Kochgut wie Gemüse oder Kartoffeln dann auch nicht vollständig mit Wasser bedecken, das schont das Kochgut und spart Energie.
Clever backen: Und zwar am besten mit Umluft – denn damit spart man im Vergleich zu klassischer Ober- / Unterhitze rund 15 Prozent Energie. Und: Auf das Vorheizen verzichten!
Durchdacht spülen: Das funktioniert am besten, wenn die Spülmaschine (die deutlich effizienter mit Strom und Wasser umgeht, als bei Handwäsche) optimal ausnutzen. Also möglichst voll (nicht übervoll) räumen – und dann idealerweise ein Eco-Programm wählen bzw. die Temperatur auf 45 bis 55° C einstellen. Lieber nicht: Kurzprogramme. Die sind zwar schneller, spülen aber mit deutlich höheren (energieintensiveren) Temperaturen!
Stromsparen bei der Beleuchtung
Wichtigster Tipp: Auf LED-Lampen umstellen! So lassen sich bis zu 90 Prozent Energie einsparen.
Bewusst(er) Lampen an- und ausschalten: Tatsächlich werden unbeabsichtigt Lampen öfters angelassen, obwohl sie gar nicht mehr benötigt werden. Diese Lampen wirklich nur bei Bedarf anzuschalten, spart einiges an Strom. Und noch ein Tipp: Viele Steh- und Tischlampen werden über einen zwischengeschalteten Trafo mit Strom versorgt. Der kann auch Strom verbrauchen, obwohl der Lampenschalter auf „Aus“ steht! gib/ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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